Kanton soll Eglin-Werk retten
ssc. In mehreren Kunstwerken hat sich der Känerkinder Künstler Walter Eglin mit der Person und dem Schaffen des Baselbieter Literaturnobelpreisträgers Carl Spitteler auseinandergesetzt. Eines davon, der «Weltenbaum», fristet seit mehreren ...
Kanton soll Eglin-Werk retten
ssc. In mehreren Kunstwerken hat sich der Känerkinder Künstler Walter Eglin mit der Person und dem Schaffen des Baselbieter Literaturnobelpreisträgers Carl Spitteler auseinandergesetzt. Eines davon, der «Weltenbaum», fristet seit mehreren Jahren sein Dasein hinter Gips bei der Schule des Kaufmännischen Verbands (KV) in Liestal und ist nicht mehr frei zugänglich. Lediglich eine Infotafel mit einem Foto des Werks soll künftig auf dem Areal des KV aufgestellt werden, wie einem Vorstoss der SVP-Landrätin Susanne Strub zu entnehmen ist.
In ihrer Interpellation, die Strub gestern eingereicht hat, fragt sie die Regierung, ob diese bereit sei, sich für die Freilegung des Kunstwerks einzusetzen – auch mit finanziellen Mitteln.
Gespräche bisher gescheitert
Gerade im Jubiläumsjahr des Baselbieter Dichters Spitteler – vor 100 Jahren erhielt er den Nobelpreis – sei es angezeigt, das eingegipste Kunstwerk von 1955 von Eglin wieder sichtbar zu machen. Es dürfe nicht sein, dass ein anerkanntes Kunstwerk für immer hinter einer Gipswand verschwunden bleibe, und die interessierte Bevölkerung mit einer Informationstafel vorliebnehmen müsse, schreibt die SVP-Landrätin aus Häfelfingen. Zu Recht habe die Regierung Eglin bereits in einer anderen Landratsvorlage als «bedeutende Künstlerpersönlichkeit für unsere Region» bezeichnet.
Eglin selbst hat das Sgraffito in den Kontext von Spittelers Epos gestellt, indem er im linken oberen Randbereich die Inschrift «Olympischer Frühling» einfügte. In diesem Versepos ist im dritten Gesang des ersten Teils ein «Allerbäumebaum» beschrieben. Warum sich bei Eglins Werk im Lauf der Zeit der Name «Weltenbaum» durchgesetzt hat, ist nicht bekannt.
Offenbar ist das KV Liestal nicht bereit, das Geld für die Freilegung des Werks aufzuwenden. Sämtliche Bemühungen verschiedener Beteiligter seien bisher gescheitert, schreibt Strub in der Interpellation. Dies, obwohl auch der Verband Kultur Baselland eine Freilegung ausdrücklich empfehle.