Der traditionelle Brauch in anderer Form
vs. Der grosse Ziefner «Nünichlingler»-Umzug an Heiligabend war pandemiebedingt abgesagt worden. Geklingelt wurde trotzdem: Um Punkt 21 Uhr machten sich zahlreiche coronakonforme Kleingruppen auf, um auf ungewohnten individuellen ...
Der traditionelle Brauch in anderer Form
vs. Der grosse Ziefner «Nünichlingler»-Umzug an Heiligabend war pandemiebedingt abgesagt worden. Geklingelt wurde trotzdem: Um Punkt 21 Uhr machten sich zahlreiche coronakonforme Kleingruppen auf, um auf ungewohnten individuellen Routen das Dorf zu beschallen, andere «gässelten» solo. Zu sehen waren einzelne höhere Zylinder, wenngleich die mächtigsten, bis zu sechs Meter hohen Hüte dieses Mal im Keller blieben.
Erstmals waren auch Frauen und Kinder unter den Aktiven zu beobachten, was vom – diesmal nicht ganz so zahlreichen Publikum – am Strassenrand zum Teil mit Applaus honoriert wurde. Bislang war in Ziefen das traditionelle «Nünichlingle» den Männern vorbehalten. Corona hat allerdings in mehrfacher Hinsicht gezeigt, dass es sich um ein lebendiges Brauchtum handelt. «Es war ein anderes ‹Chlingle›, es war trotzdem sehr schön», postete ein Teilnehmer auf Facebook, der bereits zum 56. Mal dabei war. Arboldswil, ebenfalls ein «Nünichlingler»-Dorf, wählte eine andere Variante: Es gab keinen Umzug, sondern die «Chlingler» begaben sich vor die Haustür und läuteten ihre Glocken stationär.