Liestal wird zum Start-up-Mekka
16.10.2020 Bezirk Liestal, WirtschaftStart-ups in Nachhaltigkeit und Elektromobilität kommen zusammen
Tobias Gfeller
Start-ups sind in aller Munde. Ob in den Bereichen Mobilität, IT oder Life Sciences – Fankhauser Arealentwicklungen AG bringt neu gegründete Firmen zusammen, damit deren ...
Start-ups in Nachhaltigkeit und Elektromobilität kommen zusammen
Tobias Gfeller
Start-ups sind in aller Munde. Ob in den Bereichen Mobilität, IT oder Life Sciences – Fankhauser Arealentwicklungen AG bringt neu gegründete Firmen zusammen, damit deren Macherinnen und Macher Wissen austauschen und Netzwerke nutzen können. Mit «cleantechLAB» bringt künftig Inhaber Hans-Jörg Fankhauser, dessen Prestigeprojekt Uptown Basel in Arlesheim am Entstehen ist, junge Firmen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Elektromobilität im «Tenum» in Liestal zusammen, wo sich seit Jahren Firmen an der Grammetstrasse 14 in Räumlichkeiten einmieten können.
Ziel sei es, dass Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus ähnlichen Branchen von der räumlichen Nähe im Kleinen profitieren, erklärte Fankhauser gestern anlässlich der Vorstellung des neuen Start-up-Space, das Platz schaffe für Geschäftsideen für die Welt von morgen, wie es die Verantwortlichen umschreiben.
Dass solche Verflechtungen zum Erfolg führen, bewies Fankhauser mit einem ähnlichen Projekt in Muttenz, wo in unmittelbarer Nähe zum Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz neu gegründete Firmen in den Bereichen Life Sciences zusammenkommen. Dass aufgrund der zu knappen Räumlichkeiten bereits ein Unternehmen ausziehen musste, weil es zu stark gewachsen ist, unterstreiche das Erfolgsmodell, so Fankhauser.
Ähnliches soll nun in Liestal gelingen. Ausgerichtet sind diese kleinen Arbeitswelten auf innovative Branchen und die «Generation Y», die am Ende ihrer Ausbildung auf dem Sprung in die Arbeitswelt steht. Neben dem Netzwerk zwischen den Start-ups selber seien Verflechtungen zu Universitäten, Fachhochschulen und in die Wirtschaft enorm wertvoll, erklärte Fankhauser.
Innovationskraft weiter stärken
Und genau dafür sei Liestal als Standort optimal, frohlockte auch Thomas Kübler, Leiter der Standortförderung Baselland. «In Liestal kommen sehr viele Kompetenzen zusammen. Die verkehrstechnische Erschliessung an den Rest der Schweiz mit Universitäten und Fachhochschulen sowie den wichtigsten Wirtschaftsräumen ist bei Liestal sehr gut.» Im Gespräch für «cleantechLAB» sei auch Sissach gewesen, verriet Hans-Jörg Fankhauser. Doch die Lage und der Kontakt zum Team vom «Tenum» rund um Hans Jörg Luchsinger gaben am Ende den Ausschlag für Liestal. Auch die Nähe zum Oberbaselbiet sei wichtig, betonte Standortförderer Kübler.
Grosse Bedeutung rechnet Hans-Jörg Fankhauser der Kleinräumigkeit solcher Start-up-Spaces zu. Wenn die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer an der gemeinsam genutzten Kaffeemaschine zusammentreffen, komme es automatisch zum Austausch, was für alle förderlich sei. In grösseren Betrieben oder Infrastrukturen gehen junge, frische Ideen oft unter. Für Kübler leisten solche Projekte einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Innovationsumfelds im Baselbiet. «Die Innovationskraft ist eine Stärke des Kantons Baselland. Wir dürfen aber nicht stehen bleiben, sondern müssen weiter vorwärtsmachen.» Man müsse versuchen, «clevere und smarte Köpfe zu verbinden» und Plattformen für Innovation zu schaffen. «Wir unterstützen jede Art der Gründungsaktivität», so Kübler. «CleantechLAB» bringe alle Voraussetzungen mit, um die Standortattraktivität und Leistungsfähigkeit des Baselbiets zu halten und zu stärken.
Teil des Angebots von «cleantechLAB» werden ähnlich wie in Muttenz personalisierte Beratungen, Vorträge, Workshops und Netzwerk-Treffen sein. Die Erfolgsgeschichte in Muttenz beruhe auf einer «perfekten Balance zwischen Interaktion und Privatsphäre», beschrieb Projektmanagerin Sandrine Straub das Konzept. Auch die Beratung durch die «Start-up Academy Liestal», die seit 2018 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer unterstützt, ist Teil des Angebots.