Landwirt Hans Bieri sieht Handlungsbedarf
rs. Zu Beginn des Projekts «Hopp Hase» wurden Feldhasen markiert. Dazu einige Fragen an Hans Bieri, Landwirt und Jäger aus Wenslingen.
Wie kann man die flinken Hasen fangen und eine Ohrmarke setzen?
Hans Bieri: Indem Netze gespannt werden, in denen sich der Feldhase kurz verfängt, um dann in einen Sack gesteckt zu werden. Zentral ist jedoch das Wissen, wo sich Hasen aufhalten und in welche Richtung sie fliehen. Ich konnte einen Hasen, der durchaus auch wehrhaft sein kann, an einem der Löffel (Ohr) markieren und ihn kurz danach wieder in die Freiheit entlassen. Er liess die Prozedur erstaunlich ruhig über sich ergehen, wobei ich als Landwirt wusste, an welcher Stelle die Marke anzubringen ist.
Wie beurteilen Sie den Hasenbestand im Gebiet Wenslingen?
Wir verzeichneten auch bei uns einen Rückgang. Vereinzelt sind Hasen zu beobachten, tendenziell nehmen die Bestände wieder etwas zu. Es fehlen Brachen und Gebüsche, die der Hase als Deckung benötigt. Leider sind Brachen an Strassen wenig sinnvoll. Rabenvögel und weitere «Greifer» wie Bussarde und Milane schöpfen die Junghasen ab.
Welche Massnahmen wären angebracht, damit sich grössere Bestände ergeben?
Die Bewirtschaftung der Felder müsste angepasst werden, denn die Lebensräume sind kaum noch vorhanden.
Hasenförderung und alternative Felderbewirtschaftung kosten Geld. Wer soll dies finanzieren?
Durch Ausgleichszahlungen, indem vermehrt die Streifensaat zur Anwendung kommt und die Hasen somit auch Schutz erhalten. Zudem sollten «Rotationsbrachen» angelegt werden, die jedoch miteinander vernetzt sein müssen.