Tempo 30 bremst Tempo 40 aus
01.12.2020 Baselbiet, MaisprachOtto Graf
Seit vielen Jahren liegt das obere Tempolimit auf den Gemeindestrassen von Maisprach bei 40 Stundenkilometern. Da die gegenwärtige Signalisierung nicht mehr den Vorschriften entspricht, hat der Kanton die Gemeinde aufgefordert, die Signalisierung zu ...
Otto Graf
Seit vielen Jahren liegt das obere Tempolimit auf den Gemeindestrassen von Maisprach bei 40 Stundenkilometern. Da die gegenwärtige Signalisierung nicht mehr den Vorschriften entspricht, hat der Kanton die Gemeinde aufgefordert, die Signalisierung zu aktualisieren. Aufgrund dieser Anweisung holte der Gemeinderat ein Verkehrsgutachten ein, das die Behörde bewog, der Gemeindeversammlung flächendeckend Tempo 30 zu beantragen. Am Freitag segneten die Stimmberechtigten den von Dorian Wernli erläuterten Antrag deutlich ab und bewilligten für die Umsetzung einen Kredit von 42 000 Franken. Die höhere Verkehrssicherheit, die unübersichtlichen Bereiche und fehlende Trottoirs sprächen klar für Tempo 30, sagte Wernli.
SVP-Landrat Markus Graf, unterstützt von Marcel Brühwiler, sprach hingegen von einer fantasielosen Vorlage des Gemeinderats. Problematisch sei einzig die dem Kanton gehörende Möhlinstrasse. Mit einer anderen Verkehrsregelung, hob Graf hervor, lasse sich die unbefriedigende Situation auf dem Dorfplatz entflechten. Vergleichsweise knapp mit 17 gegen 23 Stimmen und zahlreichen Enthaltungen scheiterte sein Antrag, die traktandierte Vorlage zurückzuweisen und den Gemeinderat zu beauftragen, zwei Varianten erarbeiten zu lassen, wie der Verkehr entflechtet werden könnte.
Black Friday bei den Finanzen
Auch über den Ankauf eines Teleskopladers diskutierten die Stimmberechtigten rege. Gemeinderat Fabian Wirz zeigte auf, dass mit einem solchen Fahrzeug und entsprechenden Anbaugeräten ausserhalb des Werkhofs beispielsweise Wischarbeiten, Materialtransporte, Heckenpflege und Schneeräumungen möglich seien. Auch Gemeindearbeiter Jan Mazzucchelli ergriff das Wort und bestätigte, dass der Teleskoplader die Bedürfnisse der Gemeinde optimal abdecke. Nun, ergänzte Wirz, halte der Gemeinderat die Augen offen, ob ein geeignetes Fahrzeug auf dem Occasionsmarkt angeboten wird. Schliesslich stimmte die Versammlung dem Geschäft mit grossem Mehr zu und bewilligte einen Kredit von 75 000 Franken, was dem Neupreis eines Laders entspricht.
Als gänzlich unbestritten erwies sich das Projekt, den Hartplatz bei der Mehrzweckhalle Linde für 90 000 Franken zu sanieren. Gemeindepräsidentin Caroline Weiss Nyfeler, die dieses Geschäft vertrat, verwies auf den schlechten Zustand des Belags. Da der neue Belag auf der jetzigen Oberfläche aufgetragen wird, entfalle das kostspielige Entfernen des alten, rund vierzigjährigen Belags als Sonderabfall, erklärte die Präsidentin weiter.
«Dieses Budget macht dem heutigen Black Friday alle Ehre, denn es kommt tiefschwarz daher», stellte Finanzchef Felix Bosshard einleitend fest, als er auf einige Eckdaten des Budgets 2021 einging. Bei einem Aufwand von 3,62 Millionen Franken verbleibt unter dem Strich ein Gewinn von fast 100 000 Franken. Aus dem Finanzausgleichstopf ist nichts zu erwarten. Das sei angesichts der soliden finanziellen Basis der Gemeinde auch nicht nötig, rechnete der kommunale Säckelmeister vor. Die Nettoinvestitionen sind mit rund 400 000 Franken veranschlagt. Bei den Spezialfinanzierungen lässt die Wasserversorgung zwar einen kleinen Ertragsüberschuss von gut 2000 Franken erwarten. Sollten die Schüttungen der eigenen Quellen weiterhin auf tiefem Niveau verharren, ist Maisprach auf zugekauftes Wasser aus Buus angewiesen. Deshalb, so Bosshard, müsse ein erneutes Anpassen des Wasserpreises ins Auge gefasst werden. Die Stimmberechtigten verabschiedeten die Vorlage schliesslich einstimmig.