Der Pumptrack wird aufgepeppt
14.11.2019 Bezirk Waldenburg, HölsteinDer Bikepark Hölstein erhält attraktive Sprungelemente
Der sehr beliebte Pumptrack in Hölstein erhält neu drei Dropsprünge und eine verbreiterte Startrampe. Dies wird bei der Bikerfamilie sehr gut ankommen.
Elmar Gächter
Ob als Knirps mit dem Laufrad oder ...
Der Bikepark Hölstein erhält attraktive Sprungelemente
Der sehr beliebte Pumptrack in Hölstein erhält neu drei Dropsprünge und eine verbreiterte Startrampe. Dies wird bei der Bikerfamilie sehr gut ankommen.
Elmar Gächter
Ob als Knirps mit dem Laufrad oder als bestandener Crack mit dem Hightech-Gerät: Wer den Pumptrack auf dem Bikepark Hölstein schon einmal befahren hat, muss sich nicht wundern, wenn sich unvermittelt das Virus des Wellen- und Steilwandkurvenfahrens einnistet. Das Fahrrad durch dynamisches Be- und Entlasten von Vorder- oder Hinterrad – im Fachjargon «pumpen» genannt – ohne treten zu beschleunigen, löst jenes Glücksgefühl aus, das den Besuch der Anlage für immer mehr Radsportbegeisterte zu einem Muss macht.
Erst recht für Fortgeschrittene, die mit gewagten Table-Sprüngen über die Jumpline der Erdanziehung ein Schnippchen schlagen. Und jetzt setzt der Verein Bikepark Hölstein noch ein weiteres Highlight obendrauf: Der Bau einer Dropsprunganlage mit drei Sprüngen in unterschiedlicher Höhe, die es so in unserer Region noch nicht gibt.
Jonas Mundwiler ist professioneller Fahrtechnik-Instruktor von Swiss Cycling mit eigener kleiner Firma und seit ein paar Jahren Mitglied des Vereins. Er, der Anfang 2020 das Präsidium übernimmt, koordiniert die Arbeiten, die in diesen Tagen von einem spezialisierten Unternehmen sowie vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern im Bikepark ausgeführt werden.
Die Dropsprünge werden wie auf einer Brücke horizontal angefahren, um dann aus Höhen zwischen 40 und 100 Zentimetern auf dem Gelände mit Gefälle zu landen. «Die Höhe spielt nicht einmal eine grosse Rolle, es gilt vielmehr, schön sauber zu springen und ebenso zu landen. Diese Art von Sprüngen ist sowohl bei jüngeren als auch älteren Fahrerinnen und Fahrern sehr gefragt», hält Mundwiler fest.
Der Pumptrack wird nicht nur erweitert, sondern erhält auch eine breitere Startrampe. Und nächsten Frühling sollen innerhalb des Pumptracks zwei weitere extra kurze Sprünge eingebaut werden, die auch Kindern ohne grosse Flugerfahrung das Gefühl des Fliegens vermitteln. Der Pumptrack ist einer der grössten in der Region.
Im Gegensatz zu Anlagen aus Beton oder Asphalt braucht der aus Erdmaterial erstellte Pumptrack mehr Pflege. «Auf Asphalt rollt es sich zwar besser, aber die Verletzungsgefahr ist hier wesentlich kleiner. Und bei trockenem Wetter ist unsere Anlage eine der attraktivsten weitherum», hebt Mundwiler hervor. Die laufend steigenden Benutzerzahlen würden dies untermauern.
Die Benutzung des ganzen Bikeparks, zu dem auch der attraktive Technikpark gehört, ist und bleibt gratis. So ist der Verein darauf angewiesen, dass die jährlichen Unterhaltskosten von 5000 bis 10 000 Franken mit Mitgliederbeiträgen und vor allem Sponsorengeldern aufgebracht werden. Bestes Beispiel ist die jetzige Erweiterung, für die ein Bauunternehmer aus dem Dorf Material und Bagger kostenlos zur Verfügung stellt.
NACHGEFRAGT | JONAS MUNDWILER
Welchen Stellenwert hat der Bikepark Hölstein bei Bikern und solchen, die es werden wollen?
Jonas Mundwiler: Ich bin relativ oft, auch mit meinen eigenen Kindern, hier auf der Anlage und stelle fest, dass sie sehr stark benutzt wird. Der Bikepark ist vor allem auch für Familien ein idealer Ort, um sich hier neben dem Sport gemütlich anderen Aktivitäten wie dem Grillieren zu widmen. Aber auch Firmen sehen vermehrt die Attraktivität für Events. Dafür stehen unter anderem zwölf Mountainbikes zur Verfügung
Sie sind professioneller Fahrtechnik-Instruktor und arbeiten viel mit Kindern. Wie kann man sie für den Bike-Sport begeistern?
Es ist erstaunlich einfach. Sie braucht man – selbst bei Regen – nicht gross zu motivieren. Es ist sozusagen ein Selbstläufer. Und Kinder haben meist auch mehr Mut als Erwachsene, wenn es darum geht, über eine Stufe oder eine Wippe zu fahren. Sie lernen zudem sehr schnell.
Sie übernehmen am 1. Januar das Präsidium des Vereins Bikepark. Haben Sie schon Ideen, welche Schwerpunkte Sie legen werden?
Allenfalls können wir neben dem traditionellen Oriscup auch mal eine Meisterschaft durchführen. Und vor allem planen wir, für die kleinen Kinder ab 6 Jahren oder noch etwas früher bis zu den 12-Jährigen an Mittwochnachmittagen ein Fahrtraining anzubieten. Schön wäre es auch, wenn die eine oder andere Schulsportstunde hier durchgeführt werden könnte.
Wie steht es im Übrigen mit hoffnungsvollen Jungtalenten hier in der Region?
In den vergangenen Jahren haben wir auf Wettkampfstufe in den Bereichen Cross Country und Strasse eine gewisse Flaute erlebt. Dagegen sind wir im Bereich 4-cross, Trial, Radball und Downhill sehr erfolgreich. Als Nachwuchskoordinator von Swiss Cycling beider Basel ist es eines meiner Ziele, unsere Talente im Radsport vermehrt zu fördern. Neben genügend Leitenden gehören dazu auch geeignete Sportanlagen wie eben der Bikepark Hölstein. Hier kann man die jungen Talente abholen. Und je mehr Kinder wir begeistern können, umso mehr besteht die Chance, dass aus ihnen ambitionierte Leistungssportlerinnen und -sportler werden.
Zur Person
emg. Der 39-jährige Jonas Mundwiler wohnt mit seiner Familie in Liestal. Nach seiner Polymechaniker-Lehre hat er sich zum Master of Science in Sportwissenschaft mit Geografie weitergebildet. Seit ein paar Jahren gibt er mit seiner eigenen Firma Fahrtechnikkurse, leitet im Rahmen des Projekts Bikecontrol regelmässig Velokurse für Primarschülerinnen und -schüler. Er ist ausgebildeter Swiss Cycling MTB Guide, Fahrtechnik- und E-MTB-Instruktor sowie J+S-Radsportleiter. Jonas Mundwiler koordiniert die zurzeit laufenden Arbeiten auf dem Bikepark Hölstein. Er wird per 1. Januar 2020 das Präsidium des Vereins übernehmen.