Vor vier Jahren war die SVP-Dominanz bei den Nationalratswahlen erdrückend. Bei den Wahlen vom Sonntag schafften es auch andere Parteien wieder, sich in einigen Gemeinden an der SVP vorbei auf Platz eins zu schieben.

tho. Welche Partei ist in welcher Gemeinde am stärksten? Vor vier Jahren präsentierte sich die Baselbieterkarte mit ihren 86 Gemeinden nach den Nationalratswahlen im Wesentlichen als «grüner Teppich» – Grün ist die Farbe der SVP. Lediglich in ihren bekannten Hochburgen Birsfelden und Münchenstein belegten die Sozialdemokraten 2015 noch Rang 1. Und die Grünen lagen in Sissach, Tenniken und Arlesheim vorne. Das wars dann aber auch schon mit der Farbenvielfalt. In allen anderen Gemeinden schwang die SVP obenaus.

Seit den Wahlen vom Sonntag ist die Baselbieterkarte wieder etwas bunter geworden. Natürlich dominiert über den ganzen Kanton gesehen immer noch das SVP-Grün, wobei es in Roggenburg (62,7 Prozent) und Eptingen (53,4 Prozent) am intensivsten ist (in Bretzwil, Liedertswil und Häfelfingen wurde die 50-Prozent-Marke nur knapp verfehlt). In einigen Gemeinden ist die SVP an der Spitze abgelöst worden. Auffallend ist, dass der FDP in ihren einstigen Hochburgen ein Comeback gelungen ist: So haben die Freisinnigen in Binningen, Bottmingen und Oberwil wieder einmal am meisten Stimmen bekommen und die SVP von Rang 1 verdrängt. In Arlesheim stiessen die Freisinnigen die Grünen vom Thron, was der Kandidatur von FDP-Landrat Balz Stückelberger geschuldet gewesen sein dürfte. Der Vorsprung auf die Grünen (23,8 Prozent) war am Sonntag mit lediglich 0,1 Prozent allerdings hauchdünn.

Wieder mehr SP-Gemeinden
Aufällig ist, dass auch die Sozialdemokraten im Vergleich zu 2015 in einigen wenigen zusätzlichen Gemeinden wieder die erste Geige spielen. Ein «roter Korridor» breitet sich nun von Allschwil (über Basel) nach Münchenstein, Muttenz, Birsfelden – hier mit dem höchsten SP-Anteil von 33,3 Prozent – über Pratteln und Frenkendorf bis nach Liestal aus. Dazu gibt es drei weitere rote verstreute Flecken auf der Karte: In Ziefen schwang die SP neuerdings ganz obenaus, was an der Kandidatur der Ziefner Nationalrätin Samira Marti gelegen haben dürfte, ebenso in Buckten (mit Kandidatin Sandra Strüby) sowie in Gelterkinden, das dem einstigen Ruf als SP-Hochburg wieder einmal Ehre gemacht hat. Vor vier Jahren lag die SVP bei den Nationalratswahlen in all diesen Gemeinden noch deutlich vorne.

Zur Farbenvielfalt auf der Baselbieterkarte haben wiederum auch die Grünen beigetragen. In Sissach und Tenniken konnten sie ihre 2015 errungene Vormachtstellung behaupten, neu dazugekommen ist die Gemeinde Oltingen, in der es schweizweit den höchsten Grünen-Wähleranteil gegeben hat (siehe «Volksstimme» vom Dienstag) sowie Ramlinsburg – hier wohnt Kandidat und Grünen-Parteichef Bálint Csontos – und Klichberg.

Die Landkarte ist wieder bunter

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