Kleine Kinder im Strassenverkehr
Ich fuhr letzthin auf der Hauptstrasse in einem Oberbaselbieter Dorf mit Innerortsgeschwindigkeit. Vom etwas zurückstehenden Schulhaus her sah ich ein Kind in Richtung Strasse rennen und bremste ab: Der kleine Bub rannte drauflos, ...
Kleine Kinder im Strassenverkehr
Ich fuhr letzthin auf der Hauptstrasse in einem Oberbaselbieter Dorf mit Innerortsgeschwindigkeit. Vom etwas zurückstehenden Schulhaus her sah ich ein Kind in Richtung Strasse rennen und bremste ab: Der kleine Bub rannte drauflos, ohne nach links und rechts zu schauen, geradeaus über die Strasse. Wir hatten beide Glück! Da habe ich mir überlegt, was passiert wäre, wenn ich den Bub erst im letzten Moment gesehen hätte.
Sicher, er sollte nicht so über die Strasse rennen. Doch kann ein kleines Kind die Gefahr überhaupt erkennen, auch dann, wenn auf der anderen Strassenseite sein Freund oder seine Freundin wartet? Kinder können bis ins Schulalter Distanzen und Geschwindigkeiten nicht richtig abschätzen. Sie können nicht absehen, ob es noch reicht oder nicht, die Strasse zu überqueren. Ein jüngeres Kind, das sich auf Personen oder Geschehnisse auf der anderen Strassenseite konzentriert, beachtet den Strassenverkehr in jenem Moment nicht. Es kann das noch nicht. Auch haben Kinder in den ersten Jahren noch Mühe zu hören, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.
Um diese Jüngsten zu schützen gibt es kein besseres und einfacheres Mittel, als die Geschwindigkeit aller Fahrzeuge zu reduzieren. Es bleibt mehr Zeit für Reaktionen auf beiden Seiten. Und sollte es doch zu einem Unfall kommen, so fallen die Verletzungen weit geringer aus. Dies ist mit Tempo 30 in Gelterkinden vorgesehen und soll auch so umgesetzt werden.
Ueli Bieder, Gelterkinden