In Etappen zum Ziel
04.03.2021 Baselbiet, ZiefenPrimarschule soll vorerst nur «halb» erneuert werden
Die Schulanlage Eien in Ziefen ist veraltet und sanierungsbedürftig. Weil es im Dorf derzeit aber schlecht um die Finanzen steht, will der Gemeinderat vorerst nur die Hälfte des geplanten Erneuerungsprojekts ...
Primarschule soll vorerst nur «halb» erneuert werden
Die Schulanlage Eien in Ziefen ist veraltet und sanierungsbedürftig. Weil es im Dorf derzeit aber schlecht um die Finanzen steht, will der Gemeinderat vorerst nur die Hälfte des geplanten Erneuerungsprojekts umsetzen.
Sebastian Schanzer
Am kommenden Montag steht den Einwohnerinnen und Einwohnern von Ziefen die Genehmigung eines Kredits von knapp 3 Millionen Franken für die Schulraumerweiterung Eien bevor. Die vor fünf Jahren mit einem Plaungskredit aufgegleiste Investition fällt in eine Zeit, in der sich die Gemeinde ernsthafte Sorgen über ihre Finanzlage machen muss. Das Budget 2021 sieht einen Verlust von gut 400 000 Franken vor. An der Budget-«Gmäini» im November präsentierte der Ziefner Gemeinderat auch seine Finanzplanung für die kommenden fünf Jahre. Demnach dürften sich die jeweiligen Aufwandüberschüsse ebenfalls in diesem Rahmen bewegen. Es drohe ein dramatischer Anstieg der Schuldenlast, wenn man sich insbesondere bei den Investitionen nicht auf das Nötigste beschränke, sagte Finanzchefin Sandra Eichenberger im Dezember gegenüber der «Volksstimme».
Die für die Schulraumerweiterung verantwortliche Baukommission hat das usprünglich auf 6,8 Millionen Franken veranschlagte Projekt deshalb einer Verschlankungskur unterzogen, mit einer Kostenreduktion von rund 1,3 Millionen. Doch auch die verbleibenden 5,5 Millionen Franken sind dem Gemeinderat noch zu viel. Er hat nach eingehender Bedarfsanalyse beschlossen: Zwei Projektteile im Wert von rund 3 Millionen Franken sollen vorübergehend in der Schublade bleiben, um bei einer besseren Finanzlage wieder aus derselben gezogen werden zu können, wie es in der Vorlage zur Einwohnergemeindeversammlung heisst.
Aula-Neubau muss warten
Das Schulareal Eien umfasst drei Gebäude: das vor 65 Jahren in Betrieb genommene Primarschulhaus, eine alte Turnhalle und ein Mehrzweckgebäude, das neben Schulräumen ebenfalls über eine Turnhalle verfügt. Mit dem Kredit von 2,96 Millionen Franken soll nun das Schulhaus saniert und mit einem Anbau erweitert werden. Auch das Mehrzweckgebäude soll sanft saniert und mit Änderungen im Raumkonzept den heutigen Anforderungen einer Schule angepasst werden.
Vorerst nicht umgesetzt wird der Abriss der alten Turnhalle und der Bau einer neue Aula, die an die Stelle dieser Turnhalle zu stehen kommen sollte. Auch auf die geplanten Parkplätze für Lehrkräfte, Vereine und Besucher der Anlage will der Gemeinderat vorerst verzichten. Mit der teilweisen Umsetzung des Projekts will der Gemeinderat die erheblichen Gesamtkosten auf mehrere Etappen verteilen. Der Neubau mit Aula könne bei besserer Finanzlage als ausgereiftes Projekt reaktiviert werden, schreibt der Gemeinderat in der Einladung zur Versammlung.
Darüber, dass die Sanierungsarbeiten am Mehrzweckgebäude und dem alten Schulhaus inklusive Anbau jetzt angegangen werden sollen, ist sich die Exekutive einig − der misslichen Finanzlage zum Trotz. Die Schule benötige bereits heute mehr Räume als aktuell zur Verfügung stünden, auch weil mit der Bildungsharmonisierung die 6. Primarschulklasse im Baselbiet eingeführt wurde, so der Gemeinderat. Zudem wachse das Dorf stetig und mit ihm auch die Anforderungen an die Infrastruktur. Gut ausgerüstete Schulen trügen dazu bei, dass sich Familien im Dorf wohlfühlten.