Mehr Frauen in den Gemeinderäten
11.02.2020 Baselbiet, WahlenAnteil an Gemeinderätinnen könnte auf über 30 Prozent ansteigen
Der Frauenanteil in den Oberbaselbieter Gemeinderäten steigt mit der kommenden Amtsperiode leicht an. 77 Frauen wurden am Wochenende gewählt. Das sind drei mehr als beim jetzigen Zustand.
Michèle ...
Anteil an Gemeinderätinnen könnte auf über 30 Prozent ansteigen
Der Frauenanteil in den Oberbaselbieter Gemeinderäten steigt mit der kommenden Amtsperiode leicht an. 77 Frauen wurden am Wochenende gewählt. Das sind drei mehr als beim jetzigen Zustand.
Michèle Degen
Bis zu den Wahlen sah es nicht so aus, als könnten künftig erheblich mehr Frauen in den Gemeinderäten der Oberbaselbieter Gemeinden Einsitz nehmen. Derzeit sind von 257 Gemeinderatssitzen in 51 Oberbaselbieter Gemeinden 74 von Frauen besetzt. Das entspricht etwas mehr als einem Viertel.
Die grosse Veränderung ist ausgeblieben: 77 Frauen wurden am vergangenen Sonntag entweder in ihrem Amt bestätigt oder neu gewählt. Das sind drei mehr, als zum jetzigen Zeitpunkt im Amt sind.
Der Frauenanteil liegt damit neu bei knapp 30 Prozent. Doch er könnte noch wachsen. Denn es sind noch nicht alle 257 Sitze vergeben: In neun Gemeinden kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Die Räte in Oberdorf, Oltingen, Ramlinsburg, Diegten, Eptingen, Rothenfluh, Tecknau und Zeglingen haben je einen vakanten Sitz, Nusshof sogar deren zwei. Einige dieser insgesamt zehn Sitze könnten noch von Frauen besetzt werden. Dann könnte der Frauenanteil auf über 30 Prozent ansteigen.
Reine Männergremien gibt es ab Sommer nur noch wenige im Oberbaselbiet: Buckten, Arboldswil und Häfelfingen werden mit Sicherheit nur von Männern geleitet. In Nusshof und Zeglingen sind bisher nur Männer gewählt, aufgrund von Vakanzen kommt es jedoch zu einem zweiten Wahlgang, neue Gemeinderätinnen sind hier also möglich.
Zunzgen wird dafür ab Mitte des Jahres kein reines Männergremium mehr sein. Mit Astrid Mathys wurde am Sonntag eine Frau in den Rat gewählt. In Gelterkinden wird weiterhin eine Frau vertreten sein. Nach dem Rücktritt der einzigen Gemeinderätin und Präsidentin Christine Mangold wurde mit Manuela Schällibaum wieder eine Kandidatin ins Gremium gewählt.
Frauen in der Überzahl
In sechs Gemeinden im «Volksstimme»-Gebiet sind derzeit die Frauen in der Überzahl: In Hersberg, Kilchberg, Lampenberg, Liedertswil, Rümlingen und Tenniken.
In den beiden erstgenannten Gemeinden ändert sich das ab Sommer. In zwei neuen Gemeinden gibt es in der kommenden Amtsperiode dafür Frauenmehrheiten: In Ziefen und Ramlinsburg. In Ziefen wurden neu Sandra Eichenberger und Laura Bodenmann in die Exekutive gewählt. Mit der Bisherigen Cornelia Rudin sind damit neu drei Frauen Teil des Gremiums. In Ramlinsburg sind bisher nur vier Sitze besetzt. Diese jedoch allesamt von Gemeinderätinnen. Stellt sich bis zum zweiten Wahlgang eine weitere Kandidatin zur Verfügung, könnte Ramlinsburg zum reinen Frauengremium werden – was wohl einmalig in der Region wäre und dem Dorf einige mediale Aufmerksamkeit bescheren dürfte.