Endlich wieder reisen – mit Abstand
11.06.2020 Bezirk Sissach, WintersingenDie Sägesser Reisen AG startet ihre Cars
Der beliebte Anbieter von Carreisen ist wie viele andere der Branche besonders hart von Corona betroffen. Nun nutzt Sägesser Reisen die Lockerungen, um wieder neu zu starten.
Elmar Gächter
Der gestrige Mittwoch geht in ...
Die Sägesser Reisen AG startet ihre Cars
Der beliebte Anbieter von Carreisen ist wie viele andere der Branche besonders hart von Corona betroffen. Nun nutzt Sägesser Reisen die Lockerungen, um wieder neu zu starten.
Elmar Gächter
Der gestrige Mittwoch geht in die 65-jährige Geschichte der Sägesser Reisen AG in Wintersingen ein. Nach langem Warten ohne eine einzige attraktive Erlebnisreise, ohne eine einzige gemütliche Tagesfahrt, ging es endlich wieder los, eine Fahrt ins Blaue war angesagt. «In den vergangenen Monaten ist uns wieder bewusst geworden, wie sehr Ferien und Reisen unser Leben verschönern», heisst es im neuen Flyer des Sägesser-Reiseteams. Schritt für Schritt und Kilometer für Kilometer will das in der Region ansässige Unternehmen wieder zum normalen Reisealltag zurückkehren.
«Ich kam am 1. März von einer Reise zurück und praktisch ab diesem Tag war unser Geschäft zu 100 Prozent stillgelegt», schildert Bruno Sägesser den abrupten Übergang in den Lockdown. Die Telefone liefen heiss, aber nicht wie in normalen Jahren wegen Kundenaufträgen, sondern um bereits gebuchte Reisen zu stornieren. Viel Arbeit fürs Büro, um die Reservationen der bis ins Detail organisierten Reisen zu annullieren oder umzubuchen.
Alternatives Reiseprogramm
Die Kundschaft habe ganz unterschiedlich auf die abgesagten Reisen reagiert, enttäuscht zwar, aber mit viel Verständnis. «Es waren auch manch aufstellende Worte darunter. Da merkt man schon, dass wir einen guten Draht zu unserer Kundschaft haben», so Ruth Camponovo, die zusammen mit ihren Geschwistern Bruno und Edith Sägesser sowie ihrem Mann Remo das Familienunternehmen führt. Sehr erfreulich sei auch der Umstand, dass viele Kunden ihre Anzahlungen für künftige Reisen stehen liessen.
Bruno Sägesser windet den Behörden ein Kränzchen für die schnelle und unkomplizierte Abwicklung der Kurzarbeit, von der auch einige seiner zwölf Mitarbeitenden betroffen sind. Verschiedene seiner Chauffeure hätten vorübergehende Anstellungen in anderen Betrieben finden können.
Die reiselose Corona-Zeit sei dafür genutzt worden, ein alternatives Reiseprogramm zu erstellen sowie den Fahrzeugpark auf Vordermann zu bringen. Zur Flotte gehört in Kürze ein neuer Setra-Reisecar mit Dreierbestuhlung, neuester Motorengeneration Euro 6 und generell höchstem Standard. Mit dem Kauf dieses Fahrzeugs unterstreicht die Geschäftsleitung ihr seit jeher verfolgtes Ziel, den Wagenpark auf Ökologie, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenfreundlichkeit auszurichten.
Nicht nur aus Sicherheitsgründen, auch unter ökologischen Gesichtspunkten sei der Reisecar das Verkehrsmittel der ersten Wahl, hebt Bruno Sägesser hervor. Pro Person verbrauchten Cars im Vergleich zum Auto, zum Flugzeug und selbst zur Bahn mit Abstand am wenigsten Energie.
Kunden sollen Vertrauen fassen
Die Freude, dass mit diesem Saisonstart eine lange und frustrierende Zeit zu Ende geht, sind Bruno Sägesser und seiner Schwester Ruth Camponovo-Sägesser anzumerken. Gegen 50 mehrtägige Erlebnisreisen und ebenso viele Tagesfahrten sind im Sommer und Herbst angesagt, mit neuen Zielen in der Schweiz und in Österreich. Eine Velotour entlang der Mosel und dem Rhein oder die Schifffahrt auf der Donau gehören ebenso dazu wie eine Reise in den Spreewald, der als Naturerlebnis angepriesen wird.
Die Verantwortlichen der Sägesser Reisen AG wollen den Tritt in die Reisesaison möglichst schnell wieder finden. «Dafür ist der Start jetzt ganz besonders wichtig. Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden das Vertrauen wieder geben, zu reisen», so Bruno Sägesser. Damit verbunden sei das Einhalten aller Corona-Sicherheitsmassnahmen, auf die auch Sägesser grossen Wert lege. So würde auf eine volle Auslastung der Fahrzeuge verzichtet und es lägen Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel in den Cars bereit.
Auch wenn der Alltag wohl noch nicht so schnell einkehren wird, blicken Bruno Sägesser und seine Schwester Ruth Camponovo optimistisch in die Zukunft. Reisen in kleineren Gruppen, in sauberen, sicheren und umweltschonenden Bussen ist ihrer Meinung im Trend. Sie stützen sich dabei auch auf viele ihrer Kundinnen und Kunden, die ihnen ihre Loyalität zugesichert und von denen verschiedene bereits Reisen gebucht hätten.
«Bei uns reisen Sie mit Abstand am besten». Mit diesem Slogan hoffen die Verantwortlichen der Sägesser Reisen AG, eine möglichst grosse Kundschaft auf ihre Reisen «gluschtig» zu machen.