Feierlichkeiten umrahmen die Wiederinbetriebnahme des «Läufelfingerlis»
Erstarkt wie Phönix aus der Bahnasche, wird die S9 ab Sonntag wieder durch das Homburgertal fahren. Zur grossen Freude der Bevölkerung und insbesondere der SP-Parlamentarierin Sandra Strüby. Sie will die ...
Feierlichkeiten umrahmen die Wiederinbetriebnahme des «Läufelfingerlis»
Erstarkt wie Phönix aus der Bahnasche, wird die S9 ab Sonntag wieder durch das Homburgertal fahren. Zur grossen Freude der Bevölkerung und insbesondere der SP-Parlamentarierin Sandra Strüby. Sie will die Wiederaufnahme des Betriebs feierlich begehen.
Sander van Riemsdijk
Der Ärger sitzt nicht mehr so tief bei der Buckter SP-Landrätin Sandra Strüby, der Präsidentin des im Jahr 2007 gegründeten Vereins Hauensteinbahn. Wegen akuten Mangels an Lokomotivführern wurden vielerorts in der Schweiz vom 7. September bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember Zugsverbindungen gestrichen, darunter auch das «Läufelfingerli», die S9 von Sissach nach Olten. Und dies gerade in einer Phase, als die Auslastung des Zuges eine steigende Kurve zeigte.
Im Rahmen eines Ersatzkonzepts verkehrten dafür Autobusse. Diese Botschaft aus der Chefetage der SBB rief dazumal insbesondere die Sozialdemokraten auf den politischen Plan, die Ärger und Unverständnis über diese Massnahme, notabene ohne dass der Kanton in die Entscheidungsfindung einbezogen worden war, zum Ausdruck brachten.
Sandra Strüby liess ziemlich Dampf ab, indem sie in ihrer Interpellation die S9 sogar als das schwarze Bahn-Schaf der SBB sah, das unverhältnismässig oft betroffen sei, wenn diese Personalmangel haben oder Störungen auf dem Streckennetz eintreten. Ärgerlich seien zudem die fehlenden Informationen seitens der SBB vor Ort, die den Umstieg auf den Autobus erschwerten.
Eine kleine Feier ist geplant
Unterdessen hat sich der Pulverdampf bei Sandra Strüby verzogen, und nach der dreimonatigen Stilllegung erscheint allmählich das Licht am Ende des Tunnels. Noch wenige Tage und rechtzeitig zum jährlichen Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag wird das «Läufelfingerli» wieder durch das Homburgertal brausen. Allerhöchste Eisenbahn für die Bevölkerung, die drei lange Monate gegen ihren Willen mit einem Busersatz vorliebnehmen musste.
Die Wiederaufnahme des Fahrbetriebs soll nach der Vorstellung von Sandra Strüby und ihrem 70 Mitglieder zählenden Verein, der sich dafür einsetzt, dass die S9 als attraktives öffentliches Verkehrsmittel erhalten bleibt, nicht still und leise über die Bühne gehen. Im Gegenteil. Sie möchten mit gezielten Aktionen in übertragenem Sinne feierlich auf den fahrenden Zug aufspringen und das beliebte «Läufelfingerli» nach seinem erzwungenen Tiefschlaf begrüssen.
So wird der Bahnhof Läufelfingen am Sonntag einen festlichen Anstrich erhalten, und als kleines Dankeschön werden die wiederkehrenden Fahrgäste am Sonntag- und Montagmorgen mit einer «coronatauglichen Aufmerksamkeit», wie Strüby es nennt, begrüsst. Wie diese aussieht, möchte sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten. Es soll eine einmalige Überraschung mit Sammlercharakter bleiben, für die es sich lohnt, den Zug an diesen zwei Tagen in den Morgenstunden zu besteigen.