Zur «Carte blanche» «Mohrechopf» in der «Volksstimme» vom 26. Juni, Seite 2
«So leiden in den USA Weisse deutlich mehr unter schwarzer Gewalt als umgekehrt.» Diese absurde Schlussfolgerung leitet der Maispracher SVP-Landrat Markus Graf auf ...
Zur «Carte blanche» «Mohrechopf» in der «Volksstimme» vom 26. Juni, Seite 2
«So leiden in den USA Weisse deutlich mehr unter schwarzer Gewalt als umgekehrt.» Diese absurde Schlussfolgerung leitet der Maispracher SVP-Landrat Markus Graf auf groteske Weise nur von wenigen Straftaten- und Gefängnisstatistiken her. Er verliert kein Wort über die weisse US-Justizgewalt, die seit Hunderten von Jahren systematisch die Schwarzen unterdrückt hat. Selbst nach dem Verbot der Sklaverei durften Gefängnisinsassen weiterhin als Zwangsarbeiter eingesetzt werden, infolgedessen viele Schwarze wegen Nichtigkeiten verurteilt wurden.
Auch nach der Aufhebung der Rassentrennung hatte die Unterdrückung System: Die Minimum-Gefängnisstrafe für bereits geringen Drogenbesitz von Crack (Droge der Schwarzen) war viel länger als jene von Kokain (Droge der Weissen). Auch können sich heute noch viele Schwarze wegen der Armut die Kaution nicht leisten und müssen oft Monate oder sogar Jahre bis zur Gerichtsverhandlung im Gefängnis bleiben. Die Armut der Schwarzen wurde durch das weisse System gewollt. Diese Armut (in Slums), die schlechte Schulbildung und die hohe Arbeitslosigkeit verursachen leider auch physische Gewalt. Herrn Grafs pseudowissenschaftlicher Versuch jedoch, nur ihm genehme Statistiken von physischer Gewalt zu gebrauchen, um den Weissen als den grossen Leidtragenden der Schwarzen zu proklamieren, ist aber unerträglich! Dem SVP-Landrat aus dem Weindorf Maisprach sei gesagt: Man kann auch nicht überall einen «Weissen aus Schwarzen» (Blanc de Noirs) machen – und das ist gut so!
Michael Laubscher, Arisdorf