Lisa Zumbrunn
Am Sonntag herrschte reges Treiben im Sissacher Dorfkern. Zwischen morgendlichen Brötchenholern sprinteten Kinder und Jugendliche in regelmässigen Abständen durch die Begegnungszone. Grund dafür war der jährlich organisierte Baselbieter Dorf-OL der ...
Lisa Zumbrunn
Am Sonntag herrschte reges Treiben im Sissacher Dorfkern. Zwischen morgendlichen Brötchenholern sprinteten Kinder und Jugendliche in regelmässigen Abständen durch die Begegnungszone. Grund dafür war der jährlich organisierte Baselbieter Dorf-OL der Orientierungslauf-Gruppe Kakowa. Der Wettkampf wurde aufgrund der Covid-Situation im vergangenen Frühling um ein Jahr verschoben.
Auch wenn die Strecke somit bereits geplant war, konnte sich Laufleiterin Julia Gürtler nicht zurücklehnen. «Aufgrund der wechselnden Vorgaben war lange unklar, was wir dürfen und was nicht», sagt sie. Der Regionalverband habe ihr aber ans Herz gelegt, den Dorf-OL durchzuführen. Denn da die Organisation durch die schwer voraussehbare Pandemiesituation risikoreich ist, muss der OL-Nachwuchs bereits auf viele Wettkämpfe verzichten.
Jugend kommt zum Zug
Starten durften am Sonntag nur Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre sowie erwachsene Nationalkadermitglieder. Von Letzteren liessen sich in Sissach nur deren drei blicken, da bei der Elite momentan Testläufe für die Europameisterschaft im Mai stattfinden. Trotzdem ist Julia Gürtler mit dem Teilnehmendenfeld zufrieden. «Wir machen den Wettkampf in diesem Jahr vor allem für die Kinder.» Sie freue sich über einige Rückmeldungen von Eltern, die sich bei ihr für die Durchführung bedankten.
Auch der startende Nachwuchs selbst zeigte sich dankbar für den ermöglichten Sprint-OL. Aus der ganzen Schweiz reisten Kinder mit ihren Eltern sowie Jugendliche nach Sissach. So auch der 14-jährige Theo aus Aesch, der sich auf Wettkämpfe in der Region Basel konzentriert. Allerdings hat er ein ambitioniertes Ziel. «Ich möchte im Kantonalkader aufgenommen werden», sagt er. Vor dem Start ist für ihn deshalb klar: Er will gewinnen! Auch er ist betroffen von der pandemiebedingten Wettkampfflaute. Für ihn sei es erst der dritte OL in diesem Jahr. «Normalerweise wäre da schon mehr los», sagt er.
Zeitintensives Hobby
Nichts anderes gewohnt ist sich ein 11-jähriger Teilnehmer, der gemeinsam mit seinem Vater nach Sissach gekommen ist. Er hat erst vor einem Jahr mit OL begonnen und rannte am Wochenende seinen ersten Sprint-Wettkampf überhaupt. Fleissig trainiert er ein- bis zweimal wöchentlich bei der Orientierungslauf-Vereinigung Baselland. Hinzu kommen Rennen wie jenes am Sonntag. «Ich habe heute keine bestimmten Erwartungen an mich selbst», sagte er zum Lauf. Es mache ihm einfach Spass, daran teilzunehmen. Diese Reaktionen zeigen: Julia Gürtler und die OLG Kakowa trugen mit der Laufdurchführung erfolgreich zu motivierenden Erlebnissen für den Nachwuchs bei.
Ranglisten unter www.o-l.ch