An der Schwelle zu den Schweizer Grossklubs
16.03.2021 Eishockey, Sport, SissachMit Kevin Schläpfer und Martin Schaub geben beim SC Langenthal zwei Oberbaselbieter den Takt vor
Martin Schaub ist in Sissach aufgewachsen, stand beim EHC Zunzgen-Sissach auf dem Eis sowie an der Bande und ist seit neun Jahren als Profitrainer im Nachwuchs des SC Langenthal ...
Mit Kevin Schläpfer und Martin Schaub geben beim SC Langenthal zwei Oberbaselbieter den Takt vor
Martin Schaub ist in Sissach aufgewachsen, stand beim EHC Zunzgen-Sissach auf dem Eis sowie an der Bande und ist seit neun Jahren als Profitrainer im Nachwuchs des SC Langenthal angestellt. Der Saisonabbruch wegen der Pandemie wirft den Verein in seiner Planung zurück.
Sebastian Wirz
Herr Schaub, Sie sind Profitrainer bei den Junioren des SC Langenthal. Was bedeutet der pandemiebedingte Saisonabbruch für Sie?
Martin Schaub: Wir konnten bis und mit U16 stets trainieren. Aber der Abbruch ist schon frustrierend: Wir wollten mit der U15 jetzt das sechste Jahr in Folge aus dem «Top» in die höchste Leistungskategorie «Elit» aufsteigen und werden um diese Möglichkeit gebracht. Das ist nach dem Abbruch der vorigen Saison doppelt hart. Damals haben wir im letzten Spiel der Meisterschaft zum ersten Mal Punkte abgegeben. Das erste Aufstiegsspiel haben wir 11:0 gewonnen. Am nächsten Tag kam der Lockdown und es gab keinen Aufsteiger.
Im Nachwuchs geht es in erster Linie nicht um Resultate, sondern darum, Spieler zu entwickeln. Warum ist dieser Aufstieg so wichtig?
Bei der U13 haben wir ein Elite-Team, auf Stufe U15 nur eines im «Top». Hier müssen wir zwingend aufsteigen, damit die Spieler nicht schon auf der U13-Stufe abwandern. Welche Platzierung wir dann dort erreichen, ist tatsächlich nicht so entscheidend. Aber der Status, ein Elite-Team auf dieser Altersstufe zu haben, sorgt dafür, dass wir unsere Talente besser halten können und diese nicht schon früh zu den Grossen wechseln.
Der SC Langenthal ist 2018/19 zum zweiten Mal in Folge zum «besten Ausbildungsklub Ambition-Label» ausgezeichnet worden, das Fanionteam erreicht in der Swiss League stets die Play-offs. Gehören Sie damit nicht schon zu den Grossen?
Nein. Die zwölf National-League-Vereine und Kloten – die haben das Sagen im Schweizer Eishockey. Seit dem Abstieg bei der U15 vor bald sechs Jahren versuchen wir, wieder in die höchste Kategorie zu kommen. Das Konzept der SC Langenthal Nachwuchs AG ist es, bis zu dieser Stufe auf der höchsten Ebene zu spielen. In diesen Alterskategorien haben wir entsprechend Profi-Trainer. Wir sind eine Stufe unter den Grossen und arbeiten permanent dafür, gute Spieler zu behalten und ihnen klar zu machen, dass sie hier ebenso gut ausgebildet und gefördert werden wie in Bern, Zürich oder Zug.
Die Eishockey-Ausbildung hat sich wie im Fussball stark verändert: Wer Chancen auf eine Profi-Karriere haben will, muss zu einem Grossverein.
Mehrere Wege können zum Profitum führen. Aber ja, es wird sehr früh zu den Grossklubs gewechselt. Es gibt bei der U15-Auswahl rund 150 nationale «Talent-Cards» für die besten Spieler. 90 Prozent davon sind bereits bei den grossen Vereinen, dann fallen noch ein paar für die mittelgrossen Klubs wie Langenthal ab. Die Zeiten, als ein Junge beim EHC Zunzgen-Sissach die Juniorenstufen durchlief, dann im Fanionteam auflief und zu einem Nationalligisten wechselte, sind vorbei. Als ich begonnen habe, Eishockey zu spielen, hiess es: Ich bin Oberbaselbieter, ich spiele in Sissach. Heute wägen sehr junge Spieler und ihre Eltern schon ab: Wer hat das bessere Team in dieser Altersklasse, Olten oder Basel?
Bis wann muss der Wechsel passieren, wenn es noch für den grossen Wurf reichen soll?
Man kann einen Spieler auch kaputtmachen, wenn er mehr von zu Hause und der Familie weg ist. Für einige ist es gut, früh selbstständig zu sein und sich durchbeissen zu müssen, für andere nicht. Man kann darum nicht sagen, wann es zu spät ist, in ein «Elit»-Team zu wechseln. Aber irgendwann muss dieser Schritt kommen, um es zu den Profis zu schaffen. Wenn ich in meinem Stammklub bis zur U15-Stufe ein gutes Programm habe, ist für mich beim Wechsel in die U17 der richtige Moment. Wir geben unsere Spieler nach der U15 auch bereitwillig ab. Ich stehe da niemandem im Weg. Es ist nur schwer für uns, nach einem verpassten Aufstieg zu merken, wie die besten Spieler weggehen. Denn wir brauchen einige davon, um in die «Elit» aufzusteigen. Ich bin mir aber bewusst: Bei ZS kommt dieses Problem noch früher. Da dürften die talentiertesten Spieler in der U13 schon weg sein. Dass ein Spieler von A bis Z beim selben Verein bleibt, gibt es nicht mehr. Eher wird bereits im Nachwuchs dreimal gewechselt.
Wie war denn Ihr eigener Weg?
Ich bin in Sissach in der Nähe der «Kunsti» aufgewachsen und habe da angefangen. Als ich 16 oder 17 war, kam die Fusion mit Zunzgen. Ich habe mit der zweiten Mannschaft in der 2. Liga gespielt und durfte bald zu den glorreichen Zeiten in der 1. Liga ran, als ZS noch Aufstiegsspiele in die Nationalliga B hatte und immer vorne dabei war. Je mehr die Entwicklung kam, dass Eishockeyspieler umherwanderten und nicht mehr nur für ihr Dorf spielten, desto mehr ging es dann mit ZS sportlich bergab. ZS war immer skeptisch gegenüber Gästen und Abwanderern. Man war stolz, sich aus eigenen Kräften in der 1. Liga zu halten und hat die Zeichen der Zeit vielleicht nicht erkannt. Irgendwann haben wir junge Spieler alle eine andere Challenge gesucht. Wir wollten vorne mitspielen und vielleicht einmal in die NLB aufsteigen. Einer ging nach Genf, einer zu Morges, andere nach Monthey. So hat jeder sein Glück gesucht – und ZS ging Step by Step in die 2. Liga.
Der Verein kam aber zurück in die 1. Liga – und Sie als Trainer zurück zu ZS.
Wir da haben da dreimal in Folge in extremis den Ligaerhalt geschafft. Aber man hat bereits gemerkt: In der 1. Liga vorne mitzuspielen ist utopisch, wenn du dahinter keine Elite-Junioren hast. Wenn ein Verein Spieler schon mit 14 Jahren ins Fanionteam aufnimmt, spielen die zwar ein wenig, sind aber Mitläufer oder «destruktive» Spieler und verpassen einiges in der Eishockey-Ausbildung, das sie als Führungsspieler bei den Junioren mitbekommen würden. Wer damals mehr konnte, ging weg von ZS, zu einem Verein mit Elite-Junioren.
Das war also vor 20 Jahren schon so.
Als ich in Sissach war, haben wir zum Beispiel Marc Grieder mit 14 in die erste Mannschaft genommen. Er hat zwei Jahre 1. Liga gespielt und ging dann nach Davos in die Elite-A. Junge wollten und wollen auf nationaler Stufe gegen Gleichaltrige spielen. Das soll nicht despektierlich gegen die Arbeit bei den Aktiven klingen, aber im Nachwuchs ist die Ausbildung im sportlichen Bereich besser. Wenn du mit 14 in eine Aktivmannschaft kommst, lernst du zwar etwas auf dem Eis, aber noch viel mehr daneben. Das kannst du aber auch als Profi noch lange lernen. Im Gegensatz zum Sportlichen, das lernst du nicht mehr. Wer auf dieser Schiene ist: 17, erste Mannschaft, eigener Platz in der Garderobe, Name auf dem Trikot – der ist oft so bequem, dass er den nächsten Schritt nicht mehr macht. Er will neben der Berufsausbildung nicht mehr fünf- bis sechsmal in der Woche trainieren, statt die gemütlichen zweimal mit Feierabendbier bei den Grossen.
Für einen Verein wie ZS bleiben also nur die Spieler übrig, die den Sprung in die Elite andernorts nicht geschafft haben?
… und jene, die vielleicht gut genug wären, aber den Aufwand für eine My-Sports-League nicht treiben wollen. Wenn man das mit meiner Zeit vor 30 Jahren vergleicht, ist die My-Sports-League die damalige 1. Liga. Wir hatten auch zwei Spiele pro Woche, aber heute müssen sie von Burgdorf nach Arosa oder Saas-Grund. Die 1. Liga ist sozusagen die alte 2. Liga, einfach nur mit den Vereinen, die investieren wollen und können. Gleichzeitig geht die 1. Liga ein, weil die Spieler, die keine grossen Ambitionen haben, lieber in der 2. Liga auflaufen. Sagen wir es so: Da ging etwas mit der Reform recht schnell und wurde nicht zu Ende gedacht. Nun wird schon eine Art Zwischenliga für Aktive und Nachwuchs diskutiert. Irgendwie ist es beim Verband wie bei der Schule: Alle fünf Jahre muss man alles auf den Kopf stellen, sonst ist es nicht gut. Statt eine Lösung zu finden, die «verhebt».
Der Leistungszug geht an den Aktivligen vorbei zu den Profis. Auf höchstem Niveau landen Spieler in der NHL, die noch nie Erwachsenen-Eishockey gespielt haben. Was können diese Spieler besser?
Das ist für mich nicht die wichtigste Frage. Für mich ist das Setting entscheidend: Als 1.-Liga-Spieler arbeitest du voll und gehst am Abend Hockey spielen. Wenn ich das Umfeld meines Sohnes bei der U20 des SC Bern anschaue, sieht das etwas anders aus. Da ist alles auf die Spieler abgestimmt. Das sind eigentlich Profis, die daneben noch zur Schule gehen oder eine Lehre absolvieren. Sie trainieren jeden Tag ein- oder zweimal auf dem Eis und einmal off-ice. Da ist der Körper auf einem ganz anderen Level, als wenn du den ganzen Tag arbeitest. Wenn man das über drei Jahre Tag für Tag weiterdenkt, ist die Ausbildung im Elite-Nachwuchs viel fundierter als ausserhalb. Dazu kommt eine wahnsinnige Betreuung: Profi-Eis-Trainer und Profi-Off-Ice-Trainer. Wenn einer Schmerzen hat, kann er gleichentags zum Arzt. Physio und Massage stehen jederzeit bereit – das ist ein Umfeld wie in der National League.
Dann müssten diese Spieler doch alle viel besser sein als jene vor 20 Jahren.
Das sind sie auch. Alle! Mich schockiert das manchmal, wenn ich mit der U15 oder der U17 unterwegs bin. Die Intensität des Eishockeys ist deutlich höher als bei uns damals in der 1. Liga. Das ist aber nicht erstaunlich, wenn wir uns das Sommertraining anschauen: Unsere U17 – und wir sind da nicht auf höchster nationaler Stufe – trainiert im Sommer fünf Mal in der Woche. Zweimal im Kraftraum, dreimal in der Turnhalle. Wir haben damals dreimal trainiert und eine Einheit war sicher nur Fussball. Und das Krafttraining: Die Krafttrainerin des Langenthaler Swiss-League-Teams macht bei den 14-Jährigen die Einführung. Die wissen in diesem Alter, worauf sie achten müssen beim Umsetzen, beim Bankdrücken, bei den Kurzhanteln – bei uns lagen damals einfach ein paar Hanteln herum und es hiess: «Mach mal was!» Da holen die Spieler im Vergleich zu vor 30 Jahren körperlich 4 bis 5 Jahre Vorsprung heraus. Und die Gesundheit ist erst noch besser abgestützt.
Ist das Eishockey denn mit den Athleten auch besser geworden?
Es ist auf jeden Fall viel schneller geworden, es geht mehr hin und her. Viele Spieler können das körperlich mitgehen – aber im Kopf können es nicht alle. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Alle trainieren so viel, aber das hier oben (zeigt sich auf den Kopf) ist sauschwer zu lernen. Ob das Eishockey besser geworden ist, kann ich nicht beurteilen. Es hat sich einfach in Wellen verändert. In den Neunzigern kam John Sletvolls Hockey in die Schweiz: Man stellte in der Mittelzone eine Falle und liess den Gegner in dessen Zone machen, was er wollte. Heute fährt jeder Spieler so schnell und so gut Schlittschuh, dass man schon im Spielaufbau sofort draufgeht, damit der Gegner keine Zeit dafür hat. Das kann jeder, auch wenn er im Kopf nicht sehr schnell ist.
Würde Ihr 1.-Liga-ZS von vor 20 Jahren von den heutigen Junioren überrannt?
Das ist kaum zu vergleichen. Ich kann mich an ein Heimspiel gegen Burgdorf erinnern. Die Burgdörfer haben «gesteuert», wie man das damals nannte. Sie jagten der Scheibe also nicht hinterher, sondern schickten einen Spieler zum Puckführenden und stellten seine Anspielstationen zu. Ich kann mich erinnern, wie ich niemanden anspielen konnte. Das eine ums andere Mal. Wir spielten 60 Minuten und es gab kaum Abschlüsse. Irgendwann fiel ein Burgdörfer «auf den Schnauz» und so gab es immerhin ein Tor. Wir gewannen 1:0. Das ist heute unvorstellbar. Ich hatte damals schon das Gefühl, dass wir schnell spielten, und ich war ein guter Schlittschuhläufer. Aber wenn man das mit heute vergleicht, macht es einem fast Angst.
Sie arbeiten seit 20 Jahren mit jungen Eishockeyspielern, zuerst in Basel und nun in Langenthal. Wie hat sich dieser Job verändert?
Ich arbeitete hier zuerst bei der U20, dann der U17 und nun mit der U15 sowie der U13. Die Arbeit auf dem Eis hat sich nicht verändert, aber es gibt so viel mehr Administratives zu erledigen. Und vor allem habe ich das Gefühl, dass es immer mehr Eltern gibt, denen es nicht um den Sport oder den Klub geht, sondern nur um sie und ihr Kind. «Mein Kind braucht dies, mein Kind braucht das und in 10 Jahren muss es in der National League sein.» Solche Eltern gab es auch früher, aber sie werden immer mehr. Da Eishockey aber ein Teamsport ist, schlägt das schon auf die Stimmung. Ich habe so schon einen Job, bei dem man Idealist sein muss, wenn man seine Arbeitsstunden anschaut. Damit kann ich leben. Aber diese Dinge rauben dir dann so viel Energie, dass ich mich nach 20 Jahren als Profitrainer hin und wieder frage: «Brauche ich das?» Schliesslich hatte ich noch nie einen Spieler, bei dem ich mir gesagt hätte: «Der kann etwas, aber den bremse ich jetzt aus.» Ich will immer das Beste für jeden Spieler. Wenn dann Eltern jeden Tag auf der Tribüne sitzen, und nach dem Training klingelt das Telefon, dass ihr Sohn zu wenig gefördert worden sei, nervt mich das. Und vor allem glaube ich nicht, dass das «Gstürm» dem Spieler hilft. Aber wenn der Weg potenziell zu den Profis führen soll, steht nun mal viel auf dem Spiel. Da muss ich mit einigem «Gstürm» leben.
«Dieses Jahr geht es primär darum, zu überleben»
Kevin Schläpfer führt den SC Langenthal als Sportchef
In der aktuell unsicheren Situation hat die Gesundheit des Vereins für Sportchef Kevin Schläpfer oberste Priorität. Dennoch verlangt er von den Spielern vollen Einsatz – für die Zuschauer zu Hause.
Sebastian Wirz
Herr Schläpfer, Sie sind seit 2019 Sportchef beim SC Langenthal, nachdem Sie mehrere Jahre als Trainer unterwegs waren. Sind Sie gut angekommen? Kevin Schläpfer: Ja, aber das habe ich nicht anders erwartet. Ich habe diesen Job auch angenommen, weil ich das Umfeld bereits aus meiner Spielerkarriere kannte und weil ich dieselbe Aufgabe bereits beim EHC Biel innehatte. Als ich dort als Sportchef einstieg, war der Verein auch noch in der Nationalliga B. Die Situation ist also durchaus vergleichbar.
Heisst das, dass wir den SC Langenthal einige Jahre nach Ihrer Ankunft auch in der National League sehen werden?
Eines meiner grössten Ziele war es, die Abstimmung rund um das neue Stadion zu gewinnen. Das ist uns gelungen. Wenn die neue Eishalle steht, wird der Verein auch einen Blick nach oben wagen. Solange wir im «Schoren» spielen, ist ein Aufstieg kein Thema und hat entsprechend keine Auswirkungen auf meine Arbeit und unser Kader.
Wie stellt ein Sportchef ein Kader zusammen, wenn wegen einer Pandemie nicht klar ist, wann je wieder Ticketeinnahmen generiert werden können?
Als klar wurde, dass die Pandemie nicht so schnell vorbei ist, haben wir im Sommer 2020 einen Marschhalt eingelegt. Wir haben das Budget, das wir schon im Vorjahr massiv gekürzt hatten, noch einmal verringert und uns entschieden, ohne Ausländer zu spielen. Irgendwann kam dann der Moment, in dem sich Profis sogar selber angeboten haben. Mit externer privater Finanzierung haben wir Lösungen gefunden, dass wir nun doch auch ausländische Spieler einsetzen können.
Amateursport ist verboten, die hohen Löhne von Profisportlern sind in der Kritik: Die Beziehung zwischen der Bevölkerung und dem Profisport wird in der Coronakrise auf eine harte Probe gestellt. Wie wichtig ist für Sie der sportliche Erfolg in dieser Phase?
Die oberste Priorität hat in dieser Saison das Überleben des Vereins. Wenn wir jetzt grossen Erfolg hätten, dann aber eine halbe Million Franken Verlust schreiben und Konkurs machen, könnten die Leute das nicht verstehen. Ich muss dem SC Langenthal aber ein Kränzchen winden. Er hat über Jahre gesund und gut gewirtschaftet. Wir haben jetzt ein junges Team, agieren mit dem kleinsten Budget, das dieser Verein in den vergangenen Jahren hatte – und sind mit Rang 3 in der Swiss League sehr erfolgreich. Wir sind überwältigt davon und dankbar, müssen aber demütig bleiben: Uns muss bewusst sein, dass wir privilegiert sind. Unsere Spieler dürfen ihr Hobby und ihren Beruf ausüben. Das ist aktuell nicht selbstverständlich. Der sportliche Erfolg steht daher nicht an erster Stelle, aber die Spieler haben den Ehrgeiz, in den Playoffs jedes Spiel zu gewinnen. Und auch ohne Zuschauer in der Halle müssen sie für die Fans alles in die Waagschale werfen. Denn die Menschen haben Freude, wenn wir Erfolg haben. Und ihnen eine Freude zu machen, ist in der aktuellen Lage wichtiger denn je.
Zur Person
wis. Martin Schaub ist im Jahr 1965 in Sissach geboren und lernte auf der Sissacher Kunsteisbahn das kleine Einmaleins des Eishockeys. Er spielte für Zunzgen-Sissach in der 2. und der 1. Liga, ehe er zum EHC Basel wechselte. Später spielte er in Langenthal in der 1. Liga und mit dem HC Sierre in der Nationalliga B. Nach seiner Spielerkarriere stieg er in Sissach ins Trainermetier ein und führte die Erstligisten während dreier Saisons. Nach zwei Jahren als Trainer des EHC Burgdorf auf selber Stufe begann 2002 beim EHC Basel seine Karriere als professioneller Juniorentrainer. 2012 wurde Schaub beim SC Langenthal angestellt. Seither kümmert er sich um verschiedene Nachwuchsstufen. Schaub wohnt in Lotzwil und hat zwei Söhne, die ebenfalls Eishockey spielen.