Ein Nein als Ausdruck von Ewiggestrigen?
Etwas eigenartig zumute wird einem schon, schaut man so in das Komitee von «Nein zum Zensurgesetz». Ein Tummelfeld für Personen und Parteien, die nicht gerade durch eine weltoffene Gesinnung glänzen. Parteien ...
Ein Nein als Ausdruck von Ewiggestrigen?
Etwas eigenartig zumute wird einem schon, schaut man so in das Komitee von «Nein zum Zensurgesetz». Ein Tummelfeld für Personen und Parteien, die nicht gerade durch eine weltoffene Gesinnung glänzen. Parteien wie EDU und EVP sind stark vertreten. Ich fragte mich, ob es denn wirklich so ist, dass man sämtliche Formen des Zusammenlebens ausser der Ehe zwischen Mann und Frau verurteilen muss, wenn man an dieser Gesetzesvorlage keinen Gefallen findet. Schaut man die Website an, so müsste die Antwort Ja lauten.
Das Komitee «Sonderrechte Nein!» beweist das Gegenteil. Es ist ein Komitee, das, betrachtet man die Website, aus jungen homosexuellen Menschen besteht, die aus einer liberalen Haltung heraus eine gesetzliche Klassierung zum Schutz ihrer sexuellen Ausrichtung ablehnen. Konsequent merken sie an: «Auch die Gewerbefreiheit soll nicht aus politischen Gründen eingeschränkt werden. Wenn ein religiöser Bäcker einem lesbischen Paar keine Hochzeitstorte backen möchte, ist dies sein gutes Recht. Umgekehrt muss auch der bisexuelle Bäcker keine Torte für den Freikirchler backen.»
Meine liberale Gesinnung findet sich darin wieder. Es widerstrebt mir zutiefst, Menschen nach irgendwelchen Lebensformen oder Orientierungen zu kategorisieren oder zu schubladisieren. Dieses Gesetz macht genau das. Persönlich empfinde ich diese Vorlage als Diskriminierung, sie zieht Grenzen, wo längst keine mehr sein sollten.
Tun Sie es mir gleich, lehnen Sie unnötige zusätzliche Gesetze ab und stimmen Sie am 9. Februar Nein zum Diskriminierungsgesetz.
Stefan Degen, Landrat FDP, Gelterkinden