Budget wird fast zur Nebensache
26.11.2019 WenslingenThema Mobilfunk lockt Bevölkerung an die «Gmäini»
Peter Stauffer
Die ordentlichen Geschäfte wie das Budget, der Finanzplan 2021–2024 oder die Leistungsvereinbarung Zweckverband Ergolzquelle sind im Nu passiert. Gut eine Stunde der ...
Thema Mobilfunk lockt Bevölkerung an die «Gmäini»
Peter Stauffer
Die ordentlichen Geschäfte wie das Budget, der Finanzplan 2021–2024 oder die Leistungsvereinbarung Zweckverband Ergolzquelle sind im Nu passiert. Gut eine Stunde der Einwohnergemeindeversammlung von Wenslingen beanspruchte dafür die Diskussion rund um das Traktandum Mobilfunkstation Swisscom. Der Gemeinderat wollte die Meinung der Bevölkerung erfahren.
Dass Gemeindepräsident Andreas Gass eine unüblich grosse Anzahl Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Budget-Gemeindeversammlung in Wenslingen begrüssen konnte, führte er gleich in seinen Begrüssungworten klar auf das als Information bezeichnete Traktandum Mobilfunkstation Swisscom zurück. Im Verlauf des Abends bewahrheitete sich denn auch seine Voraussage. Zwei Vertreter der Swisscom stellten in einem Eingangsreferat zum oben genannten Traktandum die Pläne zur Verbesserung des Mobilfunkempfangs im Dorf vor, die rege Diskussionen zur Folge hatten.
Dem Anbieter geht es dabei darum, Wenslingen mit einer leistungsfähigen Mobilfunkabdeckung zu versorgen. Zu diesem Zweck hatten seine Fachleute mögliche Standorte der Antenne evaluiert. Von drei möglichen Standorten – Industriequartier, ÖW-Zone ARA und ÖW-Zone Parkplatz Friedhof - erachteten sie den letztgenannten als sehr gut geeignet.
Standort Friedhof verworfen
In der anschliessenden, lebhaften und kontrovers geführten Diskussion zeigte sich aber bald, dass es den Besuchern der Gemeindeversammlung nicht nur um den Standort, sondern auch um die Leistung einer allfälligen Anlage, wie auch um Fragen allgemeiner Art über Sinn und Notwendigkeit immer besserer und stärkerer Sendeleistung geht. Im übrigen wurde der vorgeschlagene Standort Friedhof einhellig verworfen. Aus der Mitte der Versammlung wurde als mögliche Alternative die Errichtung einer Antenne auf einem bestehenden Mast der Hochspannungsleitung der Swissgrid in der Nähe des Reservoirs ins Spiel gebracht. Die Vertreter der Swisscom nahmen diese Idee zur Prüfung entgegen.
Andreas Gass schloss schliesslich die Diskussion mit dem Hinweis, dass es dem Gemeinderat wirklich im Moment darum geht, die Meinung der Bevölkerung zu dieser Thematik abzuholen. Beschlossen und oder abgemacht ist nichts, das kann dann erst mit einem Baubewilligungsverfahren geschehen.
Deutlich weniger Zeit beanspruchten die übrigen Traktanden. Das Budget 2020 mit einem vorgesehenen Ertragsüberschuss von 62 000 Franken – knapp und klar vorgestellt durch die Finanzchefin Monika Egger – wurde einstimmig genehmigt, der Finanzplan 2021–2024 zur Kenntnis genommen, der Leistungvereinbarung Zweckverband Ergolzquelle zugestimmt sowie die drei Schlussrechungen Drainage Weid, altes Primarschulhaus und Umbau Primarschulhaus (ehemalige Kreisschule) – nota bene alle mit positivem Abschluss – zur Kenntnis genommen. Nach knapp zweieinhalb Stunden konnte der Präsident die gut 50 Besucher in den Feierabend entlassen.