Roseneck-Kreisel soll sicherer werden
29.01.2021 Gelterkinden, VerkehrDavid Thommen
Der grosse «Roseneck»-Verkehrskreisel in Gelterkinden könnte für Velofahrer sicherer sein: Durchschnittlich ereigneten sich dort in den vergangenen zehn Jahren jährlich 0,6 Unfälle, bei denen Velo- oder E-Bikefahrerinnen oder -fahrer auf dem Asphalt oder ...
David Thommen
Der grosse «Roseneck»-Verkehrskreisel in Gelterkinden könnte für Velofahrer sicherer sein: Durchschnittlich ereigneten sich dort in den vergangenen zehn Jahren jährlich 0,6 Unfälle, bei denen Velo- oder E-Bikefahrerinnen oder -fahrer auf dem Asphalt oder auf der Motorhaube eines Autos landeten. Dies zeigt eine Analyse des Kantons, der alle 102 polizeilich rapportierten Unfälle mit Velobeteiligung zwischen 2010 und Ende 2019 auf allen 62 Kreiseln im ganzen Baselbiet ausgewertet hat. Kleinere und daher nicht gemeldete Unfälle konnten naturgemäss nicht ausgewertet werden, hier gehen die Fachleute der Beratungsstelle für Unfallverhütung aber bei allen Kreiseln von einer gewissen Dunkelziffer aus.
Der Gelterkinder «Roseneck»- Kreisel, bei dem Sissacher-, Ergolz-, Post- und Rickenbacherstrasse zusammenkommen, landet bei der Auswertung der Unfälle mit Velobeteiligung zusammen mit jeweils einem Kreisverkehr in Muttenz und Reinach auf dem letzten Platz. Dies ist einem Bericht der Baselbieter Regierung zu entnehmen, der als Antwort auf ein Postulat von Landrat Jan Kirchmayr (SP, Aesch) erstellt worden ist. Trotz der schlechten Rangierung: Alle drei Kreisel seien keine eigentlichen Unfall-Hotspots, so die Regierung. Als «auffällig» betrachte das Bundesamt für Strassen einen Verkehrskreisel erst dann, wenn sich jährlich durchschnittlich mindestens ein Unfall ereigne, bei dem die Polizei ausrücken muss. «Die Kreisel im Kanton Baselland sind im Vergleich zur übrigen Schweiz überdurchschnittlich sicher», schreibt die Regierung.
Konkret zur Gefahrenstelle in Gelterkinden heisst es im Bericht, dass es sich bei allen sechs Unfällen mit Velobeteiligung in den vergangenen zehn Jahren um so genannte «Einbiegeunfälle» handelte. Die Velofahrer wurden also unmittelbar bei der Einfahrt in den Kreisel übersehen.
Die Sicherheit könne verbessert werden, wenn generell das Geschwindigkeitsniveau im Kreisel gesenkt werde, heisst es im Bericht. Dies könne erreicht werden, wenn der Innenring des Kreisels erhöht werde. Der Radius für die motorisierten Verkehrsteilnehmer auf der 7,20 Meter breiten Fahrbahn würde dadurch enger, was weniger hohe Tempi erlaube. Ferner müsse geprüft werden, ob die Durchsichtigkeit der Mittelinsel, also der Blick geradeaus über den Kreisel hinaus, mittels einer neuen Gestaltung «weiter unterbunden» werden könne: «Der Fokus der Autofahrenden muss nach links gerichtet werden. Man zeigt dem Fahrzeuglenker also nur noch die sicherheitsrelevanten Bereiche», heisst es im Bericht. Die vorgeschlagenen Massnahmen könnten laut Regierung im Rahmen der nächsten Instandsetzung des Kreisels voraussichtlich im Jahr 2024 umgesetzt werden.