Drei Musikeinrichtungen spielen zu Ehren des Mäzens Hansjörg Hofmann
Mit einer Schubert-Sinfonie hat sich das Kammerorchester Basel in Liestal bei Hansjörg Hofmann bedankt. Hofmann, der vor fast einem Jahr verstorben ist, war ein wichtiger Mäzen und wird die klassische Musik über den ...
Drei Musikeinrichtungen spielen zu Ehren des Mäzens Hansjörg Hofmann
Mit einer Schubert-Sinfonie hat sich das Kammerorchester Basel in Liestal bei Hansjörg Hofmann bedankt. Hofmann, der vor fast einem Jahr verstorben ist, war ein wichtiger Mäzen und wird die klassische Musik über den Tod hinaus unterstützen.
Jürg Gohl
Begeistert applaudiert das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten und dezent dekorierten Liestaler Stadtkirche dem Kammerorchester Basel und seinem Dirigenten Heinz Holliger – der Schlussakkord von Schuberts dritter Sinfonie hängt noch in der Kuppel.
Doch für einmal stehen an diesem Abend weder der Dirigent noch die Musiker und schon gar nicht der Komponist im Mittelpunkt des Abends, wie das sonst an den Oberbaselbieter Konzerten der Fall ist. Dieses Mal ist es ein Mäzen, der solche hochstehende Konzerte überhaupt erst möglich macht: Der Liestaler Unternehmer Hansjörg Hofmann-Marthaler, der im vergangenen Dezember 88-jährig verstorben ist. Ihm zu Ehren und zum Dank geben die Einrichtungen, die über Jahre von seiner Grosszügigkeit profitierten, dieses Gedenkkonzert.
Diskrete, substanzielle Hilfe
Nicht nur das Basler Kammerorchester zählte über Jahre auf seine diskrete, aber substanzielle Unterstützung, sondern auch die Reihe der Baselbieter Konzerte oder etwa die Musikschule Liestal, die sich alle auf ihre Art bedanken: Die junge, bereits preisgekrönte Liestaler Gymnasiastin Rahel Sulzer eröffnet das Gedenkkonzert mit Variationen von Mozarts Motiv aus «Don Giovanni».
Eine Streicher-Formation fährt mit Mendelssohn weiter, ehe die Bühne für das Basler Kammerorchester bereitgestellt wird: Mozart, Mendelssohn und Schubert zählten zu den Lieblingskomponisten des verstorbenen Mäzens.
In zwei Reden wird er als wortkarg, ja mürrisch dargestellt. Wurde über musikalische Projekte diskutiert, habe er oft geschwiegen, ehe er zum Schlusswort angesetzt habe:
«Das machen wir. Schick mir den Einzahlungsschein.» Die Grosszügigkeit von Hofmann und seiner Stiftung gegenüber diesen Einrichtungen wird, wie am Konzert vom vergangenen Dienstag mitgeteilt wurde, weiterhin Bestand haben.
Neben den Baselbieter Konzerten, bei denen er stets in der ersten Reihe sass und die 14 Tage vor dem Gedenkkonzert in ihr neues Winterhalbjahr gestartet sind, profitiert damit auch das «Vivacello». In der alle zwei Jahre stattfindenden Spezialwoche in Liestal wird das Cello in den Mittelpunkt gerückt. 2020 ist ein solches Cello-Jahr: Vom 6. bis zum 13. September werden in Liestal insgesamt 14 Konzerte mit grossen Cellisten gegeben. Ermöglicht wird die Woche dank viel Freiwilligenarbeit und still geniessender Geldgeber.