Meine ersten zwanzig Lebensjahre verbrachte ich auf dem Hof Rötler in Ormalingen. Verschiedentlich beobachtete ich in dieser Zeit Fritz Pümpin, wie er Landschaftselemente des Farnsbergs auf seiner Leinwand festhielt. Seine Fähigkeiten machten auf mich als Kind grossen Eindruck. Mit ...
Meine ersten zwanzig Lebensjahre verbrachte ich auf dem Hof Rötler in Ormalingen. Verschiedentlich beobachtete ich in dieser Zeit Fritz Pümpin, wie er Landschaftselemente des Farnsbergs auf seiner Leinwand festhielt. Seine Fähigkeiten machten auf mich als Kind grossen Eindruck. Mit meinem Wegzug aus dem Baselbiet im Jahr 1968 entschwand Fritz Pümpin von meinem Radar.
Als ich 1976 am damaligen Schweizerischen Landwirtschaftlichen Technikum in Zollikofen als Dozent meine Arbeit aufnahm, entdeckte ich zu meiner Freude an der Wand des Lehrerzimmers einen «Pümpin»: Das Gemälde «Die Dächer von Wintersingen». Dieses Werk war der Schule aus Anlass ihrer Gründung vom Kanton Baselland geschenkt worden. Als das Lehrerzimmer des Technikums seine Funktion verlor, konnte ich den «Pümpin» in mein Büro zügeln. Das Werk begleitete mich fortan als kostbarer Wandschmuck bei allen Bürowechseln. Da ich nun im Bernbiet lebte, war das Bild stets eine Art Schaufenster in meine Jugendzeit im Baselbiet.
Als ich 2013 pensioniert wurde, übergab mir die Direktorin des inzwischen zur Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften gewordenen Technikums den «Pümpin» als Abschiedsgeschenk: Welch eine Freude! Seither hängt das Bild im Wohnzimmer meines Hauses in Spiez und ist weiterhin mein Schaufenster ins Baselbiet.
Alfred Buess, Spiez