Metzger
«Der Betrieb läuft normal weiter. Ausser beim Partyservice. Der ist am Boden.Verständlich. Wir sind im Umgang mit der Hygiene geschult. Das schon lange bevor das Coronavirus für Ungemach sorgte. Nach jedem Kunden Hände waschen und sie anschliessend mit Papier ...
Metzger
«Der Betrieb läuft normal weiter. Ausser beim Partyservice. Der ist am Boden.Verständlich. Wir sind im Umgang mit der Hygiene geschult. Das schon lange bevor das Coronavirus für Ungemach sorgte. Nach jedem Kunden Hände waschen und sie anschliessend mit Papier anstelle von Stoffhandtüchern abtrocknen. Was heute propagiert wird, ist für uns schon lange tägliches Brot.
Was aber nicht bedeutet, dass wir uns im Hygienebereich nicht noch verbessern können. Das heisst: die Mitarbeitenden noch mehr sensibilisieren. Das machen, was wir gelernt haben. Zudem ist die Anzahl Kunden, die sich gleichzeitig im Laden aufhalten, auf fünf limitiert. Meine Tochter Isabelle wird zudem die Kasse bedienen. So ist gewährleistet, dass nach Möglichkeit keiner meiner restlichen Mitarbeitenden in Kontakt mit Geld kommt.
Die telefonischen Bestellungen haben enorm zugenommen. Kunden, die sich anfänglich nicht bewusst waren, wie ernst die Lage ist, sind ziemlich kleinlaut geworden. Bei den meisten Menschen hat allerdings ein Umdenken stattgefunden. Sie sind froh, dass der Laden überhaupt noch offen ist und so die sozialen Kontakte nicht ganz abbrechen. Ich habe meinen Mitarbeitenden klargemacht: Erkrankt einer von ihnen, wird der Laden dichtgemacht. Sie sind sich bewusst, dass ihr momentaner Job an einem dünnen Faden hängt.
Kurzarbeit ist für mich kein Thema. Auch Preisaufschläge, wie sie zum Beispiel bei den Gesichtsmasken vorgekommen sind, kommen für mich nicht infrage. Ich möchte nicht von der momentanen Krise profitieren. Als weitere Massnahme habe ich meinem elsässischen Mitarbeiter zwei Wochen Ferien verordnet. Für ihn war es zunehmend schwieriger, trotz gültigen Grenzgängerausweises, in die Schweiz einzureisen. Er ist an der Grenze bis gegen drei Stunden im Stau gestanden.
Natürlich mache ich weniger Umsatz. Ich denke aber an die Geschäfte, die geschlossen haben. Da geht es mir ja noch gut.»
Aufgezeichnet von Heiner Oberer
Corona ist für jene Berufsleute eine besondere Herausforderung, die bei ihrer Tätigkeit zwingend in direkten Kontakt mit anderen Menschen kommen. In dieser Rubrik erklären sie, wie sie diese Situation meistern.