Das muss beim Ausfüllen der Steuererklärung 2020 beachtet werden

Spätestens beim Ausfüllen der Steuererklärung 2020 wird klar: Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich auch auf die Steuern und damit auf die Steuererklärung aus. Die Steuerverwaltung des Kantons Baselland liefert den «Volksstimme»-Leserinnen und -Lesern ein paar kurze Hinweise zu den häufigsten aktuellen Themen.

Homeoffice: Viele Steuerzahler fragen sich, ob sie aufgrund der vorübergehenden Pflicht zum Arbeiten im Homeoffice in der Steuererklärung 2020 einen Abzug für das Arbeitszimmer geltend machen können. Ein solcher Abzug kann aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen und der aktuellen Rechtsprechung nur unter bestimmten Bedingungen gewährt werden. Die meisten steuerpflichtigen Personen, die vorübergehend (vermehrt) zu Hause arbeiten, werden diese nicht erfüllen.

Der Kanton Basel-Landschaft hat sich daher für eine einfache und pragmatische Lösung entschieden: Es werden grundsätzlich keine zusätzlichen Abzüge für das Arbeitszimmer (inklusive Kosten für Strom und Infrastruktur) gewährt. Stattdessen können weiterhin die üblichen Berufsauslagen (insbesondere Kosten für den Arbeitsweg und die Mehrkosten für die auswärtige Verpflegung), die bei einer Tätigkeit am angestammten Arbeitsplatz angefallen wären, in der Steuererklärung 2020 deklariert werden.

Autokosten für den Arbeitsweg:
Wer in der Zeit vom 1. März bis 31. Dezember 2020 mit dem Auto an den Arbeitsplatz gefahren ist, kann für jede absolvierte Fahrt die entsprechenden Kosten für das Auto geltend machen. Aufgrund der besonderen Corona-Situation muss für diesen Zeitraum ausnahmsweise kein Nachweis erbracht werden, dass die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehrsmittel «nicht zumutbar» war. Der Abzug für Fahrkosten ist bei der direkten Bundessteuer aber auf 3000 Franken und bei den Kantonsund Gemeindesteuern auf 6000 Franken beschränkt.
Drittbetreuungskosten für Kinder: Die selbst getragenen, effektiv angefallenen Kosten für die Kinderdrittbetreuung sind auch während der besonderen Corona-Situation abziehbar. Für das Steuerjahr 2020 sind neu bis maximal 10 000 Franken pro Jahr und Kind abzugsberechtigt (bisher 5500 Franken).
Auswirkungen auf Lohnausweis: Wurden aufgrund der Corona-Situation ausserordentliche Entschädigungen an Mitarbeitende bezahlt oder Naturalleistungen nicht wie üblich geleistet (wie beispielsweise Verpflegung für Hoteloder Restaurantmitarbeitende), muss dies entsprechend im Lohnausweis berücksichtigt werden. Die Arbeitnehmenden brauchen in der Steuererklärung nichts zusätzlich zu deklarieren, da bereits alle steuerpflichtigen Entschädigungen im Lohnausweis aufgeführt sein sollten.
Selbstständigkeit: Selbstständig Erwerbende, die Erwerbsausfallentschädigungen erhalten haben, müssen beachten, dass dieses Einkommen gesondert vom Ergebnis aus der selbstständigen Tätigkeit deklariert werden muss, da auf den ausbezahlten Erwerbsausfallentschädigungen bereits Sozialversicherungsbeiträge abgerechnet wurden. Alle Corona-Entschädigungen des Kantons Baselland (wie Soforthilfe, Beiträge an Lehrbetriebe, Ausfallentschädigungen für Kulturschaffende oder Entschädigung im Bereich der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung) stellen Einkommen dar und sind grundsätzlich steuerpflichtig respektive in der jährlich zu erstellenden Buchhaltung oder Einnahmen-/Ausgabenaufstellung zu berücksichtigen. Den Verlust aus selbstständiger Tätigkeit kann mit dem übrigen Einkommen (inklusive Erwerbsausfall-Taggelder) verrechnet werden.
Steuerrechnungen: Für definitiv in Rechnung gestellte Steuerforderungen kann bei Bedarf bei der Steuerverwaltung ein Gesuch um Ratenzahlung oder ein Gesuch um Erstreckung der Zahlungsfrist gestellt werden. Diese Gesuche werden der Situation angepasst beurteilt und Stundungen werden in der Regel kulant gewährt. Seit dem 1. Januar dieses Jahres werden jedoch sowohl bei der direkten Bundessteuer als auch für die Kantonsund Gemeindesteuern wieder Verzugszinsen berechnet.

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit der Finanz- und Kirchendirektion Basel-Landschaft, namentlich der Steuerverwaltung, erstellt.

Corona und die Auswirkungen auf die Steuern

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