Durchs Chaltbrunnen- und Chastelbachtal
10.07.2020 Baselbiet, Kultur, RegionReiseführer «Eskapaden in und um Basel» mit Ausflugstipps in der Nähe (Teil 3)
Zwei attraktive Seitentäler des Laufentals laden zum Entdecken ein. Auf einer Wanderung geht’s nicht nur über Stock und Stein, sondern auch zu gurgelnden Bächen und spannenden ...
Reiseführer «Eskapaden in und um Basel» mit Ausflugstipps in der Nähe (Teil 3)
Zwei attraktive Seitentäler des Laufentals laden zum Entdecken ein. Auf einer Wanderung geht’s nicht nur über Stock und Stein, sondern auch zu gurgelnden Bächen und spannenden Höhlen.
Barbara Saladin
Das Laufental führt oft ein Schattendasein. Dabei ist man mit dem Zug sehr schnell dort und findet viel Schönes. Touristisch gesehen nennt sich der jüngste Bezirk des Kantons Basel-Landschaft auch «Rock Valley». Und das hat was, denn Steine gibt es hier wirklich wie Sand am Meer. Und Höhlen gibt es auch.
Nicht von ungefähr kann man im Laufental, wenn man von Zwingen her kommt, einen Karstlehrpfad finden. Diesem folgen wir allerdings nur auf den ersten anderthalb Kilometern und bleiben dann an der Birs (später stösst man in umgekehrter Richtung wieder zum Lehrpfad).
Beim eindrücklichen «Chessiloch» vorbei, wo während des Ersten Weltkriegs patriotische Soldaten auf Wache Felsmalereien anfertigten, geht es rechts ins Chaltbrunnental. Hier dominiert die Farbe Grün. Hellgrün, Dunkelgrün, Mattgrün, Graugrün, Knallgrün … Dazu etwas Grau oder Braun. Moosbewachsene Bäume recken sich lichthungrig der Sonne entgegen, und gewaltige Felsbrocken lauern in die Höhe. Fast sehen sie aus wie Wegelagerer, und auch vom einen oder anderen Wandererherzen fällt zuweilen wohl ein Stein, wenn alles gut gegangen ist und die Felsen oben blieben.
Aber so schlimm ist es nicht. Das Chaltbrunnental ist in erster Linie ein kühles und wildromantisches, idyllisches Waldtal, wo es sich nach Herzenslust im Bach planschen und die umliegenden Höhlen erkunden lässt. Und natürlich Rast machen und Picknick auspacken – lauschige Plätze dafür gibt es zuhauf. Nach der Durchquerung des Chaltbrunnentals kommt dann das Chastelbachtal, ein Tal weiter östlich, an die Reihe. Es ist auch schon als wilde kleine Schwester des Chaltbrunnentals bezeichnet worden, ist rauer und die Natur wirkt noch stärker. Hier hat der Bach an den Steilhängen Gesteinsschichten freigelegt, die die Erde vor zig Millionen Jahren in die Landschaft modelliert hat.
Der plätschernde Bach folgt seinem Hindernislauf über Felsen, um Steine herum und unter etlichen Brücken und Stegen hindurch bergab. Hier ist es besser, so warnt ein Schild beim Wanderwegweiser, wenn man erst gar nicht stehen bleibt und die unbändige Natur lieber einfach so im Gehen geniesst.
Wenn die wilde kleine Schwester sich schliesslich öffnet und das Wasser des Chastelbachs sich jenseits der Bahnlinie Basel–Delémont in die Birs ergibt, führt der Weg nach rechts ebendieser entlang ins Dorf Grellingen. Hier ist man zurück in der Zivilisation, es gibt Verpflegungsmöglichkeiten und einen Bahnhof, doch die Erinnerung an die beiden wilden Seitentäler des «Rock Valleys» wird noch einen Moment nachhallen. Garantiert.
Fazit: Zwei wilde Täler mit Höhlen, Steinen, Bäumen und Moos. Eine Kulisse wie im Dschungelfilm. Oder einer Feensaga.
Die Ausflugstipps stammen aus dem neuen Reiseführer «52 kleine & grosse Eskapaden in und um Basel» der Baselbieter Autorin Barbara Saladin. Das Buch ist diesen Frühling im Verlag Dumont erschienen und im Buchhandel erhältlich.