Tempo 30 in Maisprach
19.02.2021 GesellschaftTempo 30 – unvernünftig?
An der jüngsten Gemeindeversammlung wurde der Kredit für die Einführung von Tempo 30 sehr deutlich angenommen. Dagegen haben einige Einwohnerinnen und Einwohner das Referendum ergriffen. Die auf dem Plakat ...
Tempo 30 – unvernünftig?
An der jüngsten Gemeindeversammlung wurde der Kredit für die Einführung von Tempo 30 sehr deutlich angenommen. Dagegen haben einige Einwohnerinnen und Einwohner das Referendum ergriffen. Die auf dem Plakat aufgeführten Thesen gegen Tempo 30 schiessen aber nun den Vogel ab! Es wird ganz offensichtlich für Tempo 50 geworben und dies unter dem Schlagwort: «Ja zur Vernunft». Daraus muss abgeleitet werden, dass die Einführung von Tempo 30 unvernünftig sei.
Die Einführung von Tempo 30 in den Quartierstrassen ist schon aufgrund der durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen aus meiner Sicht unbestritten. Es wird bereits heute angemessen gefahren und es entstehen für die motorisierten Verkehrsteilnehmer keine zusätzlichen Einschränkungen oder gar Schikanen.
Etwas anders verhält sich das Ganze bei der Möhlinstrasse. Über diese gelangt man zum Dorfplatz und durch die Wintersingerstrasse zur Hauptstrasse. Es handelt sich um eine enge Wohnstrasse ohne Trottoir. Dieser Strassenzug ist heute noch Kantonsstrasse. Mit der Einführung von Tempo 30 auf ihren Strassen tut sich der Kanton momentan noch schwer. Der Gemeinderat muss sich vehement für die Einführung von Tempo 30 einsetzen, zumal die Voraussetzungen dafür, zum Beispiel mangelnde Sicherheit und Lärmbelastung, erfüllt sind.
Sollte der Kanton dieser sicherheitsrelevanten Einführung von Tempo 30 nicht zustimmen – ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen –, so bleibt der Gemeinde die folgende Möglichkeit: Vor Jahren wollte der Kanton einige Strassen kostenlos und in tadellosem Zustand an die jeweilige Gemeinde abtreten. Wir sahen damals darin keinen Nutzen für unsere Gemeinde und haben auf das Geschenk verzichtet. Wir könnten nun auf das Angebot zurückkommen und die Kantonstrasse übernehmen. Damit wäre für die Einführung von Tempo 30 auch in diesem Bereich die Gemeinde zuständig.
Darum sage ich Ja zur Sicherheit auf unseren Gemeindestrassen und erteile dem Referendum, das uns in die Zeit von Autolobby und Autopartei zurückversetzen will, eine deutliche Absage.
Paul Spänhauer, Maisprach