Mehr Knaben ans Gymnasium
26.06.2020 BaselbietFast 60 Prozent der Maturzeugnisse gehen an junge Frauen
sda. Der Bildungsbericht 2019 gibt dem Baselbieter Bildungswesen gute Noten: So sei der Baselbieter Beitritt zum Harmos-Konkordat erfolgreich umgesetzt worden, teilte die Regierung am Mittwochabend mit. Erhöht werden ...
Fast 60 Prozent der Maturzeugnisse gehen an junge Frauen
sda. Der Bildungsbericht 2019 gibt dem Baselbieter Bildungswesen gute Noten: So sei der Baselbieter Beitritt zum Harmos-Konkordat erfolgreich umgesetzt worden, teilte die Regierung am Mittwochabend mit. Erhöht werden soll der Anteil an Knaben respektive jungen Männern im P-Zug der Sekundarschule und an den Gymnasien.
Die hohe Qualität des Bildungswesens im Kanton Basel-Landschaft würde sich überdies in einer stetig steigenden Berufsmaturitätsquote spiegeln, heisst es in der Mitteilung weiter.
Wie dem alle vier Jahre erscheinenden Bericht zu entnehmen ist, sind in den allgemeinbildenden Schulen im Baselbiet im Jahr 2018 insgesamt 1169 Abschlüsse erlangt worden. Die gymnasiale Maturität machte mit 60,5 Prozent dabei den grössten Anteil aus. Darauf folgten die Fachmittelschulausweise mit 20,7 Prozent und die Fachmaturitätszeugnisse mit 18,8 Prozent.
Rund 66,2 Prozent der Abschlüsse auf dieser Stufe wurden im analysierten Jahr von jungen Frauen erworben. So wies der Fachmaturitätsabschluss mit 81,4 Prozent den höchsten Anteil an Absolventinnen auf, gefolgt vom Fachmittelschulabschluss mit 74,0 Prozent und der gymnasialen Maturität mit 58,8 Prozent.
Engpass bei Lehrpersonen
Wie aus dem Bericht zudem hervorgeht, hat der Kanton Baselland 2018 insgesamt 627,5 Millionen Franken für die Bildung ausgegeben. Hinzu kommen seitens Kanton Abgeltungen für das 6. Primarschuljahr in der Höhe von jährlich rund 35 Millionen und Investitionsund Projektausgaben von «einigen» Dutzend Millionen Franken. Die Gemeinden haben 365,4 Millionen Franken in die Bildung investiert.
Für ein Kindergartenkind wurden 2018 an Baselbieter Schulen 13 567 Franken ausgegeben. In der Primarschule betrug der Aufwand pro Kind 16 254 Franken und in der Sekundarschule 20 700 Franken. Die durchschnittlichen Ausgaben für eine Schülerin oder einen Schüler an einer Fachmittelschule lagen bei 20 515 Franken und für eine Gymnasiastin oder einen Gymnasiasten bei 21 877 Franken.
An den Baselbieter Sekundarschulen ist mit einem Engpass bei den Lehrpersonen zu rechnen. So werden die Schülerinnen- und Schülerzahlen an den Sekundarschulen gemäss Prognosen bis 2022 um rund 11 Prozent ansteigen. Gleichzeitig seien überproportional zunehmende Pensionierungen von Lehrpersonen zu erwarten, heisst es im Bericht.
Handlungsbedarf sieht die zuständige Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) bei der Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) in Deutsch, Mathematik und Französisch sowohl in der Primarals auch in der Sekundarschule. Zudem will sie den Anteil der Buben respektive der jungen Männer «in anspruchsvolleren Schultypen» – namentlich im Leistungszug P der Sekundarschulen, in Fachmittelschulen und in Gymnasien – in den nächsten fünf Jahren um 5 Prozent steigern.
Gleichzeitig soll der Anteil der Knaben in Kleinklassen und in Sonderschulen in den kommenden fünf Jahren um 5 Prozent gesenkt werden. Um diese Ziele zu erreichen, sollen gemäss Bericht kantonale Zuweisungsentscheide und die Gewichtung der Sprachfächer gegenüber Mathematik und Naturwissenschaften überprüft werden.