Kunst und Gastronomie halten zusammen
30.06.2020 Kultur, SissachAusstellung lockt 600 Gäste auf die Sissacher Fluh
Am Samstag hat die Ausstellung «Kunst hilft Fluh, Fluh hilft Kunst» auf der Sissacher Fluh stattgefunden. Während einiger Stunden konnten sich Gäste verpflegen und Kunstwerke sowohl bestaunen als auch kaufen. Ein Teil der Einnahmen ...
Ausstellung lockt 600 Gäste auf die Sissacher Fluh
Am Samstag hat die Ausstellung «Kunst hilft Fluh, Fluh hilft Kunst» auf der Sissacher Fluh stattgefunden. Während einiger Stunden konnten sich Gäste verpflegen und Kunstwerke sowohl bestaunen als auch kaufen. Ein Teil der Einnahmen fliesst in die bereits geplante Fortsetzung des Events.
Anna Uebelhart
Unter dem Titel «Kunst hilft Fluh, Fluh hilft Kunst» sind am Samstag 27 Künstlerinnen und Künstler zusammengekommen und haben auf der Sissacher Fluh ihre Werke ausgestellt. Organisiert hat die Outdoor-Ausstellung der «Wooden Art»-Künstler Markus Bossert aus Zunzgen. Die Veranstaltung war eine Kooperation von Schweizer Kunstschaffenden und dem Restaurant Sissacherfluh. Die Idee dahinter: Kultur und Gastronomie müssen in schwierigen Zeiten zusammenhalten.
Der Regenschauer am Morgen vor Beginn konnte dem Anlass nichts anhaben, denn die Kunstschaffenden waren vorbereitet. Die Gemälde waren durch Zelte geschützt und ein Grossteil der Kunstwerke war ohnehin wasserfest. Bis zum späten Nachmittag konnten sich Besucherinnen und Besucher die Kunst betrachten und Werke kaufen. Im Lauf des Tages fanden rund 600 Gäste den Weg auf die Sissacher Fluh.
Gastronomie und Kunst
Die am Samstag ausgestellten Werke waren sehr unterschiedlich. Neben Skulpturen aus Holz, Stahl und Stein gab es auch viele Malereien zu bestaunen. Etwa die Hälfte der Kunstschaffenden kommt aus dem Oberbaselbiet, andere waren aus der nä- heren Umgebung angereist. Ein Künstler nahm sogar den Weg von Kriens im Kanton Luzern auf sich, um auf der Sissacher Fluh seine Bilder auszustellen.
«Kunst hilft Fluh, Fluh hilft Kunst» lautete der Name der Ausstellung. Mit «Fluh» ist das Restaurant Sissacherfluh gemeint, das – wie die Kunst auch – mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen hat. Durch die Zusammenarbeit halfen sich beide Branchen gegenseitig und profitierten vom Besucheransturm am Samstag. Alain Göpfert, Besitzer der Gastwirtschaft Sissacherfluh, sei von der Idee Bosserts sofort begeistert gewesen, erzählte er in seiner Ansprache am Samstag.
Für die Kunstschaffenden war es der erste Anlass dieser Art seit Monaten. Viele Kunstausstellungen für dieses Jahr wurden aufgrund der Ausnahmesituation durch das Coronavirus bereits abgesagt. «Gerade für die bildende Kunst ist es essenziell, dass Menschen sich treffen dürfen, dass ein Diskurs über die Werke entstehen kann und nicht zuletzt auch Käufer für die Kunstwerke gefunden werden», sagt Bossert.
Die Freude der Künstlerinnen und Künstler über die Möglichkeit, die eigenen Kunstwerke dieses Jahr doch noch präsentieren zu können, habe man beim Anlass gespürt.
Anwesenheitsliste beim Eingang
Auch gespürt hat man, dass wir noch ein ganzes Stück von der Normalität entfernt sind. So stand beim Eingang zur Kunstausstellung ein Spender mit Desinfektionsmittel und Masken. Daneben lag eine Liste, in die sich Gäste freiwillig eintragen konnten, um mögliche Ansteckungen zurückverfolgen zu können. Auch bezüglich «Social Distancing» hatten sich Bossert und Göpfert etwas überlegt: den Platz auf der Sissacher Fluh teilten sie in zwei Zonen ein: Gastronomie mit dem Restaurant Fluh und der Kunstevent mit Grill und Gartenbar. «So waren wir sicher, dass sich nie mehr als 300 Personen gleichzeitig in einer Zone aufhalten», sagt Bossert.
Die Corona-Zeit ist für Kunst und Kultur laut Bossert nicht nur schlecht gewesen. « Viele Künstler haben die Zeit während des Lockdowns genutzt, um vielleicht schon länger gärende Ideen umzusetzen», so der Zunzger. Auch der Zusammenhalt und die Solidarität sei unter Kunstschaffenden grösser geworden.
Mit dem Ergebnis der Ausstellung am Samstag zeigen sich Bossert und Göpfert zufrieden. «Die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher war gross. Und auch Kunstwerke wurden mehr verkauft als erwartet», sagt er. Ursprünglich sollten 30 Prozent des Erlöses der Kunstschaffenden an die Gastwirtschaft Sissacherfluh gehen. Nun wird dieses Geld aber für eine Fortsetzung der Ausstellung verwendet. Der Event soll nämlich ab 2021 mit dem Namen «Kunst auf der Fluh» ein fester Bestandteil des Programms werden. Er soll in ähnlicher Form – aber noch grösser – stattfinden.