Hausverkauf poliert Rechnung auf
20.05.2021 Ziefen«Gmäini» bewilligt die gute Jahresrechnung einstimmig
Die Gemeindeversammlung Ziefen hat einstimmig die Rechnung des vergangenen Jahres gutgeheissen. Diese schliesst mit einem Gewinn von rund 780 000 Franken und damit deutlich besser als erwartet. Der Grund dafür ist in ...
«Gmäini» bewilligt die gute Jahresrechnung einstimmig
Die Gemeindeversammlung Ziefen hat einstimmig die Rechnung des vergangenen Jahres gutgeheissen. Diese schliesst mit einem Gewinn von rund 780 000 Franken und damit deutlich besser als erwartet. Der Grund dafür ist in erster Linie der Verkauf der Liegenschaft Rebgasse 16.
André Frauchiger
Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin konnte in der kleinen Turnhalle des Schulhauses Eien in Ziefen am Dienstagabend total 37 Stimmberechtigte begrüssen. Ganz im Unterschied zur letzten Gemeindeversammlung im März, an der ein Kredit für das Projekt Schulraumerweiterung Eien nach einer heftigen Diskussion an den Gemeinderat zurückgewiesen worden war, blieb es an der «Gmäini» vom vergangenen Dienstag auffallend ruhig. In der Rekordzeit von nur 25 Minuten wurden sämtliche Traktanden «abgearbeitet» und die Präsidentin konnte die Versammlung in sehr guter Atmosphäre wieder schliessen.
Die Rechnung 2020 der Einwohnergemeinde wurde diskussionslos genehmigt. Der Bericht der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission zur Rechnung sowie der Tätigkeitsbericht der gleichen Kommission für die Abrechnung des Ersatzes der Wasserleitung Rebgasse wurden zur Kenntnis genommen. Robert Roth wurde mit Applaus bei der notwendigen Nachwahl eines Mitglieds in die Finanzkommission gewählt; dies für die Amtsperiode vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2024.
Die für die Finanzen zuständige Gemeinderätin Sandra Eichenberger präsentierte die erfreuliche Erfolgsrechnung, die mit Einnahmen von rund 7,1 Millionen Franken und Ausgaben von rund 6,3 Millionen Franken abschliesst. Damit ist das Resultat rund 300 000 Franken besser als budgetiert. Unter Berücksichtigung von Sondereffekten fällt die Rechnung noch besser aus: Der Gesamtgewinn beträgt rund 780 000 Franken, die Gesamtabweichung gegenüber dem Budget beläuft sich auf rund 502 000 Franken.
In allen Verwaltungsbereichen ergaben sich Minderkosten – mit Ausnahme der Bildung (Sanierungsarbeiten an Schulgebäude) mit einem Ausgaben-Plus von rund 79 000 Franken. Ein Mehrertrag aus Steuern von natürlichen Personen im Umfang von rund 88 000 Franken, gebremst von einem Minderertrag wegen eines geringeren Finanzausgleichs, rundet das Bild ab.
Der eigentliche Sondereffekt betrifft den Verkauf der Liegenschaft Rebgasse 16 – er hat die Summe von rund 185 000 Franken in die Gemeindekasse gebracht.
Finanzübersicht verbessern
Die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission hat sich zum Ziel gesetzt, die Finanzübersicht über die Gemeinde zu verbessern. Dies soll unter anderem mit der Erarbeitung von mehr Kennzahlen geschehen. Im Rahmen der nächsten Einwohnergemeindeversammlung sollen die Ergebnisse dieser Arbeit präsentiert werden.
Zum Schluss der Versammlung erfolgte der Aufruf an die Anwesenden, bei der Suche nach Stifterinnen und Stiftern von Legaten zugunsten von Gemeindeaufgaben zu helfen. Denn Stiftungsgelder von rund 415 000 Franken könnten nicht mehr verwendet werden, da der Stiftungszweck nicht mehr den Realitäten entspreche. Zum Beispiel gibt es laut Gemeinderätin Sandra Eichenberger eine alte Stiftung, die explizit nur die Finanzierung und den Betrieb einer Leichenhalle für die Gemeinde zum Zweck hat – doch eine solche Halle gebe es seit Langem nicht mehr.