IM GEDENKEN
07.01.2020 Gelterkinden, PorträtFritz Schwab, Gelterkinden
Eine grosse Trauergemeinde hat am 19. Dezember 2019 in der reformierten Kirche von Gelterkinden mit tiefer Betroffenheit von Fritz Schwab Abschied genommen. Fritz Schwab ist am 7. Dezember im Alter von 63 Jahren völlig unerwartet gestorben. Für ...
Fritz Schwab, Gelterkinden
Eine grosse Trauergemeinde hat am 19. Dezember 2019 in der reformierten Kirche von Gelterkinden mit tiefer Betroffenheit von Fritz Schwab Abschied genommen. Fritz Schwab ist am 7. Dezember im Alter von 63 Jahren völlig unerwartet gestorben. Für seine Familie und für alle, die ihn kannten, unfassbar.
Fritz (Friedrich) Schwab wurde am 8. Juni 1956 als zweiter von vier Buben geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Jura. Er hatte seine Anwaltsprüfung kaum bestanden, da starb unerwartet sein Vater und Fritz übernahm sehr jung die väterliche Kanzlei und das Sekretariat der Ärztegesellschaft Baselland. Neben der Kanzleitätigkeit war Fritz die Geschäftsführung der Ärztegesellschaft Baselland ein grosses Anliegen. Er hat sich mit Leidenschaft und grossem Sachverstand für diesen Berufsverband eingesetzt.
Fritz Schwab hat sich in unzähligen politischen Gremien mit Herzblut engagiert. Mit seiner menschlichen und kompetenten Art und seinem grossen Wissen war er eine Bereicherung in allen Kommissionen. Er nahm von 1992 bis 2016 für den Bürgerlichen Zusammenschluss (BZG) Einsitz in die Gemeindekommission, präsidierte von 2004 bis 2016 die Geschäftsprüfungskommission und leitete von 1988 bis 1994 die Planungs-, Bau-, Energie und Umweltkommission. Fritz Schwab war Mitglied des Parteirats der FDP Baselland und somit auch Delegierter am Parteitag – als Ersatzdelegierter nahm er auch an den Delegiertenversammlungen der FDP Schweiz teil.
Fritz Schwab war es nicht wichtig, sich in den Medien zu profilieren – ihm ging es immer um die Sache. Er war daran interessiert, gute Lösungen zu finden. Dass dies nur im Dialog möglich ist, war für Fritz Schwab eine Selbstverständlichkeit. In einer oftmals polarisierten Gesellschaft konnte Fritz Schwab Brücken bauen – er fand den richtigen Ton, damit die Diskussion wieder zum Thema geführt werden konnte.
Auch in zahlreichen Vereinen und Verbänden war man froh, Fritz Schwab in seiner Mitte zu wissen. So präsidierte er viele Jahre den Hauseigentümer-Verband Sissach/Läufelfingen. Im Rotary Club Gelterkinden-Oberbaselbiet und bei den Odd Fellows war er ein gesuchter Gesprächspartner. Das Singen im Männerchor war für Fritz Schwab ein hervorragender Ausgleich zum teilweise eher kopflastigen Alltag. Mit seinen Sängerkollegen durfte er unzählige grossartige Auftritte erleben und hat damit den Zuhörerinnen und Zuhörern immer wieder grosse Freude bereitet.
Das Leben von Fritz Schwab war geprägt von schönen Momenten, aber auch von schweren Schicksalsschlägen. So musste er in jungen Jahren zusammen mit seinen drei Kindern den frühen Tod seiner Frau Monika betrauern. Auch der unendlich schwere Weg für Eltern, ihre Kinder zu Grabe tragen zu müssen, wurde Fritz Schwab auferlegt – er musste seine Tochter Stephanie und seinen Sohn Daniel vorausgehen lassen. Fritz hat in bewundernswerter Art die Kraft aufgebracht, den Mut und seinen Frohsinn nicht zu verlieren.
Gross war die Freude, als seine Frau Lisa in sein Leben trat und ihnen die Tochter Leonie geschenkt wurde. Dass sein Sohn Thomas ihn zum Grossvater von Neven machte, war ein wunderschöner Lichtblick.
Ich hatte das grosse Glück, Fritz Schwab ein langes Stück seines Weges in verschiedenen Funktionen begleiten zu dürfen. Sei es als Mitarbeiterin in seiner Kanzlei, in der man fast als Familienmitglied aufgenommen wurde, sei es als Parteikollegin, indem ich in den vielen Jahren immer auf seine Unterstützung zählen durfte, oder sei es als Freundin, indem er sich immer für ein Gespräch Zeit genommen hat.
«Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben» (Wilhelm von Humboldt).
Alle, die Fritz Schwab gekannt haben, können sich glücklich schätzen, dass sie ihn ein Stück seines Weges begleiten durften. Ich werde Fritz Schwab als Menschen vermissen – doch bekanntlich ist nur der wirklich tot und vergessen, der aus den Herzen und der Erinnerung der Menschen verschwindet. Ich bin sicher: Fritz Schwab wird weiterleben – in unseren Herzen, in unserer Erinnerung. Wir alle sind in Gedanken bei seiner Familie.
Christine Mangold, Gemeindepräsidentin Gelterkinden