Begrenzungsinitiative
31.03.2020 GesellschaftGefährlicher Zustrom billiger EU-Arbeitskräfte
Zum «Carte blanche»-Beitrag «Lohnschutz abschaffen? Nein Danke!» in der «Volksstimme» vom 20. März, Seite 6
Als ich den Beitrag von Nationalrätin Samira Marti gegen ...
Gefährlicher Zustrom billiger EU-Arbeitskräfte
Zum «Carte blanche»-Beitrag «Lohnschutz abschaffen? Nein Danke!» in der «Volksstimme» vom 20. März, Seite 6
Als ich den Beitrag von Nationalrätin Samira Marti gegen die Abschaffung des Lohnschutzes las, wurde mir, einem älteren Schweizer Bürger, komisch zumute. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sie den Text an einem Dezemberabend 2019 geschrieben, als man noch an eine offene Welt mit grenzenloser Freiheit glaubte. Auch der grosse Lohndruck, der natürlich durch die SVP mit der Begrenzungsinitiative ausgelöst wird, ist für Marti nicht tragbar.
Aus meiner Sicht ist der grosse Zustrom von jungen billigen Arbeitskräften aus der EU wesentlich schädlicher für ein stabiles Lohnniveau, und auch das ganze Sozialsystem ist in grösster Gefahr mit einer solchen Zuwanderung. Innert zwölf Jahren hatte die Schweiz eine Zuwanderung von mehr als 1 Million Menschen. Sehr viele vernünftige Menschen von links bis rechts haben immer wieder gesagt oder mindestens gedacht, dass es so nicht weitergehen kann.
Dass die Abstimmung über die Begrenzungsinitiative verschoben wurde, ist richtig. Die vielen jungen, linken, redegewandten Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit akademischer Ausbildung machen die ganze Politik wesentlich schwieriger. Leider sind dabei einige Nationalrätinnen und -räte, die noch nie eine Stunde Verantwortung in einer Firma mitgetragen, noch nie einen handwerklichen Beruf ausgeübt haben und auf Staatskosten eine teure Ausbildung geniessen durften.
Heute haben wir eine lebensbedrohliche Pandemie. Wenn man die Ausbreitung des Coronavirus anschaut, stellt man fest, dass sie dort, wo die meisten Grenzgänger verkehren, am heftigsten wütet. Genau darum brauchen wir eine eigene und selbstständige Regierung, die für das Wohl unseres Landes und die Freiheit einsteht. Darum braucht es auch den kommenden Unterwerfungsvertrag (Rahmenvertrag) nicht.
Niemand weiss, wie lange diese Pandemie anhält. Noch sind genügend Lebensmittel vorhanden. Wie wurde doch in jüngster Zeit auf die Landwirtschaft eingedroschen: vergiftete Lebensmittel, Wasser, das man kaum noch trinken darf, Umweltschäden vom Gröbsten. Aber jetzt gibt es nur noch eins: Sorge tragen zu unserer Landwirtschaft – so, wie sie heute funktioniert. Dass wir im schlimmsten Fall noch genügend Lebensmittel produzieren können.
Wir Bauern produzieren für alle Lebensmittel, auch für die jungen Linken und Grünen, die uns vor nicht allzu langer Zeit am liebsten zu Landschaftsgärtnern degradiert hätten. Vielleicht hat die Pandemie auch nach schwersten und tragischen Zeiten einen kleinen Funken Positives.
Paul Eschbach, Diegten