2020 soll kein verlorenes Schuljahr sein
24.03.2020 BaselbietLaut Bildungsdirektorin Monica Gschwind ist der Fernunterricht gut angelaufen
Die Baselbieter Schulen scheinen die Umstellung in den Corona-Krisenmodus gut geschafft zu haben: Der Fernunterricht sei auf allen Stufen gut angelaufen, teilte Bildungsdirektorin Monica Gschwind gestern ...
Laut Bildungsdirektorin Monica Gschwind ist der Fernunterricht gut angelaufen
Die Baselbieter Schulen scheinen die Umstellung in den Corona-Krisenmodus gut geschafft zu haben: Der Fernunterricht sei auf allen Stufen gut angelaufen, teilte Bildungsdirektorin Monica Gschwind gestern mit.
ssc./sda. Seit einer Woche sind auf Geheiss des Bundesrats auch im Baselbiet sämtliche Schulen geschlossen. Innert kürzester Zeit und mit grossem Engagement hätten sich Schulleitungen und Lehrpersonen auf die herausfordernde Situation eingestellt, hielt die Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD), Monica Gschwind, gestern an einer telefonisch geführten Medienkonferenz fest.
Inzwischen werde auf allen Stufen aus der Ferne unterrichtet. Noch analog organisiert ist der Fernunterricht in den beiden ersten Primarklassen. Digitale Unterrichtsformen kommen ab der dritten Primarklasse zum Einsatz. Allerdings sind die Voraussetzungen für den digitalen Unterricht von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, weil die Primarschulen in die Zuständigkeit der Kommunen fallen. Bei der Gestaltung und Organisation des Fernunterrichts wolle man dem Schulpersonal deshalb möglichst grossen Spielraum geben, betonte Gschwind. «Lehrpersonen und Schulleitungen können in dieser ausserordentlichen Lage ihre Kreativität unter Beweis stellen», so Gschwind.
Der Stab Informatik der BKSD treibe den Kompetenzaufbau an den Schulen aller Stufen aber mit gezielten Coachings weiter voran und biete technischen und pädagogischen Support. «Auf allen Stufen werden zurzeit wertvolle Erfahrungen gesammelt, die auch für die Zeit nach Corona spannende Perspektiven eröffnen», so Gschwind.
Überwiegend auf digitale Mittel gesetzt wird an den Sekundar- und Mittelschulen sowie an den Berufsfachschulen. Alle kantonalen Schulen sind laut BKSD im landesweiten Vergleich technisch überdurchschnittlich gut für Kommunikation und Fernunterricht aufgestellt.
Schliessung über Ostern hinaus?
Das Coronavirus sorge zwar für ein Ausnahme-Schuljahr, dieses dürfe jedoch nicht zu einem verlorenen Schuljahr werden, hielt die Bildungsdirektorin fest. Deshalb habe die Sicherstellung des Lernfortschritts aller Kinder und Jugendlichen höchste Priorität. Dabei müssten nicht nur die Schulen, sondern auch die Schulkinder selbst Verantwortung übernehmen.
Bei jüngeren Kindern hoffe man entsprechend auf die Mithilfe der Eltern. Corona, das betonte Gschwind auf Nachfrage, bedeute für die Schulkinder keinen Freipass. Der Lernfortschritt müsse dokumentiert und vom Lehrpersonal abgefragt werden können. Wie diese Abfrage letztlich organisiert werde, sei aber noch offen. Um zu verhindern, dass Baselbieter Schülerinnen und Schüler durch die spezielle Situation mit der Coronavirus-Pandemie benachteiligt werden, will sich die Regierung heute mit Spezialbestimmungen befassen, die in der kantonalen Laufbahnverordnung verankert werden sollen. Es geht dabei um Beurteilungen der schulischen Leistungen und Übertritte.
Corona sorge für ein Ausnahmeschuljahr und niemand wisse derzeit, was noch auf uns zukomme, blickte Gschwind voraus. «Für mich ist es sehr realistisch, dass die Schliessung der Schulen noch länger als bis zu den Osterferien dauern wird», sagte sie an der Medienkonferenz. Die Schulen sollten sich zudem darauf vorbereiten, dass auch vermehrt Lehrpersonal krankheitsbedingt ausfallen könnte.