Die alten Häuser und ihre Geschichten
22.10.2020 Bezirk Waldenburg, ZiefenEin neues Buch von Franz Stohler über 80 historisch interessante Gebäude
Der Ziefner Publizist Franz Stohler hat mit seinen «Ziefner Häuser-Geschichten» wichtige Elemente zur Dorfgeschichte zusammengefasst. Entstanden ist ein sorgfältig redigiertes Werk, das im Kanton einzigartig ist. ...
Ein neues Buch von Franz Stohler über 80 historisch interessante Gebäude
Der Ziefner Publizist Franz Stohler hat mit seinen «Ziefner Häuser-Geschichten» wichtige Elemente zur Dorfgeschichte zusammengefasst. Entstanden ist ein sorgfältig redigiertes Werk, das im Kanton einzigartig ist. Viele Daten und Fakten zur Dorfgeschichte werden auf 112 Seiten lebendig dargestellt. Das Buch ist ab dem 28. November im Handel.
Willi Wenger
Die «Ziefner Häuser-Geschichten» von Franz Stohler (82) sind ein attraktives (Bilder-)Buch, das auch als Nachschlagewerk benutzt werden kann. Es präsentiert auf besondere Art wichtige Elemente der lokalen Dorfgeschichte, die bisher nirgends publiziert sind. Die Buch-Vernissage ist für den 27. November geplant, anschliessend kommt es in den Verkauf.
Von rund 80 historisch interessanten Gebäuden im geschützten alten Dorfkern wird viel Wissenswertes und Ergötzliches erzählt. «Ich habe dabei auch die Tätigkeiten ihrer Bewohner angemessen berücksichtigt», sagt Stohler zur «Volksstimme». «Also auch Familiengeschichten», präzisiert der Autor.
So ist es nachvollziehbar, dass beispielsweise Dorfnamen, die immer mehr am Verschwinden sind, im Zusammenhang mit den Haus-Geschichten dokumentiert sind. Zudem werden in dem bei Schaub Medien AG («Volksstimme») gedruckten Buch viele verschwundene Gewerbeund Handwerksbetriebe ebenfalls behandelt. Stohler hat zudem Wert darauf gelegt, dass den für Ziefen speziellen «Buuchhüsli» – sie waren einst genossenschaftlich betriebene Waschhäuschen – der nötige Platz zwischen den Buchdeckeln eingeräumt wird.
Überraschende Reihenfolge
Bei den so interessanten wie historisch wertvollen Häuserbeschreibungen hat Stohler eine bemerkenswerte Reihenfolge gewählt: Sie folgt der Struktur des Webstuhlverzeichnisses von 1923. Konkret: Unterdorf - Rebgasse - Kirchgasse - Mitteldorf - Lupsingerstrasse - Oberdorf - Katzental. Ziefen ist ein typisches Strassen- und Bachzeilendorf entlang der Hauptstrasse und der Hinteren Frenke. Was für Ziefen kennzeichnend ist: Das historisch gewachsene Dorfbild sei über Jahrzehnte fast immer gleich geblieben, schreibt Stohler im Buch – «von einigen Abbrüchen, Umbauten und Renovationen abgesehen», präzisiert er.
Sich mit den Häusern und den darin lebenden Familien und Personen zu beschäftigen, stellt eine Herausforderung sowie eine besondere Art der Ortsgeschichtsschreibung dar. Häuser und Menschen bilden eine Einheit – die Dorfgemeinschaft. Dennoch: So unterschiedlich die einzelnen Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Spuren und Informationen, die sie in Ziefen hinterlassen. Vieles davon ist aus historischer Sicht von Bedeutung. Unter anderem gibt es Häuser, die über viele Generationen von der gleichen Familie bewohnt wurden.
Unterstützung unverzichtbar
Franz Stohler ist, wie er sagt, dankbar, dass er trotz seines schon fortgeschrittenen Alters dieses wertvolle Buch bearbeiten durfte. Es freue ihn, dass er das während Jahrzehnten gesammelte Material in geeigneter Form nun an die Dorfbevölkerung und andere Interessierte weitergeben dürfe. Stohler dankt ausdrücklich vielen Personen, die ihn unterstützt haben. So speziell Gemeinderat Lukas Geering, der sich für die Finanzierung eingesetzt und das Projekt mit einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit begleitet habe. Er erwähnt auch den Swisslos-Fonds Basel-Landschaft, die Einwohner- und Bürgergemeinde sowie den Verein für Heimatpflege, die mit substanziellen Beiträgen das Ganze erst ermöglicht haben.
Der Autor ist ein Ur-Ziefner
en. Franz Stohler, geboren am 10. Mai 1938, ist Ziefner Bürger und im Dorf aufgewachsen. Er ist gelernter Heizungszeichner. Neben dem Beruf war er schon früh journalistisch tätig in den Sparten Sport, Lokalgeschichte sowie Gebäude- und Bautechnik. Seine grosse und langjährige schreiberische Erfahrung kommt der neuen Publikation merklich zugute.
Der Autor hat bei seinem 16. Buch die schriftlichen Quellen ausgeschöpft. Daneben hat er auch viele Gespräche mit Personen geführt – speziell auch mit hochbetagten Zeitzeugen.
Weiterlesen: Interview mit Franz Stohler «Der Dorfkern ist intakt geblieben»