Hersperger schiesst FCB zum Klassenerhalt
29.06.2021 Bubendorf, FussballDaniel Hofstetter
Nach etwas mehr als 99 (!) Minuten hatte Stefano Tonini genug. Der Unparteiische beendete die Partie zwischen Bubendorf und dem FC Konolfingen beim Stand von 2:1 für die Platzherren. Sämtliche Rechenspiele fanden dank der drei Punkte ein ...
Daniel Hofstetter
Nach etwas mehr als 99 (!) Minuten hatte Stefano Tonini genug. Der Unparteiische beendete die Partie zwischen Bubendorf und dem FC Konolfingen beim Stand von 2:1 für die Platzherren. Sämtliche Rechenspiele fanden dank der drei Punkte ein glückliches Ende. Denn obschon der FC Bubendorf in der Tabelle keinen Sprung nach vorne macht und in der Tabelle unter dem Strich liegt, schafft er als bester Drittletzter aller sechs Gruppen den Klassenerhalt.
«Es war wie ein Film, der positiv endet», sagte Bubendorfs sichtlich erleichterter Cheftrainer Matthias Maeder nach dem Schlusspfiff. Der Vergleich hatte aufgrund des Spielverlaufs auf dem Sportplatz Brühl zweifelsfrei seine Berechtigung.
Zwei Standards
Vor der Partie appellierte Maeder daran, dass «wir unsere Tugenden leben müssen». Gleichzeitig sei schon «eine gewisse Anspannung» auszumachen. Diese Nervosität war dem Team anzumerken. Die Genauigkeit blieb zuweilen auf der Strecke. Da die Gäste ebenfalls wenig zwingend auftraten, beschränkte sich das Geschehen lange auf den Raum zwischen den Strafräumen. Bis Jannic Wegmüller aus dem Nichts Bubendorf-Schlussmann Clemens Hohl mit einem platzierten Flachschuss überwand (50. Minute).
«Nach dem 0:1 hat sich vieles im Kopf abgespielt. Dann hörst du von draussen: ‹Wir müssen noch ein Tor schiessen.› Wir haben es versucht, aber es hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben», blickte Routinier Patrik Hersperger zurück. Denn abgesehen von Fabio Anceschis Pfostenschuss (51.) fehlten den Oberbaselbietern die hochkarätigen Chancen. Der Glaube war zwar immer spürbar. Doch den Aktionen auf dem Feld fehlte weiterhin die letzte Überzeugung.
Rote Karte bringt Zittern zurück
Schliesslich brachte ein Foul von Nica Zürcher an der Strafraumgrenze die Wende. Hersperger überraschte Konolfingens Keeper Diego Schaad in der Torwartecke und sorgte mit dem herbeigesehnten Treffer für einen regelrechten Dammbruch (83.). Die Jubelszenen unterstrichen, welche Last den Spielern sowie dem Staff von den Schultern genommen wurde. Der Ausgleich zog darüber hinaus das Wettkampfglück gefühlt vollumfänglich auf die Seite Bubendorfs.
Denn während Wegmüller solo vor Hohl den Ball am Pfosten vorbeischob (86.), zeigte Tonini auf der Gegenseite nach einer Intervention von Severin Gerber an Anceschi auf den Penaltypunkt. Erneut kam es zum Duell zwischen Hersperger und Schaad. Wieder blieb der Bubendörfer Sieger (88.). Die drei Punkte waren damit aber noch nicht im Trockenen. In der Nachspielzeit spielte Hohl den Ball ausserhalb des Strafraums mit der Hand, was eine harte Rote Karte sowie einen gefährlichen Freistoss zur Folge hatte. Diesen setzte Michel Joss jedoch knapp über die Querstange, weshalb der eingewechselte, mittlerweile 44-jährige Torwarttrainer Sascha Wieland nicht mehr bezwungen wurde.
«Grosse Klasse»
«Nach dem Restart mit den beiden Niederlagen hatten uns wohl alle abgeschrieben. Nur wir selbst haben immer daran geglaubt. Auch wenn es nicht lief, haben wir gekämpft, probiert, gemacht. Das jetzt ist der Lohn dafür», sagte Patrik Hersperger nach dem Spiel. «So zurückzukommen, zeugt schon von grosser Klasse. Das zeigt den starken Charakter des Teams.» Maeder seinerseits hob hervor, dass «wir gegen den Dritten gespielt haben. Das dürfen wir nicht vergessen. Das zeigt mir: Die Mannschaft kann in der Liga mithalten.» Ausserdem wäre ein Abstieg nach zwei Corona-Jahren in der 2. Liga inter «sehr bitter» gewesen.
Die Hoffnungen beim FC Bubendorf sind gross, im dritten Jahr seit dem Aufstieg endlich die erste normale Saison bestreiten zu dürfen. Doch die neue Spielzeit ist noch weit weg. Zuerst einmal gönnt sich Maeder «ein Bierchen mit der Mannschaft» und freut sich über den Klassenerhalt.
TELEGRAMM
FC Bubendorf – FC Konolfingen :1 0:0).
Sportplatz: Brühl. Zuschauer: 175. Schiedsrichter: Tonini. Tore: 50. Wegmüller (Zürcher) 0:1; 83. P. Hersperger 1:1; 88. P. Hersperger (Foulelfmeter; Anceschi) 2:1.
FC Bubendorf: Hohl; Stocker, Kaderli, Mundschin (60. Tschopp); P. Hersperger; Ademi (99. Sollberger), Anceschi, Duttweiler, Teixeira (78. Jancic); Böni (95. Wieland), Brügger (76. Blanco).
FC Konolfingen: Schaad; Eberle (70. Dubler), Senn, R. Neuhaus; Zürcher, Spiess, M. Neuhaus (70. Gerber), Freyer (63. Guggisberg); Joss; Aeberhard (86. Binkert), Wegmüller.
Bemerkungen: Bubendorf ohne Simon, Wahl, Wenger (verletzt), Schneider, Schwob, Denicola (abwesend). 51. Schuss von Anceschi an den Pfosten. 60. Mundschin verletzt ausgeschieden. 78. Teixeira verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 29. Duttweiler (Foul), 39. M. Neuhaus (Reklamieren), 47. Eberle, 75. Tschopp, 80. Anceschi, 82. Zürcher (alle Foul), 83. Maeder (überschwänglicher Torjubel). Platzverweis: 92. Hohl (Handspiel ausserhalb des Strafraums).