Keine «Pfilas» – Hoffen auf den Sommer
26.05.2020 Baselbiet, RegionJungschar, Pfadfinder und Jungwacht passen sich den Umständen an
Jungschar, Pfadi und Jungwacht-Blauring stehen zu dieser Jahreszeit normalerweise vor ihren Pfingstlagern («Pfilas»). Nicht so in diesem Jahr. Aufgrund des Coronavirus hängen sogar die beliebten Sommerlager noch in der ...
Jungschar, Pfadfinder und Jungwacht passen sich den Umständen an
Jungschar, Pfadi und Jungwacht-Blauring stehen zu dieser Jahreszeit normalerweise vor ihren Pfingstlagern («Pfilas»). Nicht so in diesem Jahr. Aufgrund des Coronavirus hängen sogar die beliebten Sommerlager noch in der Luft.
Lisa Zumbrunn
Tabea Eglin und ihr Team der Jungschar Sissach befinden sich mitten in den Vorbereitungen des Sommerlagers. «Wir planen das Lager so wie immer und hoffen, dass es im Juli stattfinden kann», sagt sie auf Anfrage. Der Entscheid über die Durchführung würde an Pfingsten unter Berücksichtigung der neusten Vorgaben des Bundes zu Corona gefällt – genau zu dem Zeitpunkt, wo die Jungschärler eigentlich auch in einem Lager wären. Aber das «Pfila» fällt dem Coronavirus zum Opfer. Lageraktivitäten sind aktuell ebenso unmöglich wie die üblichen Anlässe der Jungschar.
Die Zeit nutzen Eglin und ihr Team, um Aktionen für das neue Semester zu planen. Um den Kontakt zu den Kindern nicht zu verlieren, liessen sich die Leitenden der Jungschar etwas Besonderes einfallen. «An Ostern schrieben wir den Mitgliedern einen persönlichen Brief, welcher der Altersstufe angepasste Rätsel enthielt. Die Eltern konnten uns die gelösten Aufgaben als Bild zusenden. Die Preise versteckten wir in der Umgebung und schickten die Lagepläne an die Kinder, damit sie diese selbst abholen konnten.» Aufgrund der positiven Reaktionen möchte das Leitungsteam weitere Herausforderungen stellen und somit die programmfreie Zeit überbrücken.
Ähnliche Aktionen führt die Pfadi Farnsburg aus Gelterkinden durch. Der Abteilungsleiter mit dem Pfadinamen Aslan erzählt, dass die Leitenden für die Kinder Plüschtiere im Wald verstecken. Deren Standorte erfahren die Kinder, wenn sie ein Rätsel richtig gelöst und die Lösung an die Leitenden gesandt haben. Die Pfadi Farnsburg hat Glück: Das Lager ist dieses Jahr erst im Herbst vorgesehen, was Hoffnung auf bessere Zeiten zulässt.
Das Pfingstlager musste wegen Corona bereits abgesagt werden. Die freie Zeit werde in weniger beliebte Aktionen wie das Flicken der Zelte investiert. Ausserdem bietet die Pfadi Farnsburg einen Einkaufsdienst an.
Der Abteilungsleiter erwähnt auch die positiven Aspekte der Situation. «Durch die Krise beginnen die Leute, wieder lokal und gemeinschaftlich zu denken. Dies entspricht dem Leitgedanken der Pfadi, und wir würden uns freuen, wenn sich dies in den Mitgliederzahlen der Abteilung zeigte.» Die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit den Kindern ist gross und motiviert die jungen Leitenden bei der Planung der nächsten Anlässe.
«JuBla» plant Sicherheitskonzept
Auch die Jungwacht-Blauring («Ju-Bla») Sissach kann ihr Programm nicht wie gewohnt durchziehen. Leiterin Léonie Strub erzählt, dass die gesamte «JuBla» Schweiz momentan keine Anlässe durchführt. Das Sommerlager fände aber nach momentanem Stand statt. «Wir sind bereits daran, ein Sicherheitskonzept für das Lager zu erstellen, und die Planung des Programms ist in vollem Gange. Allerdings rechnen wir mit weniger Teilnehmenden als sonst. Eine genaue Zahl zu schätzen, ist schwierig.»
Da das Lager durch die Beiträge der Teilnehmenden mitfinanziert wird, kann noch nicht vorausgesagt werden, ob ein finanzielles Defizit entsteht. Strub schätzt das Risiko allerdings als nicht gross ein, da das Lagerhaus und der Zeltplatz die einzigen Fixkosten sind, die bereits jetzt investiert werden mussten. Durch die Kommunikation mittels Videochat sei die Planung erschwert und stelle eine Herausforderung dar. Umso mehr freuen sich Strub und ihre Kolleginnen und Kollegen darauf, die «JuBla»-Aktivitäten wie gewohnt durchführen zu können.