Eine Staude für jeden Garten
24.06.2021 Baselbiet, RatgeberStorchenschnäbel sind auf der ganzen Welt zu Hause
Der Name Storchenschnabel kommt vom langen und schnabelförmigen Fruchtstand der Staude, der an den Kopf des Vogels erinnert. Die Pflanzen sind für den Garten praktisch.
Meret Franke
Heute ...
Storchenschnäbel sind auf der ganzen Welt zu Hause
Der Name Storchenschnabel kommt vom langen und schnabelförmigen Fruchtstand der Staude, der an den Kopf des Vogels erinnert. Die Pflanzen sind für den Garten praktisch.
Meret Franke
Heute stelle ich Ihnen ein Multitalent für den Staudengarten vor: den Storchenschnabel. Diese Staude gibt es in Hunderten von Arten und Sorten. Für jeden Geschmack, jeden Standort und jeden Garten lässt sich ein passender Storchenschnabel finden.
Der ausgefallene Name kommt vom Fruchtstand, der lang und schnabelförmig ausgebildet ist und an den Kopf eines Storches mit seinem langen Schnabel erinnert. Botanisch heisst die Gattung Geranium, nicht zu verwechseln mit der Gattung Pelargonium, wie der botanische Name der beliebten Balkonblume Geranie lautet. Ein tierisch lustiger Fakt am Rande: Das Wort Geranium leitet sich vom griechischen Wort «géranos» ab, was Kranich bedeutet und das Wort Pelargonium kommt von «pelargos», was Storch heisst.
Die Geranien, die im ganzen Land die Fensterbretter zieren, kommen übrigens ursprünglich aus Südafrika. Storchenschnäbel hingegen sind fast auf der ganzen Welt zu Hause. Allein in der Schweiz kommen rund 20 verschiedene Arten vor. Ein bekannter einheimischer Vertreter ist der Stinkende Storchenschnabel, auch Ruprechtskraut genannt. Er ist eher unscheinbar, nur zweijährig und siedelt sich meist selbstständig als Beikraut im Garten an. Schon im Mittelalter wurde er wohl als erster Storchenschnabel im Garten kultiviert, denn er wurde – und wird – wegen seiner Heilkraft geschätzt. All seine Pflanzenteile enthalten ätherische Öle, die für seinen typischen, oft als unangenehm empfundenen Duft verantwortlich sind.
Vielseitig und anspruchslos
Heute zählen zu den bekanntesten Arten im Garten der Balkan-Storchenschnabel (Geranium macrorrhizum), der Pyrenäen-Storchenschnabel (Geranium endressii) oder der Blut-Storchenschnabel (Geranium sanguineum). Manche Arten vertragen Trockenheit und lieben die Sonne, andere wiederum gedeihen an schattig-halbschattigen Standorten sehr gut und eignen sich als Bodendecker unter Gehölzen. Auch in Kombination mit vielen Stauden oder mit Rosen macht der Storchenschnabel eine gute Figur.
Die Blütenfarben gehen von Weiss über Rot, Rosa und Violett bis hin zu Blautönen. Die Blütezeit beträgt mehrere Wochen und es gibt einige Arten, die eine auffällige Herbstfärbung aufweisen, zum Beispiel der Blutrote Storchenschnabel, dessen Laub sich blutrot färbt.
Praktisch im Garten ist, dass diese Stauden sehr anspruchslos sind und nicht einmal von Schnecken gefressen werden. Nach einem bodennahen Rückschnitt nach der Blüte treiben die Pflanzen wieder aus und bildet einen schönen neuen Horst. Manche blühen sie dann sogar ein zweites Mal.
Aktuell haben die Storchenschnäbel Blütezeit und verzaubern mit ihren filigranen Blüten in kräftigen Farben die Gartenbesucherinnen und -besucher.
Gartenkurse und Beratung:
Meret Franke und Rebecca Pfenninger, Ebenrain – Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, Sissach, garten.ebenrain@bl.ch www.ebenrain.ch> Landwirtschaft > Spezialkulturen> Kursgarten