Auf der Suche nach dem König
20.07.2021 RegionBeggingen | Lager der Pfadi Farnsburg
Wir von der Pfadi Farnsburg aus Sissach und Gelterkinden hatten vom 3. bis zum 10. Juli ein Sommerlager nur für unsere Pfadis (von 11 bis 15 Jahren) in Beggingen.
Im Pfingstlager verloren wir leider unseren König Uther ...
Beggingen | Lager der Pfadi Farnsburg
Wir von der Pfadi Farnsburg aus Sissach und Gelterkinden hatten vom 3. bis zum 10. Juli ein Sommerlager nur für unsere Pfadis (von 11 bis 15 Jahren) in Beggingen.
Im Pfingstlager verloren wir leider unseren König Uther in der Schlacht gegen die Barbaren. Er konnte jedoch kurz vor seinem Ende noch das Königsschwert Excalibur in einen Stein rammen. Leider stahlen die starken Barbaren den gesamten Stein zusammen mit dem Schwert.
Die Ritter machten sich ohne uns auf die Suche nach Excalibur und konnten es in der Nähe von Beggingen (Schauffhausen) finden und aus den Händen der Barbaren befreien. Jedoch hatten auch die Ritter schwere Verluste zu beklagen, weswegen sie auf unsere Hilfe angewiesen waren, um den wahren König zu finden. Also machten sich 23 tapfere Pfadis auf den Weg nach Beggingen, um den wahren König zu finden.
Der Versuch, Excalibur zu ziehen
Im Lager angekommen, versuchte natürlich jedes Kind, Excalibur aus dem Stein zu ziehen. Doch egal wer es versuchte, niemand konnte es hinausziehen. Es war wie verflucht, niemand vermochte es hinauszuziehen. Und so schwand leider die Hoffnung der Ritter auf ein schnelles Finden des neuen Königs.
Verschiedene Grafen machten ihren Anspruch auf den Thron geltend, doch keiner von ihnen konnte das Schwert aus dem Stein ziehen. Es ging so weit, dass einige der Grafen die Tradition des Königsschwerts infrage stellten. Sir Preussen stellte sich jedoch felsenfest hinter die Tradition und schwor sich, das Schwert gegen alle Gefahren zu verteidigen.
Wir fanden seine Einstellung so nobel, dass wir uns ihm anschlossen und halfen, Excalibur zu verteidigen und den wahren König zu finden.
Sport im Regen
Trotz des schlechten Wetters mussten wir uns auf einen allfälligen Kampf vorbereiten. In strömendem Regen und aufgeweichtem Feld kämpften wir in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander, um unsere Stärke zu demonstrieren. Obwohl schon nach kürzester Zeit alle nass waren, gab es dennoch kein Halten. Wir kämpften den ganzen Morgen gegeneinander und trainierten, bis es von unserer wunderbaren Küchencrew endlich eine warme Mahlzeit gab.
All unsere Kleider waren nun nass und wir wussten wirklich nicht, wie wir die alle wieder trocken kriegen sollten. Doch genau in diesem Augenblick besuchten uns der Bauer und seine Frau, auf deren Wiese wir unser Lager aufgeschlagen hatten. Die Frau schlug uns ohne zu zögern vor, unsere Kleider bei ihr im Heizungsraum aufzuhängen und so zu trocknen. Wir nahmen das Angebot natürlich dankend an. Mit solch einer Überraschung hatten wir definitiv nicht gerechnet. Doch wer Gutes tut, dem widerfährt nun mal Gutes.
Brennball im Sonnenuntergang
Gegen Abend hörte der Regen sogar auf und die Sonne zeigte sich in ihrer vollkommenen Schönheit. Dies führte zu einem solchen Motivationsschub, dass wir nach dem Znacht gleich noch einige Runden Brennball spielten. Wir hatten bis dahin die Kinder bereits in vier verschiedene Clans aufgeteilt, die alle Wettkämpfe gegeneinander austrugen.
Die Clans hatten ihren eigenen Namen, ein eigenes Wappen und sogar zum Teil einen eigenen Clan-Ruf. Der Kampf war erbittert, und alle Clans schenkten den anderen nichts. Aber wie bei jedem Wettkampf benötigt es nun mal einen Sieger. Wobei in unseren Augen sicherlich das schöne Wetter unser Sieger der Herzen war. Mit einem guten Gefühl und müde vom ganzen Tag konnten wir im Licht der Abendsonne den Tag ausklingen lassen.
Suche nach dem wahren König
Wir machten uns gemeinsam auf die Suche nach dem wahren König. Gemeinsam gingen wir auf unserer Tageswanderung über Stock und Stein, durch den Wald und über Wiesen. Wir scheuten keinen Aufwand, um den wahren König zu finden. Auch hierbei war Petrus nicht auf unserer Seite, und es regnete immer wieder den ganzen Tag über. Dies schadete unserer Überzeugung und der Motivation jedoch kein bisschen. Denn ein Pfadfinder gibt sicherlich nicht wegen ein bisschen Regen so schnell auf. Leider konnten wir trotz unserer Mühen einfach keinen passenden König finden.
Abends, als wir beim Siblinger Randenturm ankamen, wollten wir Leiter eigentlich schon aufgeben und zum Lagerpatz zurückkehren. Doch die Kinder wollten es nicht wahrhaben und entschlossen sich, vor Ort zu bleiben, um am nächsten Tag ihre Suche fortzusetzen. Die Kinder schlugen also ohne Leiter ihre Zelte auf und setzten am nächsten Tag ihre Suche – ebenfalls ohne die Leiter – fort. Mit Erfolg. Sie konnten Duri von Schlatten finden, einen Bauernknappen, der ihnen erzählte, dass er vom letzten König verstossen wurde und von da an ein Dasein als Bauernknappe fristete.
Singsong am Lagerfeuer
Die Lagertage waren lang und anstrengend. Deshalb schloss man diese am liebsten mit einem gemeinsamen Singsong am Lagerfeuer ab. Zusammen sangen wir bekannte Lieder wie «s’Zündhölzli» oder «Dr Eskimo». Im Rondo, dem Liederbüchlein der Pfadi Schweiz, fanden sich allerlei Klassiker, aber auch neuere Lieder zum Mitsingen.
Jeder und jede durfte sich einen Song für jemand anderes wünschen, so kam jeder und jede einmal dran und durfte seinen oder ihren Lieblingssong singen und hören. Nach solch anstrengenden Tagen fielen die meisten schnell in ihren Zelten in einen tiefen Schlaf.
Schwertzug von Arthur
Am zweitletzten Tag tauchte dann endlich Duri von Schlatten auf. Er konnte vor unseren Augen Excalibur aus dem Stein ziehen. Ein neuer König war geboren, der wahre König dieses Landes.
Wir wunderten uns dennoch etwas über den Namen, bis er uns gestand, dass sein wahrer Name Arthur lautete und ihn einfach seine Freunde Duri nannten.
Wir bereiteten alles für seine Krönung vor und konnten mit ihm ein wunderbares Festmahl zu Ehren seiner Krönung feiern. Von der Krönung, einem wunderbaren Festmahl, Showeinlagen der verschiedenen Clans, über lustige Tanzeinlagen, bis zum Ritterschlag war alles dabei, was ein wahres Fest ausmacht.
Mit diesem wunderbaren Abend schlossen wir unser Lager ab. Am nächsten Tag hiess es dann leider schon wieder, bei fast 30 Grad die Rückreise ins schöne Baselbiet anzutreten.
Eine abwechslungsreiche Woche
Wir durften gemeinsam trotz des schlechten Wetters eine wunderbare, spannende, abwechslungsreiche und lustige Woche in Beggingen verbringen.
Es gäbe noch so viele Geschichten mehr zu erzählen, aber dies würde diesen Artikel sprengen. Und einige Geschichten kann man einfach nicht erzählen, die muss man erlebt haben.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten vom Lager und freuen uns schon aufs Herbstlager mit den Wölfen (von 6 bis 11 Jahren), wenn die Geschichte um Arthur weitergeschrieben wird.
Raphael Goldbeck v/o Aslan, Abteilungsleiter der Pfadi Farnsburg