«Ich habe acht aufregende Jahre hinter mir»
28.11.2019 Baselbiet, WirtschaftTourismusförderer Tobias Eggimann wechselt zur Wirtschaftskammer
Die Wirtschaftskammer Baselland hat mit Tobias Eggimann (43) den seit 2011 amtierenden Geschäftsführer von Baselland Tourismus als neuen Verantwortlichen für Verbandsmanagement und KMU-Dienstleistungen ...
Tourismusförderer Tobias Eggimann wechselt zur Wirtschaftskammer
Die Wirtschaftskammer Baselland hat mit Tobias Eggimann (43) den seit 2011 amtierenden Geschäftsführer von Baselland Tourismus als neuen Verantwortlichen für Verbandsmanagement und KMU-Dienstleistungen verpflichtet.
Christian Horisberger
Herr Eggimann, was hat Sie als Tourismusfachmann zum Wechsel in die Führungsetage der Wirtschaftskammer bewogen? Waren Sie amtsmüde?
Nein, auf keinen Fall. Ich habe acht aufregende Jahre hinter mir, in denen ich viel zur Sichtbarkeit und Entwicklung des Tourismus im Baselbiet beitragen konnte. Und auch für nächstes Jahr ist die Pipeline an neuen Projekten voll.
Sie bleiben Baselland Tourismus als «Leiter» erhalten? Was bedeutet dies? Weshalb geben Sie das Tourismusdossier nicht ab?
Es wird ein neuer Geschäftsführer oder eine neue Geschäftsführerin gesucht. Ich darf diese Person in meiner neuen Rolle begleiten, was mich sehr freut. So kann ich mein Knowhow und viele gute Kontakte weitergeben und weiterhin helfen, den Tourismus zu entwickeln – in Zukunft einfach mehr hinter den Kulissen. Die für Baselland Tourismus sehr vorteilhafte Anlehnung ans Haus der Wirtschaft funktioniert so, dass der Vorstand des Vereins Baselland Tourismus das Haus der Wirtschaft mit der operativen Geschäftsführung beauftragt. Der Vorstand bestimmt die strategischen Leitlinien und Umsetzungsziele und formuliert einen Leistungsauftrag. Die Aufgabe der Geschäftsstelle im Haus der Wirtschaft ist es, diesen Auftrag professionell und effizient umzusetzen. Ich werde dafür besorgt sein, dass die Schnittstelle zwischen dem operativen Team und dem Verein reibungslos funktioniert.
Was sind die Aufgaben des Verantwortlichen für Verbandsmanagement und KMU-Dienstleistungen?
Es ist in ungefähr das Aufgabengebiet von Markus Meier, der die Wirtschaftskammer vor gut einem Jahr verlassen hatte, das ich übernehmen werde. Es geht darum, die vielseitig gelagerten Produkte und Dienstleistungen für Berufsverbände und ähnlich gelagerte Organisationen erfolgreich im Markt zu positionieren. Die von der Wirtschaftskammer betreuten Verbände sollen hochwertige Mitgliederleistungen erhalten und sich entlastet fühlen. Das geht vom Agendasetting mit den Vorstandsgremien über die Ausführung der Beschlüsse bis zur Austragung von Anlässen.
Haben Sie bereits Vorstellungen, wo Sie Schwerpunkte setzen möchten – und welche?
Noch ist es etwas früh, diese Frage differenziert zu beantworten. Bereits heute ist aber klar, dass wir die Breite des Beratungs- und Bildungsangebots für KMU erweitern wollen.
Durch Ihre Arbeit hat Tourismus Baselland deutlich an Profil und Präsenz gewonnen. Die Einführung der Gasttaxe wird in der Mitteilung besonders herausgestrichen. Ihr «Kind»?
Die Idee, eine Gasttaxe einzuführen war bereits 2011 vorhanden und der Entwurf zum Gesetzestext auch. Mein Job war es, den touristischen Betrieben den Sinn und Nutzen der Gasttaxe aufzuzeigen und diese operativ einzuführen. Heute erhält jeder Übernachtungsgast digital und im Voraus ein E-Ticket, mit der er den gesamten TNW uneingeschränkt nutzen darf – inklusive An- und Abreise. Ausserdem ermöglicht die Gästekarte den stark vergünstigten Zutritt zu rund 20 führenden Freizeitbetrieben und Museen. Und nicht unerwähnt dürfen die über 50 Projekte bleiben, die mit Gasttaxenmitteln realisiert werden konnten.
Was haben Sie darüber hinaus bewirkt?
Ich denke, es ist mir gelungen, dass die Baselbieterinnen und Baselbieter ihren Kanton mit anderen Augen betrachten. Heute ist das Tourismusverständnis viel ausgeprägter. Die Einwohner erkennen mehr die kleinen und grossen Schätze im Baselbiet. Und sie sind stolz darauf und sagen es auch weiter – Social Media sei Dank.
Welche Errungenschaft Ihrer Wirkungszeit als Geschäftsführer von Baselland Tourismus bedeutet Ihnen am meisten?
Ich kann jetzt kein einzelnes Thema herausstreichen. Unser Wirken war in Zusammenarbeit mit vielen Partnern sehr vielseitig. Ich denke da an Genussthemen, ans Wandern, Velofahren oder Mountainbiken und, und, und … So gesehen ist die grösste Errungenschaft die breite Vernetzung und Akzeptanz von Baselland Tourismus als Querschnitts-Organisation.
Was werden Sie an Ihrem Job als Tourismusförderer vermissen?
Die Aufgabe war fast immer sehr dankbar. Tourismus ist eine sehr positive Materie und das Team hat viel Wertschätzung erfahren dürfen. Es ist mir klar, dass die Interessenvertretung von Verbänden nun etwas politischer und in dieser Hinsicht anspruchsvoller wird. Ich möchte hier meine offene und ehrliche Art einbringen und hoffe, dass ich damit Erfolg haben werde.
Was muss Ihr Nachfolger bei Baselland Tourismus mitbringen?
Wer das Baselbiet im Herzen trägt, kreativ und kommunikativ ist und es auch schafft, Projekte auf den Boden zu bringen, hat gute Karten. Die Stelle wird nun ausgeschrieben, und wir freuen uns auf viele gute Bewerbungen.