«Susi» hat eine besondere Geschichte. 1953 malte Fritz Pümpin das Porträt als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Rösli. Da täglich eine muntere Mädchenschar auf dem Schulweg am Gelterkinder «Laubsägelihuus» vorbeikam, stand der Maler eines ...
«Susi» hat eine besondere Geschichte. 1953 malte Fritz Pümpin das Porträt als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Rösli. Da täglich eine muntere Mädchenschar auf dem Schulweg am Gelterkinder «Laubsägelihuus» vorbeikam, stand der Maler eines Morgens am Gartentor und lud die Mädchen in den Garten ein. Dann rief er ins Haus: «Mutti», oft nannte er seine Frau so, «komm, welches Mädchen soll ich für dich malen?» Frau Pümpin sah die Kinder freundlich an und zeigte dann auf das mit den roten Schleifen im Haar. «Es sieht aus wie ein Summervögeli.» So musste Susi – Pümpin getraute sich als Einziger, Susanne so zu nennen – einige Nachmittage im Garten als Modell ausharren.
Heute hängt das Bild am schönsten Ort im Wohnzimmer unseres Hauses in Füllinsdorf. Es zeigt ein Mädchen mit verhaltenem Lächeln im luftigen, weiss-farbigen und ärmellosen Sommerröcklein, zwei rote Bändel im Haar, die sich vom Dunkelgrün der Bäume im Garten deutlich abheben. Ein wunderbares Bild.
Nach dem Tod des Malers hatten wir uns jahrelang vergeblich um den Kauf des Porträts bemüht. Doch eines Abends erreichte uns der Anruf von Frau Pümpin: «Meine Bilder gehören doch an den richtigen Ort.» Ob wir noch immer Interesse an «Susi» hätten? Ja, natürlich! Bereits eine halbe Stunde später wechselte das Porträt zu einem fairen Preis den Besitzer. Woher aber weiss ich diese Geschichte so genau, und warum war uns gerade dieses Bild so wichtig? Nun, das frühere Mädchen Susi ist seit bald fünf Jahrzehnten meine Frau Susanne.
Thomas Schweizer-Ritzmann, Füllinsdorf
In einer Serie zeigen Menschen ihren «Lieblings-Pümpin» und erklären, weshalb es ihnen genau dieses Bild des Gelterkinder Kunstmalers Fritz Pümpin angetan hat. Hängt bei Ihnen, einer verwandten oder bekannten Person ebenfalls ein Gemälde von Fritz Pümpin? Gerne erfährt die Redaktion von Ihrem «Lieblings-Pümpin» und seiner Geschichte. Genauere Informationen erhalten Sie bei Kontaktaufnahme über redaktion@volksstimme.ch.