Doppelausgabe der «Baselbieter Heimatblätter»

vs. Am 28. Februar dieses Jahres liess Alain Berset namens des Bundesrats verlauten, dass ab sofort ein landesweites Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen gelte. Dies kam auch einem Verbot diverser Fasnachtsveranstaltungen gleich. Am 16. März dann beschloss der Bundesrat angesichts der sich weltweit rasch ausbreitenden Covid-19-Pandemie weitere einschneidende Massnahmen, von denen einige noch immer gelten, während andere hinzukamen – etwa die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.

Auch in den «Baselbieter Heimatblättern» fand die Pandemie ihren Niederschlag. Die Zeitschrift, schreibt Redaktor Dominik Wunderlin im Editorial der Doppelnummer 1–2/2020, werde sich zudem auch künftig in der einen oder anderen Form mit ihr und vor allem mit ihren Folgen befassen. Dies geschieht vorerst mit einem Beitrag über «Fasnachtsverbote, Fasnachtsabsagen und eine Verschiebung». Darin beleuchtet Wunderlin die Geschehnisse während der letzten Tage vor der Absage der diesjährigen Fasnacht und blendet anschliessend zurück in vergangene Jahre, in denen die Fasnacht wegen Krieg, Grippewellen oder der Sandoz-Katastrophe infrage gestellt oder verboten war.

Johann Peter Hebel, am 10. Mai 1760 in Basel geboren, hätte dieses Jahr seinen 260. Geburtstag feiern können. Bei der Basler Hebelstifung und im Liestaler Dichter- und Stadtmuseum waren entsprechende Vorbereitungen im Gange. Doch dann kam nun einmal die Pandemie – und so musste es eben bei gedruckten Festgaben und Würdigungen bleiben wie dem zweiten Schwerpunkt in dieser Doppelnummer.

Kalendergeschichten und Briefe
Ein grosses Geschenk hat dem Dichter die Literarische Gesellschaft Karlsruhe bereits im vergangenen Jahr mit einer kommentierten Lese- und Studienausgabe gemacht. Hans G. Nutzinger stellt diese sechs im Wallstein Verlag erschienenen Bände in einer ausführlichen Besprechung vor. Sie zeigen uns Hebel nicht nur als Verfasser der Kalendergeschichten und der alemannischen Gedichte, sondern auch als Briefschreiber. Theologisch-kirchliche Texte haben ebenfalls Aufnahme in die Ausgabe gefunden, ebenso erstmals publizierte Exzerpte, die in bunter und ungeordneter Folge alle möglichen theoretischen und praktischen Fragen behandeln und einen Einblick in die Arbeitsweise des Kalendermachers und Pädagogen Hebel am Karlsruher «Gymnasium illustre» erlauben.

In einem zweiten Beitrag geht Hans G. Nutzinger der Frage nach, wie Hebel Juden in seinen Kalendergeschichten gezeichnet hat und welche prinzipielle Haltung er gegenüber den Juden einnimmt. Hebels Eintreten für deren staatsbürgerliche Gleichstellung wurzelt gemäss Nutzinger «nicht nur in einer allgemeinen menschenrechtlich begründeten Humanität Hebels, sondern vor allem in der von ihm eindrucksvoll bejahten Kontinuität des alten Gottesvolkes mit den Juden seiner Zeit».

Ein dritter Beitrag zu Hebels Werk und dessen Nachwirkung, verfasst von Dominik Wunderlin, führt durch die Welt der illustrierten Hebel-Ausgaben.

Die «Baselbieter Heimatblätter» erscheinen viermal jährlich. Bestellungen bei der Schaub Medien AG unter Telefon 061 976 10 10 oder abo@schaubmedien.ch

Die Fasnacht und Johann Peter Hebel

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title