Das nutzloseste Tram der Schweiz
Es ist für den normalen Bürger nicht ersichtlich, wem diese neue Tramlinie nützen soll. Sicherlich hat die Baulobby grosse Freude am Bau einer teuren Bahnhofsunterführung und einer Trambrücke. Aber es besteht ...
Das nutzloseste Tram der Schweiz
Es ist für den normalen Bürger nicht ersichtlich, wem diese neue Tramlinie nützen soll. Sicherlich hat die Baulobby grosse Freude am Bau einer teuren Bahnhofsunterführung und einer Trambrücke. Aber es besteht doch bereits eine für Busse geeignete Brücke über die Autobahn bei der Heissgländstrasse, wo selten Stau aufkommt. Laut einer Verkehrsstudie der Firma Otimon GmbH ist das Tram etwa 30-mal teurer als der Bus und die jährlich wiederkehrenden Kosten sind um 4 Millionen Franken höher. Ab Aeschenplatz benötigt man mit dem Bus die Hälfte der Fahrzeit eines Trams. Auch mit der S-Bahn direkt zur Station Salina Raurica ist man schneller, als wenn man beim Bahnhof Pratteln aufs Tram umsteigt. Einzig aus Muttenz spart man mit dem Tram gegenüber der S-Bahn 3 bis 8 Minuten. Alternativ zur Tramlinienverlängerung in Pratteln könnte man die Route des 60er-Busses verlängern.
In den Abstimmungsunterlagen schätzt man das Potenzial des Trams Salina Raurica gleich hoch ein wie die Linie 11 in der Birsstadt. Dennoch: Wie kann eine Tramlinie, die doppelt so viel Zeit in die Stadt Basel braucht wie der Bus beziehungsweise dreimal so lange wie die S-Bahn, attraktiv sein? In der Birsstadt ist das Tram konkurrenzlos, da sich die S-Bahn weit weg vom Dorfkern befindet.
Die geplante Tramverbindung löst das Problem nicht, da das Gebiet längst nicht so attraktiv ist, wie behauptet wird. Deshalb wären ein Einhalt und eine Denkpause sinnvoll, um bessere Lösungen für die Zukunft zu finden.
Roger Moll, Binningen