Gesundheits personal wird durchgeimpft
30.04.2021 BaselbietMuttenz | Krisenstab reagiert auf Covid-19-Fälle in Heimen und Spitex
Am 22. April gab es im Baselbiet gegenüber der Vorwoche elf zusätzliche Covid-19-Fälle bei Mitarbeitenden von Altersund Pflegeheimen. Am Wochenende wurden deshalb rund 2600 Personen aus dem ...
Muttenz | Krisenstab reagiert auf Covid-19-Fälle in Heimen und Spitex
Am 22. April gab es im Baselbiet gegenüber der Vorwoche elf zusätzliche Covid-19-Fälle bei Mitarbeitenden von Altersund Pflegeheimen. Am Wochenende wurden deshalb rund 2600 Personen aus dem Gesundheitsbereich geimpft, dieses Wochenende werden nochmals rund 2000 Impfwillige erwartet.
André Frauchiger
Im Rahmen des Programms «Breiter Testen Baselland» wurde dem Kantonalen Krisenstab Baselland, gestützt auch auf die Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, die Notwendigkeit klar, das mit Patientinnen und Patienten in Kontakt stehende Gesundheitspersonal auch ausserhalb der Spitäler prioritär so schnell wie möglich zu impfen. Denn die Fallzahlen gaben zu Besorgnis Anlass: Am 22. April musste bekannt gegeben werden, dass zwar keine neuen Covid-19-Infizierten unter den Bewohnerinnen und Bewohnern der Alters- und Pflegeheime zu verzeichnen waren, dafür aber elf Personen beim Pflege- und Betreuungspersonal am Virus erkrankt waren. Bei den öffentlichen und privaten Spitex-Organisationen gab es in dieser Zeit bei den Klientinnen und Klienten sowie Mitarbeitenden sieben positive Fälle mehr als in der Vorwoche.
Rolf Wirz vom Informationsdienst des Krisenstabs Baselland erklärt die spezielle Situation in Alters- und Pflegeheimen mit dem Faktum, dass es in einer Altersinstitution bei den Angestellten leider mehrere positiv Getestete gegeben habe, obwohl diese bereits zu einem früheren Zeitpunkt geimpft worden waren. Der Rest betreffe Mitarbeitende, die sich angesteckt hätten.
Als Schutz auch für die Mitarbeitenden der Alters- und Pflegeheime werden diese laut Auskunft des Krisenstabs Baselland regelmässigen Tests unterzogen mit dem grossen Vorteil, dass auf diese Weise positive Fälle gut und rasch erkannt werden. Der Kanton unterstützt zudem den Heimverband Curaviva Schweiz im Bemühen darum, das Gesundheitspersonal von der Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen. Dies auch mithilfe des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Impfzwang «nicht vorgesehen»
Gemäss dem Amt für Statistik Baselland haben im Jahr 2018 im Kanton Baselland 12 676 Personen im Bereich Gesundheitswesen gearbeitet. Ende 2019 konnten 2360 Spitexmitarbeitende gezählt werden, davon der grösste Teil mit direktem Patientenkontakt. In den Alters- und Pflegeheimen waren es 4320 Mitarbeitende, davon rund 2700 mit direktem Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflege und allgemeiner Betreuung.
Die gesammelten Erfahrungen sind laut Rolf Wirz gut: Von den Heimen ist bekannt, dass die Impfquote mit den Genesenen bei rund 50 Prozent liegt. Vor diesem Hintergrund ist ein Impfzwang für medizinisches Personal laut Rolf Wirz «nicht vorgesehen».
Dem Aufruf, sich am vergangenen Wochenende im Impfzentrum Muttenz gegen Covid-19 impfen zu lassen, folgten rund 2600 Personen aus dem Gesundheitsbereich mit direktem Patientenkontakt. Am kommenden Wochenende wird mit weiteren rund 2000 Personen gerechnet. Der Baselbieter Krisenstab geht davon aus, dass «mit diesem Effort» an zwei Wochenenden «das Gesundheitspersonal mit direktem Patientenkontakt abgedeckt ist».