Christian Horisberger
Die Wählerinnen und Wähler von Seltisberg haben das Comeback von Bernhard Zollinger im Gemeinderat verhindert. Mit 281 gegen 134 Stimmen hat Ruth Spalinger (55) die Kampfwahl um den freien Sitz für sich entschieden. Das absolute Mehr betrug ...
Christian Horisberger
Die Wählerinnen und Wähler von Seltisberg haben das Comeback von Bernhard Zollinger im Gemeinderat verhindert. Mit 281 gegen 134 Stimmen hat Ruth Spalinger (55) die Kampfwahl um den freien Sitz für sich entschieden. Das absolute Mehr betrug 224 Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 46,4 Prozent. Dem von Michaela Schmidlin-Wiesner präsidierten Gemeinderat gehören damit weiterhin drei Frauen und zwei Männer an.
Bernhard Zollinger nimmt das Ergebnis sportlich und ohne jeden Frust. Nach einer Abwahl sei es schwierig, die Wiederwahl zu schaffen, sagte der Verschmähte auf Anfrage. «Offenbar hatten manche das Gefühl, das brauche es nicht mehr.» Das respektiere er. Er sei vor allem deshalb angetreten, damit «nicht gratis jemand in den Gemeinderat rutscht»; er habe der Bevölkerung eine Auswahl bieten wollen. Vom Ausgang der Ersatzwahl sei er daher weder enttäuscht noch frustriert.
Offenes Rennen
Sehr erfreut ist die Siegerin der für sie überraschend deutlich ausgefallenen Wahl. Es sei für sie ein offenes Rennen gewesen, und sie bedanke sich bei der Wählerschaft für die grossartige Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen, erklärte Ruth Spalinger am Sonntag. Sie freue sich nun darauf, das Gemeinderatsteam und alle Verantwortlichen in der Verwaltung kennenzulernen, auf eine gute Zusammenarbeit und darauf, Verantwortung übernehmen zu dürfen. Damit gehe für sie ein schon länger gehegter Wunsch in Erfüllung. «Mit dieser neuen Aufgabe werde ich wertvolle Erfahrungen machen und auch Neues dazulernen.» Los geht es für die neue Verantwortliche fürs Ressort Bildung schon bald. Am 30. August wird Spalinger an ihrer ersten Gemeinderatssitzung teilnehmen. Ihr Bestreben sei es, «so schnell wie möglich meine Kolleginnen und Kollegen wieder entlasten zu können».
Bernhard Zollingers kommunalpolitische Karriere dürfte mit der erneuten Nichtwahl am Ende sein. Ob für ihn das Thema Gemeinderat nun endgültig abgeschlossen ist, schloss er wenige Stunden nach der Auszählung allerdings nicht ganz aus. Er meinte aber, dass er aufgrund des deutlichen Ergebnisses eher auf eine neuerliche Kandidatur verzichten werde. Er könne sich durchaus vorstellen, ein anderes Mandat auf Gemeindeebene zu übernehmen, wobei es darauf ankomme, «was frei wird und ob ich darauf angesprochen werde».
Zu ersetzen war am Sonntag Dörte Bassi. Nur ein Jahr nach ihrer erstmaligen Wahl – auf Kosten des damaligen Präsidenten Zollinger – hatte sie ihren Rücktritt erklärt. Dieser hofft nun, «dass dies nun nicht wieder passiert».