Coronavirus
26.03.2020 RegionAppell für mehr Rücksicht und Verantwortung
Rund um das Thema Coronavirus lassen mich meine Gedanken und die Neugier nicht mehr los und ich werde langsam abhängig davon, alle Informationen in den Online- und Printmedien über den ...
Appell für mehr Rücksicht und Verantwortung
Rund um das Thema Coronavirus lassen mich meine Gedanken und die Neugier nicht mehr los und ich werde langsam abhängig davon, alle Informationen in den Online- und Printmedien über den aktuellen Stand zu lesen und gedanklich zu verarbeiten. Damit bin ich sicher kein Einzelfall.
Allen Personen in der Schweiz, mit Ausnahme des medizinischen Fachpersonals und des Dienstleistungssektors in der Grundversorgung, wird angeordnet, das Haus nicht mehr zu verlassen. Besonders als noch gesunder «Ü65-ziger» zähle ich mich dazu und halte mich strikte an die Anordnungen des Kantons und des Bundes.
Aus verlässlicher Quelle habe ich jedoch erfahren, dass sich gegenwärtig etwa in der Stadt Basel mehrheitlich die ältere Generation absolut nicht daran hält. Da werden auf dem Stadtbummel ohne wichtigen Grund frisch-fröhlich Apotheken und Drogerien besucht. Das Verkaufspersonal muss sich dann, vor allem in einem Beratungsgespräch, vermehrt einer Ansteckung aussetzen. Diese selbstherrliche Kundschaft kümmert es keineswegs, dass sie das Virus in alle Richtungen verschleppen kann, auch ohne selbst Symptome zu haben. So lässt sich die Virusverbreitung niemals eindämmen und geschwächte Menschen werden unnötig lebensbedrohlich gefährdet. Da kann ich nur sagen: Welche Gedanken- und Verantwortungslosigkeit! Aber jetzt zurück zum Beginn meines Leserbriefs. Dazu stellt sich mir die Frage: Werden auch dem Journalismus bestimmte Anordnungen und Regeln der Behörden auferlegt? Derzeit werden wir mit so verschiedenartigen Meldungen und Zahlen über die Pandemie überhäuft, was zu enormer Unsicherheit führt und sich kontraproduktiv auswirkt. Dies, obwohl alle pflichtbewussten Journalisten und Journalistinnen sicher ihr Bestes beitragen möchten. Weiter mache ich mir Gedanken darüber, ob den Medienschaffenden – vor allem eines Filmteams – angesichts der hohen Ansteckungsgefahr der Zutritt zu den Gesundheitsinstitutionen immer noch gewährt werden darf. Im Fernsehen werden täglich Bilder und Videos darüber gezeigt, was vor allem in norditalienischen Spitälern abläuft. Dabei fällt mir auch besonders auf, dass sich viele Dokumentationen mit denselben Filmbeiträgen wiederholen.
Zum Schluss appelliere ich an die Solidarität jener grossen Mehrheit, die keiner Hilfeleistung zur Bekämpfung der Pandemie nachgehen muss: Bleibt zu Hause!
Hans-Peter Wüthrich, Liestal