Schritt zur Wasserautonomie
15.11.2019 Bubendorf, Gemeinden, Politik, HölsteinVerbindungsleitung nach Bubendorf bald erstellt
Die Gemeinde Hölstein verbessert mit einer Leitung nach Bubendorf ihre Versorgungssicherheit mit Trinkwasser. Ab dem 1. Januar 2020 ist sie alleinige Eigentümerin ihres Leitungsnetzes.
Elmar Gächter
Die Gemeinde ...
Verbindungsleitung nach Bubendorf bald erstellt
Die Gemeinde Hölstein verbessert mit einer Leitung nach Bubendorf ihre Versorgungssicherheit mit Trinkwasser. Ab dem 1. Januar 2020 ist sie alleinige Eigentümerin ihres Leitungsnetzes.
Elmar Gächter
Die Gemeinde Hölstein stellt ihre Wasserversorgung auf eigene Füsse. Sie steigt deshalb per Ende Jahr als Aktionärin aus der Wasserversorgung Waldenburgertal AG (WVW) aus und kauft auf ihrem Bann der bisherigen Eigentümerin die entsprechende Infrastruktur für rund 1,1 Millionen Franken ab. Gleichzeitig verbessert Hölstein seine Versorgungssicherheit mit einer Verbindungsleitung zum Pumpwerk Schneckenmatt in Bubendorf. Die Gemeindeversammlung hatte dazu einstimmig einen Kredit von rund 1,8 Millionen Franken bewilligt.
Seit rund zwei Wochen sind die Arbeiten zwischen dem Schützenhaus und dem Gewerbegebiet Bärenmatte sowie zwischen «Bärenmatte» und Bubendorf in Gang. Rund 30 Bezüger, vor allem Gewerbebetriebe in der «Bärenmatte», erhalten damit ab 1. Januar kommenden Jahres mit der Gemeinde Hölstein einen neuen Versorgungspartner für Trinkwasser.
Grabenlos und umweltschonend
Für die laufenden Arbeiten setzt das beauftragte Unternehmen aus dem Kanton Aargau neben der Grabenfräse das sogenannte Spülbohrverfahren ein. Dieses ermöglicht, die Vordere Frenke grabenlos und umweltschonend mit der auf 200 Millimeter dimensionierten Wasserleitung zu queren.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird die bestehende interne Transportleitung im Gewerbegebiet Bärenmatte mit einer zusätzlichen Leitung ergänzt. Diese wird entlang des Trassees der künftigen Doppelspur der Waldenburgerbahn zwischen Lampenberg und Hölstein geführt und zusammen mit dem Bahnausbau realisiert.
Die neuen Wasserleitungen dienen zwar primär der eigenen Versorgungssicherheit der Gemeinde Hölstein, sind aber auch für Bubendorf eine Rückfallebene in Notsituationen. Und sollte wie geplant die Verbindung bis nach Liestal verlängert werden, wird das ganze Waldenburgertal im Bedarfsfall Wasser aus dem Norden beziehen können.
Nadelöhre beseitigen
«Die Leitungen auch durch das Dorf Hölstein sind so dimensioniert, dass Wasserlieferungen über unser Netz für die ganze Region möglich wären», hält Brunnmeister Michael Tschudin fest. Allerdings gebe es in Hölstein noch einige Nadelöhre, die im Laufe der nächsten Jahre beseitigt werden müssten. So seien Gussleitungen aus den 1970er-Jahren zu ersetzen, zudem stünden noch grosse Projekte wie der Ersatz des Reservoirs Eich an.
Wichtige Versorgungsfragen stellen sich weiterhin für alle Gemeinden im Waldenburgertal samt höher gelegenen Dörfern wie Lampenberg oder Ramlinsburg. Laut Tschudin machen sich verschiedene Arbeitsgruppen intensiv Gedanken über mögliche neue Lösungen. «Ist die WVW nur noch für das Transportnetz zuständig, bezieht Ramlinsburg das Wasser künftig von Hölstein oder können wir auf gewisse Reservoirs verzichten», spricht Rolf Tschudin diverse Punkte an, die es zu lösen gibt. Tatsache sei, dass seit der Ankündigung von Hölstein, neue Wege in der Wasserversorgung zu gehen, einiges in Bewegung geraten sei.