Seit einem Jahr führt Gina Alonso einen Laden mit Bistro

Im Laden und Bistro «Feingemacht» von Gina Alonso in der Gelterkinder Rössligasse gibt es neben Geschenkartikeln und Eingemachtem auch grössere und kleinere feine Speisen.

Irène Böhm

Seit September 2018 serviert Gina Alonso kleine, feine Sachen in ihrem Bistro «Feingemacht» an der Rössligasse in Gelterkinden. «Der Name ‹Feingemacht› ist abgeleitet von ‹eingemacht›», erklärt sie, denn Eingemachtes verkaufte sie während vieler Jahre auf dem Markt und in einem Gartenhaus, das ihr als Laden diente.

Doch irgendwann wurde es ihr zur Herzensangelegenheit, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Das Gemüse zog sie selber im Garten, um es weiterzuverarbeiten. Parallel dazu suchte sie auf Flohmärkten die verschiedensten Dinge zusammen, die sie neben dem Eingemachten verkaufte.

«Doch das Gartenhaus wurde zu klein und die Träume immer grösser», erzählt sie und schmunzelt. Dazu arbeitete sie auch noch als Krankenschwester im Nachtdienst. Das war ihr Broterwerb. Schliesslich entschied Alonso sich, ihre Träume von Bistro und Laden umzusetzen und erwarb das Wirtepatent. Dann ging es Schlag auf Schlag: Sie fand ein Ladenlokal, das aber eigentlich zu gross war. Kurz darauf konnte sie mit einem anderen Ladeninhaber die Lokalitäten tauschen. So ist sie in die Rössligasse gezogen.

«Ein mutiger Sprung vorwärts»
Und dann kam der Schock, keine Anstellung mehr zu haben und eigentlich auch keinen Finanzplan. Die Unsicherheit überwog zuerst, ob sich denn das alles lohnen und rechnen würde und ob ein Bistro überhaupt gefragt sei. Die Zweifel verschwanden aber rasch, denn die Kundschaft kam, ohne dass Alonso viel Werbung gemacht hätte. War es ein Sprung ins kalte Wasser? Sie verneint und meint, das sei «eher ein mutiger Sprung vorwärts» gewesen. Neben dem Mut haben wohl auch Lust und Wille dazu geführt, dass das «Feingemacht» nach kurzer Zeit ein beliebter Treffpunkt geworden ist.

In Alonsos Bistro gibt es jeweils ein täglich wechselndes Menü und daneben verschiedene Angebote für den kleinen «Gluscht» wie Käseküchlein, Suppe oder Salat. Alonsos Credo ist, nichts wegzuwerfen. Deshalb kocht sie nur so viele Portionen wie in der Regel gegessen werden; da kann sie mittlerweile auf Erfahrung bauen. Neben dem Tagesmenü, das Alonso frisch zubereitet, gibt es von ihr selbst gemachtes Brot und Gebäck. Ihre Augen strahlen, wenn das Thema Backen zur Sprache kommt. «Ich liebe alles, was mit backen zu tun hat.»

Eine kreative Oase
Die zweite Spezialität des «Feingemacht» sind die Geschenkartikel. Alonso verändert gerne das Ausgangsprodukt und führt es einer neuen Bestimmung zu. Aus kleinen Backformen entstehen so zum Beispiel Mini-Adventskränze; aus alten Herrenhemden näht sie Kissenanzüge mit der Knopfleiste in der Mitte oder aus dem Ärmel ebendieser Herrenhemden entstehen Weinverpackungen.

Wer durch den Laden schlendert, entdeckt unendlich viele fantasievoll gestaltete Sachen und Sächelchen. Altes einem neuen Zweck zugeführt wie die Hemden oder der Schlitten, der als Garderobe an der Wand hängt. Den Ausdruck «Shabby-Chic» lässt sie dabei nicht gelten und benützt lieber die Wendung «Neues auf alt gemacht».

Während Gina Alonso früher sehr viel selber gemacht hat, kauft sie heute vermehrt ein. Sie zeigt eine Holzschachtel, die mit verschiedenen kleinen Karten mit Kuverts gefüllt ist. «Die habe ich von einer Frau, die sie selber macht, jede ist ein Unikat», sagt sie begeistert.

Den Schritt in die Selbstständigkeit hat Alonso nicht bereut. «Ich habe Hobby und Arbeit in einem», sagt sie. Das familiäre Ambiente im «Feingemacht» bildet eine kreative Oase in der Hektik des Alltags. Man sitzt zueinander an den Tisch, wenn sonst kein Platz frei ist und kommt miteinander ins Gespräch, Kinder können in einer Ecke spielen und das Auge wird des Sehens nicht müde.

Alles fein gemacht im «Feingemacht»

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