Porträts meiner Grosseltern
Die beiden abgebildeten Porträts bilden eine Einheit. Sie zeigen meine Grosseltern mütterlicherseits: Den bekannten, über 50 Jahre in Gelterkinden tätig gewesenen Landarzt Dr. med. Jakob Thommen und seine Ehefrau Lina ...
Porträts meiner Grosseltern
Die beiden abgebildeten Porträts bilden eine Einheit. Sie zeigen meine Grosseltern mütterlicherseits: Den bekannten, über 50 Jahre in Gelterkinden tätig gewesenen Landarzt Dr. med. Jakob Thommen und seine Ehefrau Lina Thommen-Bürgin.
Die Ehegatten waren, was damals noch üblich war, zusammen auch das Praxisteam. Mein Grossvater war für alle ärztlichen Belange zuständig und meine Grossmutter sorgte im Hintergrund für Ordnung und Sauberkeit in der Praxis, nahm Telefonanrufe, Post und Pakete entgegen, vereinbarte Hausbesuche und erledigte Materialbestellungen und noch mehr. Dazu kam vierteljährlich meine Mutter, welche die Krankenkassen- und Privatpatientenrechnungen erstellte und versandte – was mir jeweils Gelegenheit gab, ein kleines Taschengeld zu verdienen.
Mit meinem Grossvater war ich immer sehr eng verbunden. Nach der Schule ging ich oft zum «Doktorhaus» am Dorfplatz, wartete, bis die Sprechstunde beendet war, und begleitete dann Grosspapa auf der Hausbesuchstour im ganzen Oberbaselbiet sowie bis nach Wegenstetten und Kienberg. Damals waren die Strassen noch praktisch verkehrsfrei, sodass es oft passierte, dass wir uns das Autofahren teilten. Grosspapa gab Gas, schaltete und bremste und ich durfte vom Beifahrersitz aus das Auto lenken. Mein Grossvater war zeitlebens ein grosses Vorbild für mich. Sein Pflichtbewusstein, seine kurze und knappe Ausdrucksweise und seine Geradlinigkeit haben mich immer beeindruckt.
Noch eine Randbemerkung zu den Signaturen der Bilder: Dasjenige der Grossmutter trägt die Signatur «Pümpin, 1941», dasjenige des Grossvaters «Fritz Pümpin, 19..» mit Vornamen. Tatsächlich wollten die Auftraggeber ein Detail der Farbgebung geändert haben. Das hat offenbar den Künstler etwas verärgert, sodass die Signierung erst viel später erfolgte – zu einer Zeit, da Fritz Pümpin, zur Unterscheidung von seinem ebenfalls malenden Cousin Karl Pümpin, eben auch den Vornamen beifügte.
Urs Winistörfer, Steinhausen
In einer Serie zeigen Menschen ihren «Lieblings-Pümpin» und erklären, weshalb es ihnen genau dieses Bild des Gelterkinder Kunstmalers Fritz Pümpin angetan hat. Hängt bei Ihnen, einer verwandten oder bekannten Person ebenfalls ein Gemälde von Fritz Pümpin? Gerne erfährt die Redaktion von Ihrem «Lieblings-Pümpin» und seiner Geschichte. Genauere Informationen erhalten Sie bei Kontaktaufnahme über redaktion@volksstimme.ch.