14 Millionen Franken Eigenkapital als solide Basis
Die Niederdörfer Stimmberechtigten haben an ihrer Gemeindeversammlung in der «voll besetzten» Mehrzweckhalle allen Traktanden zugestimmt. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 392 000 Franken ...
14 Millionen Franken Eigenkapital als solide Basis
Die Niederdörfer Stimmberechtigten haben an ihrer Gemeindeversammlung in der «voll besetzten» Mehrzweckhalle allen Traktanden zugestimmt. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 392 000 Franken ab.
Willi Wenger
Die Gemeindeversammlung von Niederdorf hat die Jahresrechnung 2019 «nur» zur Kenntnis genommen. Wortbegehren zum Traktandum gab es keine, zu klar war das Ergebnis, die klare Zustimmung die logische Folge. Finanzchef und Vizepräsident Alfredo Kurmann hatte so gesehen ein leichtes Spiel, schloss doch die Rechnung des vergangenen Jahres auf Rekordniveau ab. Dem Aufwand von 10,3 Millionen Franken steht der Ertrag von 10,7 Millionen Franken gegenüber. Das erfreuliche Ergebnis als solches stellt allerdings nur die «halbe Wahrheit» dar. «Es wäre sogar noch deutlich höher ausgefallen, hätte der Gemeinderat nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine finanzpolitische Reserve von 2,5 Millionen Franken zu bilden», hielt Kurmann fest.
Ein Hauptgrund für das Niederdörfer Rekordergebnis seien die Neubewertungen des Finanzvermögens, die im Budget nicht berücksichtigt waren. Daraus resultiere eine grosse Aufwertung von mehr als 1,8 Millionen Franken, die grösstenteils auf zwei Parzellen im Gebiet Mettlen zurückzuführen sei, kommentierte der Finanzchef. Er hielt andererseits fest, dass trotz des letztlich erfreulichen Ergebnisses Entwicklungen in verschiedenen Bereichen aufzeigen würden, dass weiterhin auf die Finanzen geachtet werden müsse. «Bei den Sozialhilfeunterstützungen zeichnet sich bereits wieder ein Anstieg ab und auch bei den Pflegefinanzierungen rechnen wir nicht mit einem Rückgang der Kosten», blickte Kurmann in die Zukunft. «Zudem kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, wie sich die Umstände des Coronavirus auf die Gemeindefinanzen auswirken werden.»
Vonseiten der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK) wurde gesagt, dass sich das Eigenkapital der Einwohnergemeinde um rund 3,8 Millionen Franken auf knapp 14 Millionen Franken erhöht habe. Dazu beigetragen hätten, so die RGPK, auch der Ertragsüberschuss der Abwasserbeseitigung in Höhe von 0,3 Millionen Franken und die Integration der Bürgergemeinde mit rund 0,6 Millionen Franken.
Die «Gmäini» hat am Montag schliesslich einer Änderung der Gemeindeordnung zugestimmt, die den Weg frei macht für die Bildung einer eigenen Sozialhilfebehörde. Dies wurde notwendig, weil die gemeinsame Sozialhilfebehörde der Gemeinden Bennwil, Hölstein, Niederdorf und Oberdorf ab kommendem Jahr nicht mehr existiert.
Ein klares Ja zum Verkauf einer Baurechtsparzelle rundete die Sachgeschäfte ab. Herzliche Verabschiedungen von mehreren Mandatsträgern setzten den Schlusspunkt hinter die «Gmäini», an der Gemeindepräsident Martin Zürcher den erschienenen knapp 40 Personen aufs Herzlichste dankte. Das sei in der Corona-Zeit keine Selbstverständlichkeit.