Mundart
26.03.2020 RegionCorona
«Bruuchts jetz würkli au none Mundartkolumne zum Thema Corona?» Soo froge sich sicher e Huffe, wenn si dä Titel läse. Eigetlig nid, aber in letschter Zyt het sich alles numme no um das Virus drääit, ass mer gar nüt anders meh ...
Corona
«Bruuchts jetz würkli au none Mundartkolumne zum Thema Corona?» Soo froge sich sicher e Huffe, wenn si dä Titel läse. Eigetlig nid, aber in letschter Zyt het sich alles numme no um das Virus drääit, ass mer gar nüt anders meh yfallt und scho gar nüt Luschtigs. As Aaghörige vo der Ü-65-Rysykogruppe hock i in myne vier Wänd und merk, wie s normale Läbe, wo mer sunscht gwöhnt sy, langsam zimmli kompliziert wird. Für s letschte gmeinsamen Ässe mit de Chinder und Aahang häi mer zwar no grooss ykauft und kocht, aber denn churzfrischtig alli wiider müessen uslade. Mir häi denn halt s Ässe portionewyys in Töpperweer verpackt, vor eusi Huusdür gstellt und eusi verhinderete Gescht sys einzeln cho abhole. My Frau het sich s Groossmuetersy au anderscht vorgstellt. Mit Hüeten isch gar nüt. Wenn s Groosschind uf Bsuech chunnt, denn höchschtens churz uf e Sprung und nummen im Garte, und mir dörfe grad no vo der Terrassen uus winke.
Au s Ychaufe fallt für mi flach. I muess im Auti blybe hocke, währenddäm my Frau brobiert, mögligscht ohni Findkontakt zwüsche de Regal, s Nötigscht z poschte. Daas isch gar nid so eifach. Es git Lüt, vor allem au sottigi us myner Rysykoklass, wo seelerueig in der Fleischabteilig über s Wätter diskutieren und wärweisse, was si für d Grillparty alles bruuche. Oder si haue s Personal a, wil si umbedingt no Underhose bruuche, aber d Chleiderabteilig gspeert isch.
D Blätz und d Stroosse sy zwar dütlig weniger bevölkered, derfür ziets blötzlig ganzi Heerscharen in d Natur. Dasch grundsätzlig zwar guet für d Gsundheit, aber zurzyt isch d Bevölkerigsdichti uf der Zunzgerhard gröösser as z Sissech uf em Bahnhof.
Jetz hocke mer alli, oder wenigschtens die meischte, deheim, luege färn zum is informieren und hoffe, ass das Virus dusse blybt. Keini Schuttmätsch me und au keini Schyrenne. Derfür cha me jetz wider emol die alte schöne Film aabelade, zum Byspiil «Vom Winde verweht». Und au s Reisebedürfnis cha me numme no virtuell stille mit alte Reisereportage. D Gränze sy zue; d Flugscham het sich bis uf Wyteres erlediged.
Au mit Sport isch nümm vill. D Fitnessstudio und d Sportblätz sy zue. Wär jetz nid ufbasst, muess nach der Krise zerscht emol die aagsammlede Pfund abtrainieren oder neui Chleider chaufe. Mir häi drum eusi Stuben in e Turnhallen umfunktioniert. Uf em Teppich mache mer Sit-ups und mit der Bierharasse mache mer Chraftüebige. Der Inhalt vo der Harassen isch tabu. D Stääge duruf düei mer konsequänt rennen und am Dürrahme mache mer Klimmzüg. Allerdings muess i do säge, ass my Frau wäsentlig flyssiger isch. Ich ghör eben au im Sport zu der Rysykogruppen und mach relativ rasch schlapp.
So vill zu der aktuelle Situation an der Heimetfront. Und übrigens: Eusi Vorrootschammeren isch guet gfüllt, mir häi Deigware, Rys und Mais für mindeschtens sächs Möönet und Aktionsbüchsetomaten à gogo für Soosse, d Bierharassen isch immer no voll, numme bim WC-Papier sy mer leider z spoot gsi.
Michi Kunz lebt in Zunzgen und schreibt regelmässig für die «Volksstimme».