Ein erstes Muster davon, was wir uns unter Satire von rechts vorzustellen haben, bietet der geistig neu verortete «Nebelspalter» mit der bereits nicht mehr ganz so neuen Idee, scheinbar unsinnige politische Vorstösse aufzulisten. Dieses Mal sind es die acht ...
Ein erstes Muster davon, was wir uns unter Satire von rechts vorzustellen haben, bietet der geistig neu verortete «Nebelspalter» mit der bereits nicht mehr ganz so neuen Idee, scheinbar unsinnige politische Vorstösse aufzulisten. Dieses Mal sind es die acht sonderbarsten aus der vergangenen Nationalratssession. Die Aussicht ist bei 200 Mitgliedern düsterer als das Wetter an Ostermontagabend, es in diese enge Auswahl zu schaffen, selbst wenn man in der dafür «richtigen» Partei steckt. Gleichwohl kommt unsere SP-Nationalrätin Samira Marti sogar zwei Mal zum Handkuss. Wer, wie sie, mit Humor gesegnet ist, könnte dies weglächeln oder den Tadel sogar als Ehre auffassen. Dass Markus Somms neuste Postille aber beim zweiten Eintrag mit der Begründung auf ein Bild von Marti verzichtet, man wolle dem Leser ihren nochmaligen Anblick ersparen, übersteigt (nicht nur) ihr Verständnis für Humoriges. So schickt sie dem «Nebelspalter» sogleich ein Porträt, auf dem sie dem Blatt süss zulächelnd ihren Mittelfinger in gestreckter Haltung präsentiert. Der «Nebelspalter» nimmt den Steilpass auf und bebildert seinen Artikel nachträglich prominent mit dem Marti-Selfie. «20 Minuten» schildert den Schlagabtausch genüsslich mit dem Schönheitsfehlerchen, Samira Marti als «Basler Nationalrätin» zu bezeichnen. Doch keine Angst: Deswegen erheben wir nicht gleich den Mahn-, geschweige denn den benachbarten Stinkefinger.