«Der FC Bubendorf ist nicht existenziell bedroht»
Herr Scheidegger, welche finanziellen Konsequenzen hat der Lockdown für Ihren Verein?
Martin Scheidegger: Neben den ausfallenden Einnahmen aus den Eintrittstickets für die Heimspiele unserer ersten ...
«Der FC Bubendorf ist nicht existenziell bedroht»
Herr Scheidegger, welche finanziellen Konsequenzen hat der Lockdown für Ihren Verein?
Martin Scheidegger: Neben den ausfallenden Einnahmen aus den Eintrittstickets für die Heimspiele unserer ersten Mannschaft wird uns in erster Linie der Gewinn aus dem abgesagten «Grümpeli» fehlen. Ausserdem steht im Raum, dass die Beiträge des Bundesamts für Sport an die Trainingsstunden der Junioren mit J+S-Trainern wegfallen.
Kann man diese Mindereinnahmen beziffern?
Wohl die meisten Vereinspräsidenten werden mit ihren Finanzchefs am Rechnen sein; auch wir in Bubendorf machen dies. Wir werden uns im Vorstand im Lauf des nächsten Monats mit der Situation befassen und unsere Planung für die kommende Saison vor allem auch budgetmässig angehen. Leicht wird es nicht werden, das Schiff auf Kurs zu halten. Aber wir sind nicht in solchen finanziellen Nöten, dass der FC Bubendorf existenziell gefährdet wäre.
Wie weit kommt Ihnen die Gemeinde Bubendorf finanziell entgegen?
Ich darf anerkennend festhalten, dass wir weder für die Platzbenützung noch für die Gebäulichkeiten Gebühren oder Zinsen zahlen müssen. Auch das Baurecht für unser Klublokal stellt uns die Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung. Dies ist, wie man kürzlich einem Medienbericht entnehmen kann, in unserer Region nicht überall der Fall.
Wie steht es mit den Sponsoren?
Bis heute hat noch kein einziger unserer Sponsoren signalisiert, abzuspringen oder einen Teil der Leistung zurückzufordern. Für diese Solidarität sind wir sehr dankbar.
Es soll Fussballvereine in der Region geben, bei denen aktive Mitglieder einen Teil ihrer Mitgliederbeiträge zurückverlangen.
Bis jetzt hat sich bei uns niemand in dieser Richtung gemeldet. Obwohl wir im Vorstand noch nicht über dieses Thema diskutiert haben, sehe ich persönlich keine Möglichkeit, Mitgliederbeiträge zu kürzen oder zu erlassen. Fielen auch noch diese Einnahmen weg, würde uns dies stark treffen.
Was ist für Sie als Vereinspräsident zurzeit am wichtigsten?
Wir erwarten vom Schweizerischen Fussballverband möglichst schnell einen endgültigen Entscheid, wie es mit der Saison 2019/20 weitergeht. Erst dann können wir die Planung definitiv vorantreiben.
Zur Person
emg. Der 32-jährige Martin Scheidegger ist seit 2015 Präsident des FC Bubendorf. Aufgewachsen im Brühlquartier, kickte er bereits mit sieben Jahren bei den Junioren und ist bis heute bei den Senioren aktiv, zurzeit wegen einer Knieoperation allerdings ausser Gefecht. Der Jurist ist beruflich in der Versicherungsbranche tätig und wohnt mit seiner Frau und seinem sieben Monate alten Sohn in Bubendorf.