Grosses Geschenk eines Bürgers
10.12.2019 Gemeinden, HemmikenSchulhaus kann dank Spende saniert werden
Budget, Anpassung Wasserversorgung Rütenen, Einführung einer Grundgebühr bei der Abwasserrechnung, Sanierung Schulhaus – alles fand auch dank eines grosszügigen Geschenks eines Bürgers einhellige Zustimmung.
Peter ...
Schulhaus kann dank Spende saniert werden
Budget, Anpassung Wasserversorgung Rütenen, Einführung einer Grundgebühr bei der Abwasserrechnung, Sanierung Schulhaus – alles fand auch dank eines grosszügigen Geschenks eines Bürgers einhellige Zustimmung.
Peter Stauffer
Fünfzehn Stimmberechtigte wurden erwartet, fast dreissig sind gekommen: Locker und humorvoll gingen die Geschäfte der Budgetgemeindeversammlung im Mehrzweckraum der Turnhalle über die Bühne. Dass die Einführung einer Grundgebühr durch eine Änderung im Abwasserreglement sowie die Sanierung des unter kantonalem Denkmalschutz stehenden alten Schulhauses im Zentrum standen, bewies die Tatsache, dass bei diesen beiden Traktanden die «Geister erwachten». Fast stillschweigend – und einstimmig – waren vorher das Budget 2020 mit 13 000 Franken Überschuss, ein Kredit von 127 000 Franken zur Erneuerung und Anpassung der Wasserversorgung Rütenen, wie auch der Beitritt zum Zweckverband Forstrevier Ergolzquelle genehmigt worden.
In den vergangenen zehn Jahren hatte sich der Verlust bei der Abwasserrechnung auf fast 70 000 Franken summiert. Mit der Einführung einer Grundgebühr pro Liegenschaft soll die Abwasserrechnung wieder positiv geführt werden können. Der Gemeinderat schlägt eine solche in der Höhe von 120 Franken ab neuem Jahr vor. Nach längerer Diskussion stimmte der Souverän dieser Änderung im Abwasserreglement zu.
Sanierung Schulhaus
Der in Hemmiken geborene und aufgewachsene Bürger von Hemmiken, Fritz Buser, hatte schon zu Lebzeiten der Gemeinde ein Geschenk in der Höhe von 1,25 Millionen Franken gemacht. Die Spende erfolgte zweckbestimmt für die Sanierung des Schulhauses und «für die Jugend von Hemmiken». Diese grosszügige Geste versetzte die Gemeinde in die Lage, ernsthaft an die Totalsanierung des unter kantonalem Denkmalschutz stehenden, fast 200 Jahre alten Schulhauses zu denken. Eine vom Gemeinderat eingesetzte Kommission hat im vergangenen halben Jahr in mehreren Sitzungen und Begehungen ein Projekt zur Totalsanierung des Gebäudes erarbeitet. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege. Zentrale Projektbestandteile der Sanierungs- und Umbaumassnahmen sind dabei die Sicherung des Schulstandorts der Primarschule mit der Realisierung der notwendigen Gruppenräume und der Erhalt der Gemeindeverwaltung in dieser Liegenschaft. In der Einladung zur Versammlung sind die vorgesehenen Arbeiten an der Fassade und Gebäudehülle, im Unter-, Erd-, Oberund Dachgeschoss sowie in der Umgebung minutiös aufgeführt worden.
Die gesamten Kosten werden, Stand heute, 1,8 Millionen Franken betragen. Diese Kosten seien plus/ minus 10 Prozent realistisch, sind sie doch auch in Zusammenarbeit mit möglichen Handwerksbetrieben geschätzt worden, gab Adrian Meier, Gemeinderat und Mitglied der Kommission, auf eine entsprechende Frage Antwort. Neben der zweckbestimmten Spende von 1,25 Millionen bestünden berechtigte Hoffnungen, dass auch die Restkosten von 550 000 Franken aus dem Vermächtnis des im Mai vergangenen Jahres verstorbenen Fritz Buser fliessen könnten. Da Letzteres noch nicht entschieden ist, beantragte der Gemeinderat für die Restkosten einen Kredit von 550 000 Franken. Diesem Antrag wie auch dem Projekt Sanierung Schulhaus wurde nach der regen Diskussions- und Fragerunde einstimmig der Segen erteilt.
«In einem Jahr sind die Arbeiten abgeschlossen», sagte Gemeindepräsident Alfred Sutter, fügte aber gleich an: «Optimistisch gesehen.»
Für die vorgesehene neunmonatige Bauzeit sind im Dorf Ausweichmöglichkeiten für Schule und öffentliche Anlässe gefunden worden. Dass die vorberatende Kommission im Anschluss als Baukommission mit weitgehenden Kompetenzen gewählt wurde, war nur noch Formsache.